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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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plötzlich vor meiner Tür stehen.«
    »Pfff. Stimmt! Gar keine so dumme Idee.«
    Sie lachte.
    »Ich musste dir einfach folgen. Ich weiß, dass sich das verrückt anhört, aber … ich konnte nicht anders. Ich muss dich einfach näher kennen lernen. Was, wenn ich dich nie wiedergesehen hätte? Das wäre …« Er schüttelte traurig den Kopf. »Das hätte ich für den Rest meines Lebens bedauert.«
    Sie starrte ihn an.
    Und spürte ein seltsames, warmes, aufregendes Gefühl in sich aufsteigen.
    »Also, was willst du?«
    »Ich will, dass du jetzt nicht einfach so verschwindest.«
    »Noch bin ich ja hier. Außerdem hältst du meine Hand fest. Wie soll ich denn da verschwinden?«
    »Wo wohnst du?«
    »Jetzt hör mal zu. Sehe ich wie eine Idiotin aus?«
    »Im Augenblick nicht.«
    Sie lächelte und befreite ihre Hand.
    »Ich bin auf dem Weg zum Supermarkt. Willst du mich begleiten?«
    »Aber sicher!«
    »Okay. Bis gleich.«
    Sie stieg wieder ein.
    Terry folgte ihr und stellte seinen Wagen neben ihr auf dem Parkplatz des Supermarkts ab. Als er ausstieg, zog er sich ein T-Shirt an.
    »Endlich läufst du mal ein bisschen anständiger rum«, sagte Sandy.
    »Wenn du meinst.« Auf dem T-Shirt war die Comicfigur eines Zauberers zu sehen, der auf Sandy deutete. »Verwandle dich in Scheiße!«, war in einer Sprechblase über ihm zu lesen.
    Sie lachte. »Das ist lustig.«
    »Ich weiß. Eigentlich sollte ich das in der Öffentlichkeit nicht tragen.«
    »Tust du aber.«
    Gemeinsam gingen sie zum Eingang. »Leider. Soll ich wieder gehen?« »Nein. Halte nur gebührenden Abstand.« Er fiel zurück, so dass Sandy nach seiner Hand greifen und ihn hinter sich herziehen musste.
    Im Geschäft erwischte sie einen Einkaufswagen mit einem defekten Vorderrad, das dem Wagen einen leichten Drall verlieh. »Soll ich ihn für dich schieben?«, fragte Terry. »Nein, nein. Geht schon. Ich komme zurecht.« »Sicher?«
    »Willst du mir auf den Wecker gehen?« »Ich will nur, dass wir Freunde sind.« »Oh ho ho.«
    Langsam schlenderte sie durch einen Gang, nahm verschiedene Sachen aus den Regalen und stellte sie in den Wagen. Terry ging neben ihr her.
    »Wohnst du allein?«, fragte er. »Nein. Du?«
    »Ich? Ganz allein. Ich habe ein kleines Strandhäuschen südlich der Stadt. Du bist dort jederzeit willkommen - sowohl tagsüber als auch nachts.«
    »Du bist sehr gastfreundlich.«
    »Du bist doch nicht verheiratet, oder?«, fragte er.
    »Nein. Du?«
    »Nein.«
    »Warst du denn mal verheiratet?«, fragte Sandy.
    »Du stellst aber viele Fragen.«
    »Du hast angefangen.«
    »Ich war nie verheiratet«, sagte er. »Und du?«
    »Nie. Wie alt bist du?«
    »Achtundzwanzig.«
    »Und da warst du noch nie verheiratet? Wie das?« »Keine Ahnung.« Er grinste. »Wie alt bist du?«
    »Nicht so alt wie du. Du bist ja steinalt. Erstaunlich, dass du noch nie verheiratet warst. Stimmt irgendetwas nicht mit dir?«
    Er lachte. »Ich bin sehr wählerisch. Mit wem wohnst du denn zusammen?«
    Sie sah ihm in die Augen. »Mit meinem Sohn.«
    Wenn Terry von dieser Neuigkeit abgeschreckt war, so zeigte er es jedenfalls nicht. »Wirklich? Wie heißt er?«
    »Eric.«
    »Ein Kind zu haben, muss toll sein. Wie alt ist er?«
    »Zwölf.«
    Jetzt geriet er doch aus der Fassung. »Zwölf?«
    »Genau.«
    »Dann warst du … wie alt, sieben, als du ihn bekommen hast?«
    Sie lächelte. »Na, ein bisschen älter schon.«
    »Erstaunlich. Was machst du mit Eric, wenn du für Blaze Modell stehst?«
    »Er geht zur Schule.«
    »Aber doch nicht in den Sommerferien.«
    »Nein, natürlich nicht. Jetzt ist er zu Hause. Meine Mutter passt auf ihn auf.«
    »Das ist ja wunderbar. Du kannst deine Sachen erledigen, und deine Mutter kann etwas Zeit mit ihrem Enkel verbringen.«
    »Ja, es klappt ganz gut«, sagte Sandy und versuchte vergeblich, ihr Lächeln aufrechtzuerhalten. Schnell wandte sie sich um und starrte auf ein Regal mit Senfgläsern. Sie brauchte zwar keinen Senf, besah sich die Gläser jedoch sehr genau, als wüsste sie nicht, welches davon sie kaufen sollte.
    Hätte ich doch nur den Mund gehalten. Wieso musste ich Mom erwähnen? Jetzt hab ich mir den ganzen schönen Tag ruiniert.
    »Alles klar?«, fragte Terry.
    »Ja. Nur … Eric ging es heute Morgen nicht besonders gut. Ich mache mir Sorgen um ihn. Besser, ich beeile mich, damit ich bald wieder zurück bin.« »Wie weit musst du denn fahren?«, fragte er.
    Sie wollte schon antworten, doch dann warf sie ihm einen wütenden Blick zu.
    »Das

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