Der Keller
Nacht über dem Meer.«
»Sieht im Mondschein bestimmt toll aus.«
»Oh ja. Wenn du lange genug bleibst, kannst du dich mit eigenen Augen davon überzeugen.«
»Das wäre toll«, sagte Dana. »Aber ich weiß nicht, ob ich so lange durchhalte. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil Lynn ganz allein im Haus ist.«
Warren sah besorgt aus. »Ist etwas passiert?«
Dana fragte sich, ob sie ihm die ganze Geschichte erzählen sollte. Schließlich konnte ja auch er der geheimnisvolle Spanner sein.
Das war eher unwahrscheinlich.
»Jemand hat sich gestern Nacht im Gebüsch hinter dem Haus herumgetrieben.«
Und war heute Morgen sogar im Haus! »Ein Spanner?«, fragte Warren.
»Wahrscheinlich. Wir saßen gerade im Whirlpool, als Lynn ihn zwischen den Büschen entdeckt hat.« »Hat sie ihn erkannt?«
»Sie hat nur einen Arm gesehen. Einen nackten Arm.« Warren runzelte die Stirn. »Wie habt ihr reagiert?«, fragte er. »Wir sind ins Haus gelaufen und haben die Polizei angerufen.« Wieso habe ich ihm nichts von Lynns Revolver erzählt? »Welcher Polizist ist gekommen?«, fragte er. »Eve Chaney.«
»Aha! Eve, die Unerbittliche. Was hältst du von ihr?« »Sie ist sehr beeindruckend.«
»Das stimmt. Ich hoffe, dass ich sie nie verärgern werde.« »Aber sie sieht ziemlich gut aus, findest du nicht?« »Nicht schlecht, ja.« Warren zögerte einen Augenblick. »Aber du siehst noch besser aus.« »Ich weiß nicht so recht.« »Aber ich.«
»Also … danke schön.«
Er sah ihr in die Augen.
Ihr Herz klopfte schnell und fest.
»Das ist jedenfalls meine Meinung«, flüsterte Warren.
»Und die bedeutet mir sehr viel.«
Sein Blick wanderte zu ihren Lippen, dann wieder zu ihren Augen zurück.
Mach schon, trau dich. Nicht nur gucken. »Wie wär’s mit einem Drink?«, fragte er. Verflucht!
»Klar. Wieso nicht.«
»Eine Margarita?«
Sie nickte.
»Setz dich doch und genieß die Aussicht. Ich ziehe mich schnell um, dann mache ich die Drinks. Nur eine Minute.«
Warren eilte ins Schlafzimmer. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, legte sie ihre Handtasche auf das Sofa und setzte sich.
Sie seufzte tief.
Immer mit der Ruhe, sagte sie sich.
Er hat’s nicht mal versucht! Er hätte mich hier und jetzt küssen sollen. Was ist los mit ihm?
Er ist eben ein Gentleman, dachte sie.
Oder doch schwul.
Vielleicht ist hier auch irgendetwas faul.
Die Tür öffnete sich. Dana sah über die Schulter. Warren hatte die Uniform abgelegt und trug jetzt Sandalen, eine weiße Hose und ein grelles Hemd mit Blumenmuster.
»Die Drinks kommen sofort«, sagte er und lief in die Küche.
»Kann ich dir helfen?«
»Klar.«
Sie folgte ihm in die Küche. »Du hast dich ja richtig schick gemacht.«
»Ich kann es immer kaum abwarten, endlich die Uniform abzulegen. Am Ende des Tages riecht sie immer fürchterlich nach Frit-tierfett.«
»Das ist doch ganz appetitlich.«
»Irgendwann hat man es über.« Er holte einige Flaschen aus einem Schrank. »Aber du wolltest doch die Geschichte von eurem Spanner weitererzählen.«
»Ach ja. Also, Eve hat überall nach ihm gesucht, aber er ist ihr entkommen. Das Gras war niedergetrampelt - Tuck hat sich also nicht getäuscht. Sie nimmt an, dass er uns länger beobachtet hat.«
»Das gefällt mir gar nicht.« »Uns auch nicht.«
Warren stellte die Flaschen auf die Arbeitsfläche. »Es war also wirklich ein Spanner.«
»Das ist eine Möglichkeit, ja.«
»Kein Wunder, dass du dir Sorgen machst. Hast du eine Ahnung, wer es sein könnte?«
Sie schüttelte den Kopf. »Clyde vielleicht?«
Warren musste lachen und Dana stimmte in sein Gelächter ein. »Glaubst du nicht, dass Clyde zu so was fähig ist«, fragte sie schließlich.
»Keine Ahnung. Dem traue ich alles zu. Lustig, dass dieser Vollidiot dir als Erstes einfallt.«
»Wir haben eigentlich keinen Grund, ihn zu verdächtigen - außer, dass er so ein Vollidiot ist. Und er hat mir schöne Augen gemacht.«
»Ich wette, dass er dich gerne vernaschen würde.«
»Da kann er lange warten.«
Warren fing an, die Drinks zu mixen.
»Er ist nicht mein Typ«, sagte sie.
»Das ist aber ungewöhnlich. Die meisten Frauen finden ihn unwiderstehlich.«
»Ist mir nicht entgangen. Ich persönlich finde ihn unheimlich.«
»Freut mich zu hören.«
»Aber ich glaube eigentlich nicht, dass er der Spanner ist. Er kommt mir nicht so vor, als würde er herumschleichen und andere ausspionieren.«
»Trotzdem musst du dich vor ihm in Acht nehmen.«
»Keine
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