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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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verschwunden.
    Natürlich, dachte sie. Nach dem, was er hier angerichtet hat… Er ist weggelaufen. Sie musste ihm folgen. Ihn finden.
    Ihn nach Hause bringen. Oder ihn töten.
    Sieh nur, was er mit meinem Terry gemacht hat! Sieh nur, was er mit mir gemacht hat!
    Beschissenes Ungeheuer!
    In diesem Zustand konnte sie nirgendwohin.
    Sie ging ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Das heiße Wasser brannte wie Feuer in ihren Wunden. Blut lief ihren Körper hinab.
    Schon die zweite Dusche heute, fiel ihr auf. Bei der ersten war Eric bei ihr gewesen, und er war so sanft, so vorsichtig …
    Wie konnte er nur!
    Vielleicht hat er gedacht, er müsste mich beschützen. Wie damals bei Slade. Dachte, er müsste mich retten.
    Sie erinnerte sich dunkel daran, ein- oder zweimal »Nein!« gerufen zu haben, während sie sich geliebt hatten. Vielleicht hatte Eric unter der Veranda gelauscht und die ganze Situation missverstanden.
    Wie ist er überhaupt hierhergekommen?
    Auf der Ladefläche des Pick-up. Es gab keine andere Möglichkeit. Als sie das Tor geöffnet hatte, war die Ladefläche leer gewesen, dessen war sie sich sicher. Möglicherweise hatte er sich in den Bäumen versteckt und gewartet. Die Straße war so holprig, dass ihr nicht aufgefallen wäre, wenn er plötzlich aufgesprungen wäre.
    Er wollte einfach nur mit in die Stadt fahren.
    Oder rausfinden, was ich dort so treibe. Wieso ich ihn zwei Tage hintereinander allein lasse. Das habe ich noch nie getan. Was gab es so Besonderes, das ich nicht erwarten konnte?
    Terry.
    VERFLUCHT!
    Wäre sie nur zu Hause geblieben.
    Oder hätte Terry überhaupt nicht kennen gelernt. Dann wäre er jetzt noch am Leben.
    Oder hätte Eric nicht geboren.
    Nein, das wünschst du dir nicht wirklich.
    Doch! Doch! Wäre er doch nie geboren worden!
    Er wollte doch nur…
    Er wollte mich nicht retten, erkannte sie mit einem Mal. Es war Trotz. Es war Eifersucht.
    Er will mich mit niemandem teilen.
    Sandy starrte auf das blutige Handtuch.
    Sie hatte so viele Wunden von den Glassplittern und Erics Klauen, dass es zwecklos war, überhaupt mit dem Verbinden anzufangen.
    Keine der Wunden schien tief zu sein. Sie bluteten nur ein bisschen.
    Außerdem konnte sie manche der Kratzer gar nicht erreichen. Die an ihrem Rücken zum Beispiel. Oder die in ihrem Inneren.
    Sie ging in Terrys Schlafzimmer und schlüpfte in eine seiner kurzen Hosen und in ein T-Shirt, das sofort an ihrem blutigen Rücken festklebte.
    Im Wohnzimmer hob sie den Rock und die Bluse auf, die sie getragen hatte. Da kein Blut darauf zu sein schien, zog sie beides über Terrys Sachen. Dann schlüpfte sie in ihre Turnschuhe. Ihre Handtasche lag in der Nähe der Tür.
    Sie war ziemlich schwer, was an der Pistole darin lag.
    Sie blickte sich in Terrys zerstörtem Wohnzimmer um. Sah seinen zerstückelten Leichnam.
    Sie hatte sich bereits entschieden, alles so zu lassen, wie es war.
    Wie hätte sie auch die Beweise vernichten sollen? Das war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Die Polizei würde sich wohl zusammenreimen, dass Terry Frauenbesuch gehabt hatte.
    Aber das war kein Verbrechen.
    Außerdem konnte ihn keine Frau so zugerichtet haben.
    Terry war ermordet, in Fetzen gerissen und teilweise aufgefressen worden. Das sah man auf den ersten Blick.
    Und auf den zweiten Blick - oder nach einigen Labortests -würden die Zahn- und Klauenspuren, die Speichel- und Samen-proben die Vermutung bestätigen, dass Terry Godwin von einem wilden Tier getötet worden war.
    Nur, dass niemand wusste, was das für ein Tier gewesen sein könnte.
    Wann immer in den letzten Jahren Überreste von Erics Opfern gefunden worden waren, war die Schuld regelmäßig Kojoten, Pumas oder Bären in die Schuhe geschoben worden.
    Eines dieser Tiere würden sie wohl auch für dieses Massaker verantwortlich machen. Nicht, dass sie Beweise für diese Vermutung hatten. Aber alles deutete unweigerlich auf ein Raubtier mit scharfen Zähnen und Klauen hin. Etwas, das so ähnlich war wie ein Puma, Kojote oder Bär.
    Natürlich würden manche Leute auch vermuten, dass Terry Opfer einer dieser Bestien geworden war. Immerhin war Malcasa Point nur hundert Meilen von hier entfernt. Und die Geschichte des Horrorhauses kannte ausnahmslos jeder.
    Wahrscheinlich hatte der Großteil der Einwohner von Fort Platt die Führung bereits mitgemacht, die Filme gesehen oder die Bücher gelesen.
    Die Leute würden anfangen, sich Gedanken zu machen.
    Doch die Vermutung, dass eine Bestie Terry geholt

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