Der Keller
einen Weg in meinen Keller gegraben hatte, sofort in mein Herz. Ich schwor mir, mich ihm zu offenbaren und nach Kräften zu helfen.
30. Mai.‹ Das ist eine Lücke von elf Tagen, Jud.«
»Stimmt.«
»›30. Mai: Ich zaudere und zittere beim Gedanken daran, meine Taten zu Papier zu bringen. Doch wem sonst kann ich mich anvertrauen? Reverend Walters? Er würde mir nur bestätigen, wessen ich mir bereits gewiss bin: Dass meine Taten ein Dorn im Auge Gottes sind und ich meine Seele den ewigen Flammen der Hölle überantwortet habe. Auch Dr. Ross kann ich kein Geständnis machen. Ich weiß nicht, zu welchen Gräueltaten er mir oder Xanadu gegenüber fähig wäre.
Am 19. Mai entschloss ich mich endlich, dem Gast in meinem Keller von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, um ihm meine Unterstützung angedeihen zu lassen. Nachdem die Kinder zu Bett gegangen waren, besuchte mich Glen und verführte mich auf gewöhnliche Weise.‹ Wo sind denn die Wogen der Leidenschaft hingekommen?«, fragte Donna, bevor sie weiterlas. »›Als er sich an mir ergötzt hatte, plauderten wir noch ein wenig. Endlich verließ er mich.
Ich ging in die Vorratskammer und öffnete leise die Kellertür. In der Finsternis stehend wartete ich ab und lauschte. Aus dem Keller war kein Geräusch zu vernehmen. Vorsichtig tastete ich mich die Treppe hinunter, die unangezündete Lampe in meiner Hand.
Als ich den Lehmboden unter meinen bloßen Füßen spürte, setzte ich mich auf die unterste Stufe.
Meine Geduld wurde schlussendlich belohnt. Aus dem Loch drang ein gedämpftes Geräusch, das an das Atmen eines zu Tode erschöpften Mannes erinnerte. Danach folgte ein Kratzen, als würde ein schwerer Körper über harte Erde kriechen. Schließlich erschien sein Haupt über den Scheffelkörben.
Die Finsternis verbarg sein Antlitz. Nur die blasse Silhouette des
Kopfes war undeutlich zu erkennen. Der Mann musste lange Zeit fern der segensreichen Strahlen der Sonne zugebracht haben.
Dann richtet sich mein Gast zu seiner vollen Größe auf, und Entsetzen erfüllte mein Herz. Er war weder Mann noch Affe.
Als er näher kam, entschloss ich mich, unverzagt und ohne Rücksicht auf meine leibliche Unversehrtheit seine Identität zu lüften. Zu diesem Zwecke entzündete ich ein Streichholz. In seinem Schein offenbarte sich mir für einen Augenblick sein grässliches Antlitz, bevor er sich mit einem Knurren abwandte.
Dadurch hatte ich Gelegenheit, seinen Rücken und die Hinterpartie zu studieren. Ob er eines von jenen seltsamen Geschöpfen, die der Herr in seiner Unergründlichkeit geschaffen, oder eine Ausgeburt des Teufels ist, vermag ich nicht zu sagen. Obwohl mich seine Hässlichkeit und Nacktheit über die Maßen entsetzte, befiel mich doch ein unwiderstehliches Verlangen, seine missgebildete Schulter zu berühren.
Das Streichholz erlosch. In der undurchdringlichen Finsternis spürte ich, wie sich die Kreatur zu mir umwandte. Sein warmer Atem auf meinem Gesicht duftete nach Erde und wilden, uner-gründeten Wäldern. Er legte seine Hände auf meine Schultern, und Krallen bohrten sich in meine Haut. Starr vor Schrecken und Verwunderung stand ich hilflos vor der Kreatur, die den Stoff meines Nachthemdes zerriss.
Als ich völlig entblößt war, leckte er mich wie ein Hund ab. Seine Zunge fuhr über meine Brüste. Er schnupperte selbst an meinen intimsten Körperteilen und stieß mit seiner Schnauze dagegen.
Dann trat er hinter mich. Seine Klauen in meinem Rücken zwangen mich in die Knie.
Ich spürte die glitschige Wärme seines Fleisches und erkannte mit einem Mal, was er mit mir vorhatte. Diese Vorstellung widerte mich an, doch gleichzeitig war ich von seinen Berührungen auf das Seltsamste erregt.
Er nahm mich von hinten, eine für Menschen ungewöhnliche, bei niederen Tieren jedoch sehr verbreitete Manier. Bei der ersten Berührung mit seinem Organ durchfuhr mich große Furcht. Ich bangte nicht um die Unversehrtheit meines Leibes, sondern um meine unsterbliche Seele. Doch ich ließ es geschehen. Nun weiß ich, dass ich ihn ohnehin niemals davon hätte abhalten können, mir seinen Willen aufzuzwängen. Aber ich machte nicht einmal Anstalten, mich ihm zu entziehen. Im Gegenteil, freudig erwiderte ich sein Eindringen, als hätte ich seine gewaltige Pracht in meinem Körper vorhergesehen.
Herr im Himmel, wie er mich zerrüttet hat! Seine Klauen zerrissen mein Fleisch! Seine Zähne bohrten sich in meine Haut! Sein erstaunliches Organ bedrängte meinen
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