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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Teil der Gruppe, sondern ihr Leibwächter. Schließlich bestand er darauf, die Rechnung zu bezahlen.
    Als sie das Restaurant verließen, packte Donna ihn am Arm.
    »Was …«
    »Danke für die Einladung.« Sie umarmte ihn fest, küsste ihn und spürte, wie die Anspannung aus ihm wich. Dann entzog er sich ihr.
    »Wir sollten Sandy im Auge behalten«, sagte er und verdarb ihr damit die gute Stimmung. Jetzt hätte sie am liebsten losgeheult.

Kapitel neunzehn
    Von seinem Fenster aus beobachtete Roy, wie Donna, Sandy und zwei Männer Bungalow Nr. 12 betraten. Donnas Auto stand vor Nr.9. Er vermutete, dass sie Nr. 9 und die Männer Nr. 12 gemietet hatten.
    Das machte die ganze Sache erheblich einfacher. Irgendwann würden Donna und Sandy allein zu ihrem Bungalow zurückkehren. Vielleicht in fünf Minuten, vielleicht erst in ein paar Stunden. Aber irgendwann würde es so weit sein. Trotzdem wollte er bis zum Einbruch der Dunkelheit warten.
    Er wandte sich den beiden Mädchen zu, die er geknebelt und an die Betten gefesselt hatte. Die Ältere von beiden - die Tochter der Hotelbesitzer - schniefte immer noch. Sie war sechzehn, vielleicht siebzehn Jahre alt. Ihren Namen kannte er nicht. Aber es hatte Spaß mit ihr gemacht. So feucht, wie sie gewesen war, musste es ihr ebenfalls gefallen haben. Nachdem die vier zum Essen gegangen waren, hatte er sich etwa eine Stunde lang mit ihr befasst. Erst danach hatte sie angefangen zu heulen. Womöglich aus Schuldgefühlen.
    Er fragte sich, weshalb niemand nach ihr suchte. Vielleicht waren ihre Eltern schon daran gewöhnt, dass sie ab und zu sang- und klanglos verschwand.
    Roy hob eine Ecke des Vorhangs hoch und warf erneut einen Blick auf Bungalow Nr. 12. Nichts regte sich.
    Im Moment hatte er auf keines der beiden Mädchen Lust. Trotzdem waren sie schön anzusehen, wie sie so nackt und hilflos im Dämmerlicht lagen.
    Vielleicht würde er sich später um eine von ihnen kümmern.
    Nur um welche?
    Verflucht, er würde genug Zeit haben, darüber nachzudenken. Jede Menge Zeit.
    Er stand auf. Die Augen des älteren Mädchens folgten ihm durch den Raum. Er beugte sich über sie und beschrieb mit dem Finger einen Kreis um ihre rechte Brustwarze. Die dunkle Haut zog sich zusammen. »Gefällt dir das?«, flüsterte er und grinste sie an.
    Dann riss er das Kissen unter ihrem Kopf hervor und polsterte damit die Lehne des Holzstuhls. So saß es sich gleich viel besser.
    Er zog den Vorhang beiseite und setzte seine Beobachtung fort.

Kapitel zwanzig
    1

    Jud ließ die anderen im Bungalow zurück und umrundete das Hotel. Er sah weder einen Rolls-Royce noch einen Mann, der auf Donnas Beschreibung passte. Dann kehrte er zum Bungalow zurück und winkte Donna zu sich nach draußen.
    »Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt zu euch rübergehen und auf ihn warten.«
    »Was ist mit Sandy?«
    »Sie kommt mit.«
    »Muss das sein? Ich will nicht, dass … dass sie ihn sieht, wenn das möglich ist.«
    »Da gibt es nur ein Problem. Es sieht nicht so aus, als wäre er im Moment in der Nähe, aber die Möglichkeit besteht durchaus. Vielleicht habe ich ihn nur nicht bemerkt. Wenn er uns beobachtet, weiß er, dass Sandy in Nr. 12 ist und greift sie zuerst an.«
    »Aber nehmen wir mal an«, sagte Donna, »dass Sandy mit uns kommt und sich Roy irgendwie … an dir vorbeischleichen kann. Dann ist Sandy ihm ausgeliefert. Es sei denn, wir lassen sie hier bei Larry.«
    »Wie du meinst.«
    »Glaubst du, dass er es merkt, wenn wir sie in Nr. 12 lassen?«
    »Möglich wäre es«, sagte Jud.
    »Aber nicht wahrscheinlich?«
    »Nein.« »Also gut. Dann bleibt sie bei Larry.«
    »Okay.«
    Er trug Larry auf, im Bungalow zu bleiben, die Tür abzuschließen und die Vorhänge zuzuziehen. Beim ersten Anzeichen von Gefahr würde er einen Warnschuss abgeben und sich mit Sandy im Badezimmer einschließen. In der Wanne waren sie sicher vor Schüssen, bis Jud ihnen zu Hilfe eilen konnte, was nicht länger als fünf Sekunden dauern würde.
    »Vielleicht«, sagte Larry, »kann ich diesen Irren ja mit meinem Warnschuss zur Strecke bringen.«
    »Wenn Sie freie Schussbahn haben, dann nutzen Sie sie. Aber gehen Sie kein Risiko ein. Im Badezimmer sind Sie sicher.«
    Jud gab ihm das Gewehr, nahm Lilly Thorns Tagebuch mit sich und ging mit Donna über den schattigen Parkplatz zu Bungalow Nr. 9 hinüber.
    Er ging voraus, durchsuchte das Zimmer, schloss die Tür hinter Donna und zog die Vorhänge zu. Schließlich schaltete er die Lampe auf dem

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