Der Keller
hielt ein Kind an der Hand. Ein Mann mit einem schwarzen Re-triever im Schlepptau joggte vorbei. Am Fuß der Böschung lag sich ein Teenagerpärchen auf einer Decke in den Armen. Abe streichelte Tylers Rücken. Tief atmete sie die frische, salzige Luft ein.
»Wann fährst du?«, fragte sie.
»Ich hab’s nicht eilig.«
»Heute? Willst du heute fahren?«
»Kommt drauf an.«
»Auf was?«
»Auf dich.«
Sie blieb stehen. Abe wandte sich ihr zu und ließ die Handtücher fallen. Sie sah ihm tief in die Augen, als seine Hände ihre Arme hinaufglitten und sich um ihre Schultern legten. »Ich bleibe«, sagte sie, »wenn du es willst.«
Er lächelte. »Glaubst du, dass Nora was dagegenhat?«
»Machst du Witze?«
Er zog Tyler sanft zu sich und fuhr mit einer Hand durch ihr Haar. Sie umarmte ihn fest. Sein Körper war warm, glatt und muskulös. Sie erinnerte sich daran, wie seine Hände heute Morgen ihre Brüste berührt hatten. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, und Dan war wie ein Gespenst mit im Raum gewesen. Ich habe dich jetzt schon viel zu gern. Als sie an diese Worte dachte, klopfte ihr Herz wie rasend. Schuldgefühle stiegen in ihr auf, und sie umklammerte Abe noch fester. Obwohl er sanft über ihr Haar strich, als wollte er sie trösten, spürte Tyler, wie sich sein Penis aufrichtete.
Abe trat einen Schritt zurück. Seine Mundwinkel zitterten. »Ich glaube, ich werde noch eine Nacht hier bleiben.«
Tyler nickte etwas atemlos. »Ja, das wäre schön.«
Er sah auf das Meer hinaus, und Tylers Blick wanderte auf die Beule in seiner Badehose. Der Gummizug hatte sich etwas vom Körper gelöst. »Aber dabei gibt es ein Problem«, sagte er, während er die Handtücher aufhob.
»Was für ein Problem?«
Sie schlenderten den Pfad hinunter.
»Offenbar werden die Eigentümer des Hotels vermisst. Die Polizei hat ihr Auto heute Morgen verlassen vorgefunden. Keiner weiß, was mit ihnen geschehen ist.«
»Glaubst du, dass sie das Hotel schließen werden?«
»Vielleicht springt jemand für sie ein. Keine Ahnung.«
»Na toll. Es ist das einzige Hotel in der Stadt, oder?«
»Soweit ich weiß schon. Außerdem ist Brian Blake ebenfalls spurlos verschwunden.«
»Was zum Teufel geht hier vor?«
»Ich weiß nicht.«
»Oh Mann. Diese Stadt macht mir wirklich Angst. Ich wollte ja letzte Nacht schon abhauen. Wäre ich auch, wenn du nicht gewesen wärst.«
»Ich?«
»Es ist alles deine Schuld«, sagte sie und drückte seine Hand.
»Tut mir leid.«
»Das muss es nicht. Außerdem glaube ich nicht, dass es dir gelungen wäre, Nora von Jack herunterzuzerren.«
Als sie den Sand am Fuß des Hügels erreicht hatten, schleuderte Tyler ihre Sandalen von sich, hob sie auf und hakte sich bei Abe un-ter. Der Sand war glühheiß. Nora und Jack wateten bereits durch die Brandung. Tyler ließ ihre Sandalen neben den Haufen Klamotten fallen, den sie am Strand liegen gelassen hatten.
»Sollen wir auch ins Wasser gehen?«, fragte Tyler.
»Eine Abkühlung wird uns guttun.«
Lachend rannte sie durch den Sand. Abe folgte ihr mit Leichtigkeit. Sie spürte das kalte Wasser an ihren Knöcheln. Eine Welle schwappte gegen ihre Knie, die nächste ging ihr schon bis zur Hüfte, und dann sprang sie kopfüber hinein. Die plötzliche Kälte raubte ihr den Atem, doch nach wenigen Augenblicken fühlte sie sich pudelwohl und schwamm los, ließ sich von den Wellen treiben. Dann packte etwas ihren Fuß. Ein Hai!, dachte sie, und dann: Abe.
Sie befreite sich aus seinem Griff, schnappte nach Luft und wirbelte herum. Einen Moment später tauchte Abe auf. Sein nasses Haar klebte an seinem Kopf. Sie spritzte ihn an, und er tauchte wieder unter. Sie beobachtete, wie er durch das Wasser glitt, die Arme ausstreckte und ihre Hüfte umfasste. Sein Körper schmiegte sich an den ihren, als wäre er mit Öl bedeckt. Er liebkoste ihren Hals und küsste sie auf den Mund. Sie lagen sich in den Armen und tauchten gemeinsam unter. Einer seiner Schenkel schob sich zwischen ihre gespreizten Beine. Sie zitterte, presste die Knie zusammen und schob eine Hand in seine Badehose, folgte seiner Pofalte, bis sie eine seiner festen Hinterbacken umklammern und ihn ganz nah an sich drücken konnte. Schließlich brannten ihre Lungen, und sie tauchte auf und schnappte nach Luft. Gemeinsam wateten sie durch das Wasser.
»Willst du mich ertränken?«, fragte Tyler, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war.
»Willst du mich ertränken?«, fragte er zurück.
»Ein grausamer Tod«,
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