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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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geht dich gar nichts an.«
    »Ich meine ja nur. Wenn du sehr weit fahren musst, solltest du vielleicht deine Mutter anrufen und fragen, wie es ihm geht. Das würde dich sicher beruhigen.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte sie. »Passt du auf meinen Wagen auf? Ich bin gleich wieder zurück.« Sie eilte zum Eingang hinüber. Auf halbem Weg sah sie sich um, damit sie sicher war, dass Terry ihr nicht folgte.
    So ein Blödsinn. Das hat man von den ständigen Lügen.
    Die öffentlichen Fernsprecher befanden sich gleich neben dem Eingang. Sie sah sich noch einmal um, dann tat sie so, als würde sie telefonieren. Nachdem sie ein paar Minuten mit dem Freizeichen gesprochen hatte, ging sie zurück zu Terry, der an genau derselben Stelle stand, an der sie ihn verlassen hatte.
    Sehr aufmerksam, dachte sie.
    »Eric geht’s gut«, sagte sie.
    »Freut mich zu hören. Dir auch, hoffe ich?«
    Sie nickte.
    »Das Telefon ist eine großartige Erfindung«, sagte Terry.
    »Manchmal schon.«
    »Jetzt kannst du dich entspannen und in Ruhe einkaufen.«
    »Ja.«
    »Und da an der Heimatfront alles ruhig ist, kannst du auch noch auf einen Sprung mit zu mir kommen, wenn du hier fertig bist.«
    »Und wieso sollte ich das wollen?«
    Er grinste. »Ich habe eine sehr nette kleine Hütte mit einem netten Ausblick auf den Ozean. Ich bin nett. Du bist nett. Wir werden bestimmt eine nette Zeit miteinander verbringen.«
    »Wenn du mich nicht in deine Hütte locken willst, um über mich herzufallen.«
    Er sah Sandy an, als wäre sie ein groteskes und zugleich interessantes Tier einer Gattung, die er noch nie zu Gesicht bekommen hatte. »Das würde ich niemals tun«, sagte er mit ernster Stimme.
    »Und woher soll ich das wissen?«
    »Gar nicht, schätze ich«, sagte er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    »Du könntest ein - zugegebenermaßen sehr gut aussehender und freundlicher - Serienmörder sein, der mich in die Falle locken will.«
    »Bin ich aber nicht.«
    »Das würdest du ja auch wohl kaum zugeben, oder?«
    Lachend schüttelte er den Kopf. »Wenn ich dich vergewaltigen wollte, hätte ich das schon am Strand tun können. Ich glaube nicht, dass Blaze da ein großes Hindernis dargestellt hätte.«
    »Jemand hätte vorbeikommen können«, warf Sandy ein. »Du bist ja auch zufallig in unsere Sitzung geplatzt. In deiner reizenden kleinen Strandhütte müsstest du dir jedenfalls keine Sorgen machen, dass dich irgendjemand stören könnte. Wir wären ganz allein. Ich wäre dir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.«
    »Klingt gar nicht mal so schlecht.«
    »Wer weiß, vielleicht ist es gar nicht deine Hütte. Es könnte ja auch ein verlassener Schuppen im Nirgendwo sein.«
    »Erwischt!« Grinsend griff er in die Gesäßtasche, zog seine Geldbörse hervor und klappte sie auf. Neben einem Ausweis war dort eine glänzende, silberne Dienstmarke zu sehen.

Kapitel zweiunddreißig
    Ärger um die Mittagszeit

    Als Warren Danas Tablett durch die Durchreiche schob, fiel mit einem Mal ein Schwärm japanischer Touristen über die Snackbar her. Sie schienen alle gleichzeitig zu reden, während sie die Tische besetzten, gegenseitig Fotos von sich schössen oder sich mit ihren Camcordern filmten. Die Schlange hinter Dana wuchs rapide an, obwohl die Hälfte der Gruppe in den Souvenirshop strömte. »Du lieber Himmel«, sagte Dana.
    »Das Horrorhaus ist bei den Japanern sehr beliebt«, sagte Warren. »Wir kriegen an zwei bis drei Tagen in der Woche eine ganze Busladung von ihnen rein.«
    »Gut fürs Geschäft, nehme ich an.«
    »Ich kann mich nicht beschweren«, sagte Warren. »Leider kann ich später nicht mit dir zu Mittag essen.«
    »Schade.« Dana nahm ihr Tablett und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Vielleicht sehen wir uns ja später.« »Nach Feierabend?«, platzte er heraus. »Heute?«
    »Wenn du Lust hast.« »Klar!«
    »Wir können zu mir gehen. Ich zeige dir den Strand, und danach könnten wir grillen oder so …« »Hey, das klingt toll.« »Treffen wir uns an der Ticketbude?« »Alles klar«, sagte sie. »Bis dann.«
    Dana entdeckte Tuck vor der Tür zu Lilly Thorns Zimmer. »Pause schon vorbei?«, fragte Tuck. Dana nickte grinsend.
    »Was ist los?«
    »Eine ganze Busladung voll Japaner ist angekommen, und Warren konnte leider nicht mit mir zu Mittag essen.« »Aha. Und weshalb grinst du dann so?«
    »Weil er mich zu sich nach Hause eingeladen hat! Gleich nach der Arbeit!« »Heute?«
    »Ja. Er will grillen.«
    »Also kommst du nicht zum

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