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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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bezeichnen.
    Trotzdem spürte sie, wie die kühle Luft zwischen ihren Schenkeln hinaufwanderte und sich ihre Brustwarzen unter dem seidigen Stoff des Nachthemds aufrichteten. Etwas atemlos machte sie Platz, um Abe einzulassen.
    »Und?«, fragte sie und versuchte, möglichst ruhig zu klingen. »Hast du gut geschlafen? Ich hoffe, Bobo hat dir keine Albträume beschert.«
    Er sah ihr prüfend ins Gesicht. »Ich hab prima geschlafen. Und du?«
    »Wie ein Stein.« Sie wandte den Blick ab und ging mit zitternden Beinen durch den Raum. Dann nahm sie die Kaffeekanne von der Kochplatte und ging damit ins Badezimmer, um sie aufzufüllen. Als sie den Stecker der Platte in die Dose steckte, kam Abe zu ihr. Sie drehte sich um. »Es wird wahrscheinlich ein paar Minuten …« Sie verstummte und starrte in seine Augen.
    Seine Handflächen streichelte ihr Gesicht. »Ich hab dich vermisst«, flüsterte er.
    Tyler spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. Sie ließ sich in seine Arme sinken und küsste ihn.
    Abe hielt sie fest, noch fester als in der letzten Nacht - als ob sie sich nach langer Zeit wiedersehen würden und er ihren Körper spüren wollte, um wirklich sicher sein zu können, dass sie wieder bei ihm war. Dann lockerte er die Umarmung und strich mit beiden Händen über ihren Rücken.
    Tyler sehnte sich danach, seine Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren. Doch nachdem er ihr einen Klaps auf den Hintern gegeben hatte, entzog er sich ihr.
    Sie öffnete den Morgenmantel, nahm seine Handgelenke und legte seine Hände auf ihre Brüste. Durch das dünne Nachthemd konnte sie seine Wärme spüren. Ihr Atem zitterte, als er sie streichelte und sanft drückte.
    Dann schloss er den Morgenmantel wieder, packte sie am Kragen, zog sie zu sich und küsste sie leicht. Er lächelte. »Willst du mich etwa verführen?«, fragte er.
    »Ist mir durchaus in den Sinn gekommen, ja.«
    »Du schamloses Luder.«
    »Tja, so bin ich eben.«
    »Und was ist mit Dan?«
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. »Was soll mit ihm sein?«
    »Du bist den weiten Weg hierhergefahren, nur um ihn wiederzusehen.«
    »Ja, schon, aber …«
    »Wenn ich dich an Dan verlieren werde, dann weiß ich nicht, ob ich … noch weiter gehen will. Ich habe dich jetzt schon viel zu gern. Also machen wir es nicht schlimmer als es sowieso schon ist.« »Oh Ahe«, flüsterte sie. Sein Gesicht verschwamm, als Tränen in ihre Augen schössen. Sie trat auf ihn zu und drückte ihn fest an sich.
    »Jetzt geht es schon wieder los, siehst du«, sagte er und streichelte ihr Haar. »Warum ziehst du dich nicht an und ich mache in der Zeit Kaffee? Schließlich hast du mich deswegen reingebeten, schon vergessen?«
    Tyler nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen.
    »Und versuch ja nicht, dich vor mir auszuziehen.«
    »Verdammt. Genau das hatte ich gerade vor«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln.
    »Ich kann hellsehen.«
    »Willst du nicht mal einen winzigen Blick auf das werfen, was dir entgeht?«
    »Bohr den Dolch nur noch tiefer in die Wunde.«
    »Du bist wirklich ein Hellseher. Das war Teil zwei meines Plans.«
    Abe lachte leise und schüttelte den Kopf.
    Tyler ging an ihm vorbei. Er beobachtete, wie sie sich über den Koffer auf dem unbenutzten Bett beugte. »Ich dachte, du wolltest Kaffee machen?«
    »Milch und Zucker?«
    »Schwarz.«
    Er machte jedoch keine Anstalten, sich umzudrehen. Tyler nahm eine Kordhose, die gelbe Bluse, den dünnen BH, den sie letzte Nacht getragen hatte und ein frisches Höschen aus dem Koffer und hielt Abe alles zur Begutachtung hin. »Wäre dir dieses Outfit genehm?«, fragte sie.
    »Sehr schön.«
    Sie lächelte ihm schüchtern zu. »Dan hat nie viel von den Dingern gehalten«, sagte sie und ließ den BH aufs Bett fallen.
    »Du kannst ziemlich grausam sein, weißt du das?«, sagte Abe.
    »Wirklich?« Sie verzog sich mit ihren Klamotten ins Badezimmer. »Ta-ta«, sagte sie, zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Sobald sie die Augen schloss, spürte sie wieder seine Arme um ihren Körper, seine begierigen Lippen, seine Hände auf ihren Brüsten. Ich habe dich jetzt schon viel zu gern. Hatte er das wirklich gesagt? Ja, ja, das hatte er gesagt! Sie lächelte und weinte zugleich. Wenn ich dich an Dan verliere …
    Keine Angst, Mr Abraham Clanton.
    Tyler Clanton.
    Leise flüsterte sie diesen Namen.
    Mann, jetzt mach aber mal halblang.
    Sie fühlte sich fröhlich und schuldig und verwirrt zugleich. Er hat mich gern, aber wie gern? Wie gern?

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