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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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das Leben der Hauptstadt nieder. Agnar brauchte seine ganze Willen s kraft, um das Haus zu verlassen und nicht in einen Da u erhalbschlaf in seinem Zimmer zu versinken. Am Mo r gen machte er einen ganz guten Anlauf, doch wenn er von den The r men zurückgekehrt war, hatte er fast seine ganze Energie verbraucht. Erst am späten Nachmittag graute es ihm ausreichend vor dem langen Abend und der fast endlosen Nacht, so dass er sich erneut auf den Weg machte, um auf seinen Wanderungen die Zeit totz u schlagen.
    Die heiße Luft hing wie ein schwerer Dunst in den schmalen Gassen. Wie Blei fühlten sich Agnars Füße und Beine an. Obwohl er immer noch davor zurückschaude r te, suchte er unter dem Zwang, e t was freiere Luft zu atmen, wie von selbst die offene Fläche des Forums auf. Nur wenige Müßiggänger trieben sich trotz der Hitze und trotz der unruhigen Zeiten hier herum, um mit stumpfen Blicken den Gauklern zuzusehen, die sich b e mühten, einige Münzen zu verdienen. Auch deren Vo r stellungen waren alles andere als lebhaft. Agnar hatte den Eindruck, dass sie viel lieber unter den umgebenden A r kaden verschwunden wären, um eine kleine Pause einz u legen.
    Die Sonne sank, der Abend brach an. Die Hitze des T a ges war zwar abgeflaut, doch nun breitete sich eine dr ü ckende Schwüle aus, die fast noch une r träglicher war. Lan g sam und schwach bewegte sich Agnar zwischen den vereinzelten Passanten. Er hatte wenig Lust sich unte r halten zu lassen, als er aber über einen Händler mit Wa s sermelonen stolperte, nahm er dankbar die G e legenheit wahr und erstand ein Stück der wässrigen Frucht. Er zog sich an den Rand des Forums zurück, kaute das weiche Fruch t fleisch und spuckte die Kerne auf den Boden.
    Ein heißer Hauch fuhr über den Platz, eine übe r stürzte Dämmerung brach an. Die Fi n sternis kam viel zu früh und viel zu schnell, ein Unwetter kündigte sich mit le i sem Grollen an. Die Händler packten eilig ihre kleinen Garöfen und Karren zusammen. Die Passanten, die z u nächst noch über deren Aufregung gelacht hatten, wu r den nach und nach von der Aufbruchstimmung ang e steckt und verliefen sich langsam schlendernd in den Ga s sen. Nur wenige Menschen hielten in dem gelben Licht des heraufziehenden Gewitters noch aus, um die auffrischende Brise zu g e nießen.
    Der Wind fuhr in immer stärkeren Böen durch die Str a ßen und wirbelte den Staub auf dem großen Platz auf. Erste schwere Tropfen fielen auf den trockenen Boden und entlockten der verdorrten Erde einen inte n siven, heißen Geruch. Die letzten Gaukler beeilten sich nun, ihre Gerätschaften einzusammeln, um in einer n a hen Kneipe Schutz zu suchen.
    Agnar saß bewegungsunfähig auf seinem Platz am Rande des Forums und beobachtete die Aufregung in seiner Umg e bung. Sein Körper fühlte sich an wie Blei. Er hatte keine Kraft aufzubrechen. Er fürchtete weder das U n wetter, noch hatte er irgendetwas in Sicherheit zu bri n gen. Schlaff lehnte er sich zurück, um die Tropfen auf seine Tunica fallen z u lassen. Bald wäre er durchnässt. In dem schwefe l gelben Himmel zuckten erste Blitze auf, weit entfernt und l e ise rollte nach langer Zeit der Donner hinterher. Das Geräusch entlockte ihm ein müdes L ä cheln. Früher hätte er sich beeilt, Thor ein Opfer zu bringen, um dessen Zorn zu besc h wichtigen, doch hier hatte Thor keine Macht. Hier war es der Gott Jupiter, der Blitz und Donner schleuderte. Thor war verblasst und verschwunden, so wie alles, was einmal sein Leben au s gemacht hatte. Das G e witter näherte sich nur langsam, der Regen tröpfelte weiterhin nur schwach, doch der Donner folgte den aufzuckenden Blitzen nun nach kü r zerer Zeit. Das Forum lag inzwischen in schwerer Du n kelheit, bis der nächste Blitz die Szenerie mit jenem gre l lem Licht hervortreten ließ, das die Auge in der d a rauf folgenden Dunkelheit noch blinder machte. In i m mer kürzeren Abständen folgte der Donner dem Lichtschlag, wurde lauter und bedrohlicher. Die schweren Tropfen fielen nun dichter. Agnar war jetzt bis auf die Haut durchnässt, das Wasser lief ihm aus dem Haar über das Gesicht, doch noch immer konnte er sich nicht aufra f fen, um nach Hause zu gehen.
    Es war nicht nur seine Trägheit, die ihn hier fe s thielt, sondern auch eine Vorahnung, als ob irgendetwas passi e ren würde. Fast unmi t telbar folgte der Donner nun den Blitzen, das Geräusch war nicht mehr nur als lautes Kr a chen hörbar, sondern erschütterte Agnars Eing e weide

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