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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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davon erfährt, aber da Sie ja schließlich ihre Eltern sind, kann ich es Ihnen wohl guten Gewissens verraten. Sie hat das Tagebuch von Elizabeth Thorn gefunden, der Frau, die …«
    »Wo ist Janice jetzt?«, fragte ihre Mutter. »Dies alles wirft natürlich ein anderes Licht auf die ganze Sache, aber trotzdem - wo ist sie? Hat ihr Verschwinden etwas damit zu tun?« Sie deutete auf den Vertrag.
    »Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht. Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    »So etwa gegen neun«, antwortete Marty. »Sie sagte, sie würde spazieren gehen. Das war kurz nachdem sie Mr Blake einen Eiskübel brachte, den er, nebenbei bemerkt, überhaupt nicht brauchte. In seinem Zimmer stehen bereits zwei.«
    »Ich kann nur vermuten, dass Brian sie bat, ihm Gesellschaft zu leisten«, sagte Gorman. »Vielleicht hat sie Sie angelogen, weil sie befürchtete, Sie würden ihr nicht erlauben, mit einem Ihrer Gäste um die Häuser zu ziehen.«
    Marty und seine Frau wechselten einen vielsagenden Blick.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass sie so etwas nicht zum ersten Mal getan hat?«
    »Egal, wo sie hin ist«, sagte Marty, »sie sollte schon seit geraumer Zeit zurück sein.«
    »Dafür gibt es keine Entschuldigung«, fügte die Frau hinzu.
    »Da muss ich Ihnen zustimmen«, sagte Gorman.
    »Wo hat er sie hingebracht?«, fragte Marty.
    »Zunächst einmal haben wir keinen Beweis, dass sie überhaupt mit Brian unterwegs ist. Ich glaube aber, dass er vorhatte, die Gegend hinter dem Horrorhaus abzusuchen. Er wollte ein Loch in der Nähe des Zauns suchen und fotografieren.«
    »Ein Loch?«
    »Es wird im Tagebuch erwähnt. Angeblich soll ein unterirdischer Gang von den Hügeln in den Keller des Hauses führen. Wenn Brian den Eingang tatsächlich findet, dann haben wir einen schlagenden Beweis dafür, dass …«
    »Janice würde sich nie auch nur in die Nähe dieses Ortes wagen«, sagte ihre Mutter.
    »Das hat sie wahrscheinlich auch nicht getan. Ich wollte Sie nur auf das hinweisen, was Brian vorhatte.«
    »Sie ist bei ihm, Ciaire.«
    Ciaire schüttelte resignierend den Kopf. »Ja, dazu ist sie wahrscheinlich fähig«, gab sie zu. »Ich habe diesen Brian im Restaurant gesehen. Er ist ein sehr attraktiver Mann.«
    Marty legte eine Hand auf Claires Rücken. »Ich fahre los und hole sie«, sagte er mit sanfter Stimme.
    »Sie kommt bestimmt gleich nach Hause«, sagte Gorman.
    »Mr Hardy, wir warten jetzt schon seit Stunden. Haben Sie auch nur die leiseste Ahnung, was einem Vater durch den Kopf geht, wenn seine Tochter zu so später Stunde mit einem Wildfremden zu einem verlassenen Ort unterwegs ist? Man hofft, dass sie jeden Augenblick zur Tür hereinkommt, und andererseits fragt man sich, ob sie nicht das Opfer eines Verrückten geworden ist und man sie nie wiedersehen wird.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass Brian nicht verrückt ist.«
    »Und warum ist sie dann noch nicht zu Hause?«, fragte Marty mit leiser Panik in der Stimme.
    Ciaire seufzte. »Vielleicht hat sie auch einfach nur die Zeit vergessen.«
    »Die werde ich lehren, die Zeit zu vergessen«, zischte Marty. »Wehe, wenn sie nach Hause kommt.« Er sah Gorman finster an. »Wo genau soll dieses Loch sein?«
    »Ich kann Sie begleiten, wenn Sie wollen. Im Moment bin ich selbst ziemlich besorgt.«
    »Wir fahren alle zusammen«, sagte Ciaire.
    »Geben Sie mir fünf Minuten, um mich anzuziehen«, sagte Gorman.
    Sie entdeckten den Mercedes kurz hinter der Kurve, die in südlicher Richtung aus der Stadt hinausführte. Marty parkte hinter dem Wagen, stieg aus und leuchtete mit seiner Taschenlampe durch das Beifahrerfenster. Kopfschüttelnd kehrte er zu Ciaire und Gorman zurück. »Niemand drin«, sagte er.
    »Die junge Frau wird aber eine sehr gute Entschuldigung brauchen«, murmelte Ciaire.
    »Brian auch«, sagte Gorman. Eine Erklärung, die eine Million Dollar wert ist, dachte er.
    Sie folgten der Straße bis zum Fuß des Hügels und überquerten den Straßengraben an der Ecke des Zauns um das Horrorhaus. Marty ging voran. Er trottete durch das Unterholz und ließ den Strahl der Taschenlampe durch den Wald zu seiner Rechten schweifen. »Janice!«, rief er.
    Ciaire griff nach seiner Schulter. »Nicht«, sagte sie.
    »Janice!«
    »Hör an/damit!«
    »Hier ist niemand außer den beiden.«
    Sie starrte durch die Stäbe des Zauns auf das Haus. »Du solltest lieber still sein.«
    Jetzt blickte auch Gorman auf das Haus, auf die dunkle Veranda und die Fenster. Es waren so viele

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