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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Italien wäre.
    Mithridates hatte von ihm im Namen Roms ein unve r schämt mildes Friedensangebot bekommen und ang e nommen. Die Kosten für den Feldzug wurden zum größten Teil auf die griechischen Provinzen abgewälzt, der ganze Handel mit Handschlag und Bruderkuss zw i schen den beiden Feldherrn b e siegelt. Danach gab es nichts mehr, was Lucius in den östlichen Provinzen fes t halten konnte, so dass kurz darauf fast zweitausend Schiffe ihn und sein Heer zurück in die Heimat brachten. Seine Wide r sacher, die in Rom die Macht in Händen hielten, blickten mit Grausen auf das, was hier auf sie zurollte und was ihnen von ihrem schlachterpro b ten Gegner blühen konnte, war nicht allzu schwer auszum a len.
    Es wurden keine Mittel geschont, um so schnell wie möglich eine stattliche Armee von über einhundertta u send Mann zusamme n zuziehen. Dennoch wurde die Zeit zu knapp. Es gelang nicht mehr, eine Au s bildung der neu rekrutierten Truppen zu organi s ieren. Ebenso musste man den Plan aufgeben, Sulla schon bei seiner Landung im Süden der Halbinsel abzufangen. Um das Heer in solide Stellungen zu bringen und die Versorgung nicht zu gefährden, hatte man vor, dem zahlenmäßig so weit u n terlegenen Heimk e hrer mit einer einzigen, dafür aber umso konzentrierteren Aktion entgegenzutreten. So sol l te in einer einzigen Schlacht die Rückkehr des gefährl i chen Feldherrn verhindert we r den.
     
    Diese Überlegung sollte sich als Fehler herausste l len, denn während Lucius noch von Brundisium aus nach Norden zog, strömten ihm von allen Seiten neue Ve r bündete zu. Nicht nur Aristokraten wie Licinius Crassus, dessen Vater und Bruder auf Marius’ Befehl ermordet worden waren, oder Ca e cilius Metellus, der Sohn seines alten Freundes, sondern auch Männer, die ursprünglich der Gegenseite angehört hatten und nun aus Unzufri e denheit mit der Herrschaft der Popularen die Seiten wec h selten. Einige kamen einfach so, andere brachten Unterstützer mit, und wieder andere hatten sich ganze Privatarmeen aufgebaut, die sie nun Sulla zur Ve r fügung stellen konnten, wie der gerade erst zweiundzwanzig Ja h re alte Gnaeus Pompeius, der ein ganzes Heer von se i nem etwas undurchsichtig agierenden Vater geerbt hatte, der ein weitläufiger Verwandter des unglücklichen Ko n suls Pompeius war.
    Täglich kamen nun Nachrichten über den Weg der rebe l lischen Verbände und ihre wachsende Stärke in die Stadt. Die Menschen schwankten zwischen Furcht und Zuve r sicht. Manche waren ungerührt und prophezeiten, dass der ganze Feldzug inne r halb von zwei Tagen beendet wäre, wenn die Aggre s soren auf die Armee der beiden Konsuln stießen und vernichtet würden. Andere bega n nen siche r heitshalber Nahrungsmittel zu horten, und wieder andere zogen sich auf ihre Landgüter zurück, weit weg von Rom. Es gab aber auch nicht wenige, die leise und hinter vorgehaltener Hand der Hoffnung Au s druck gaben, es möge Sulla gelingen, die Stadt einzunehmen und das Populare n regime zu beenden.
     
    Je fiebriger und angespannter seine Umg e bung wurde, umso phlegmatischer und unbeweglicher fühlte sich A g nar. Irgendwie war ihm jeglicher Sinn für Kampf und Intrige abhanden gekommen. L u cius kam wieder – nun gut. Was hatte er damit zu schaffen? Er konnte sich zwar genau daran erinnern, mit welcher Energie er daran g e gangen war, den Mann für seine Pläne einzuspannen, aber er konnte sich nicht mehr erinnern, woher er die tiefen Gefühle genommen hatte, die für solch ein Vorg e hen nötig waren. Im Grunde war ihm alles gleic h gültig: Rom, dieser Sulla, er selbst.
     
    Die Wochen gingen dahin, der erste Zusammenstoß zw i schen den beiden Armeen bei Capua führte dazu, dass die Popularen sich zurückziehen mussten. Ihren Akti o nen fehlte die nötige Geschlossenheit, die schnell ausg e hobenen Soldaten hatten gegen die motivierten, erfahr e nen Truppen Sullas keine Chance. Ohne nenne n swerten Widerstand rückten die Angreifer bis Cales vor. Dort änderten die zurückweichenden Feldherrn die Ta k tik und suchten das Gespräch. Lucius ließ sich auf die Verhan d lungen ein, ein Wa f fenstillstand wurde geschlossen. Der hielt aber nicht lange, da einer der Offiziere der Popul a ren während der Verhandlungen eine von Lucius beset z te Stadt angriff. Damit waren die Gespräche beendet und Lucius’ Heer rückte weiter gegen die Hauptstadt vor.
     
    Inzwischen war es wieder Sommer gewo r den, wieder drückten die steigenden Te m peraturen

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