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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Und was jetzt?
    Erst mal frühstücken. Eins nach dem anderen. Frühstück, dann die Führung durch das Horrorhaus und das Treffen mit Dan (Gott, was soll ich nur zu ihm sagen?), und dann? Mittagessen vielleicht. Und wenn es Zeit ist, Lebewohl zu sagen? Denk nicht dran. Noch nicht. Vielleicht können wir ja noch einen Tag hierbleiben. Oder zwei. Oder …
    »Kaffee ist fertig!«, rief Abe durch die Tür.
    »Ich komme schon«, sagte sie und zog schnell Morgenmantel und Nachthemd aus. Dann ging sie auf die Toilette, wusch sich, putzte sich die Zähne, sprühte Deodorant unter ihre Achselhöhlen und zog sich an. Ohne BH kam sie sich in der fast durchsichtigen Bluse verwegen und sexy vor. Glücklicherweise besaß die Bluse zwei Brusttaschen. Sie stopfte den Saum in die Hose und betrachtete ihr Gesicht eingehend im Spiegel. »Gut siehst du aus«, flüsterte sie und öffnete den obersten Blusenknopf, um etwas mehr Ausschnitt zu zeigen.
    Nora hätte noch einen weiteren Knopf geöffnet.
    Sie dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf.
    Als sie aus dem Bad kam, lächelte Abe. »Sehr hübsch«, sagte er.
    Sie sah auf die Bluse herunter. »Dan hat es immer gefallen, wenn ich was Gelbes anhatte.«
    Abe warf ihr einen seltsamen Blick zu. Tja, sollte er sich nur den Kopf über sie zerbrechen. Für den Augenblick zumindest.
    Er reichte ihr einen Plastikbecher mit dampfendem Kaffee. »Nora war gerade hier. Sie sind bereit zum Aufbruch.«
    Tyler nippte an ihrem Kaffee und rümpfte die Nase.
    »Es ist Instantkaffee.«
    »Na ja, zumindest ist er heiß.« Sie ging mit ihrem Becher zum Frisiertisch hinüber und bürstete sich vor dem Spiegel das Haar. Abe stand hinter ihr und sah ihr zu. »War Jack auch dabei?«, fragte sie und sah im Spiegel, wie er nickte.
    »Der Glückliche«, sagte er.
    »Und Nora erst.«
    Abe stellte seine Tasse ab und massierte ihre Schultern. Sie stöhnte leise auf. ,
    Dann klopfte es. Er ließ sie los und öffnete die Zwischentür.
    »Bereit zum Abmarsch?«, fragte Nora, die zusammen mit Jack den Raum betrat. »Wie wär’s, wenn wir in der Stadt frühstücken? Habt ihr Lust?«
    »Klar«, sagte Tyler und stand auf.
    Nora trug ein trägerloses Top, das ihre Schultern bis zu den Ansätzen der Brüste zeigte. Wo sie der Mann gestern mit der Antenne gepeitscht hatte, zog sich eine dünne rote Linie über ihre Schulter. Ansonsten wirkte ihre Haut rosig und frisch, und ihr Haar war feucht. Offensichtlich hatte sie soeben geduscht, und auch Jack war leicht errötet. Ob sie zusammen unter der Dusche gestanden hatten? Sich unter dem heißen Wasserstrahl geliebt hatten?
    Abe und ich hätten ebenfalls …
    »Hast du deinen Zimmerschlüssel?«, fragte Abe.
    Sie nickte und griff nach ihrer Handtasche.
    Gemeinsam traten sie in die kühle Morgenluft hinaus, und Tyler legte einen Arm um Abes Rücken.
    »Also ich hätte Lust auf Würstchen im Schlafrock«, sagte Nora.

Kapitel dreizehn
    Gorman träumte, dass sie ihn verfolgten. Er rannte einen sonnenbeschienenen Hügel hinunter, lachte und wedelte mit einem Blatt Papier - dem Vertrag - herum, um sie zu ärgern. »Ihr kriegt mich nicht«, sang er. Sie würden ihn niemals erwischen. Leichtfüßig eilte er davon, während sie ihm wie Schlafwandler hinterhertaumelten. Nein, eher wie Zombies. Und dann fiel Gorman ein, dass sie ja tatsächlich Zombies waren, was ihn ziemlich stark ernüchterte. Was, wenn sie ihn tatsächlich einholten? Zombies würden wohl nicht gerade zimperlich mit ihm umspringen.
    Während sie ihn verfolgten, waren sie gleichzeitig mit anderen Dingen beschäftigt. Marty zerriss eifrig ein rosafarbenes Höschen, während Ciaire in einem ihrer Augen mit einem stumpfen Holzstock herumstocherte.
    Dafür kann ich nichts, dachte er. Das tust du dir jetzt selbst an, Schätzchen.
    Als er sich umsah, winkte ihm Brian vom Zaun herab zu. Janice saß breitbeinig auf den eisernen Spitzen - eine steckte in ihr -, warf sich vor Leidenschaft hin und her und lutschte Brians Schwanz. Als sie Gorman bemerkte, sah sie auf. »Hey!«, rief sie, »das ist mein Vertrag!«
    »Wie gewonnen, so zerronnen!«, rief er zurück und wedelte damit herum.
    »Vergiss den Vertrag«, sagte Brian. »Du hast ja mich.«
    Mit einem Achselzucken beugte sie sich vor und nahm ihn wieder in den Mund.
    Gorman wandte sich ab und rannte weiter den Zaun entlang. Als er sich umsah, bemerkte er, dass Marty und Ciaire enorm aufgeholt hatten, was jedoch keinen Sinn ergab. Schließlich rannte er wie der
    Wind,

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