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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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strategischer Bedeutung war, war Lucius kein Aufwand zu hoch, Praeneste einzunehmen und se i nes Gegners habhaft zu werden. Da die Befestigungen stark genug waren, um einem einfachen Ansturm zu w i derst e hen, zog Lucius große Truppenteile zusammen, um die Stadt zu belagern und auszuhungern. Bevor die A n greifer aber die Stadt vollständig von der Außenwelt ha t ten abschließen kö n nen, entkamen einige berittene Boten mit Anweisungen von Ko n sul Marius den Mauern von Praenste. Sie lieferten ihre Depeschen in Rom ab, worauf noch in derselben Nacht eine ganze Reihe Ari s tokraten ohne Gerichtsverfahren aus ihren Häusern geschleppt, hingerichtet und ihre Leichen in den Tiber gewo r fen wurden.
    Nachdem Lucius diese Neuigkeiten erfahren hatte, wan d te er sich umso erbitterter gegen die Heere der Marianer. Er und seine Ge n eräle Pompeius, Crassus und Metellus schafften es, nicht nur eine Reihe von Gefec h ten für sich zu entscheiden, sondern auch die Befreiung von Pra e neste und die Rettung des Marius zu verhindern. Marius’ Mitkonsul, der Greis Papirius Carbo, sah schließlich ke i ne weitere Hoffnung mehr und floh zusammen mit se i nem Oberbefehlsaber in Richtung A f rika. Marius blieb allein in der eingekesselten Stadt zurück.
     
    Im Morgengrauen des zehnten Tages der B e lagerung ritt Lucius mit seinen Generälen auf den Kamm eines nahen Hügels, um auf die Praeneste herab zu blicken und sich ein Bild von der derzeit i gen Lage zu machen.
    „Es ist wirklich erstaunlich“, sagte Crassus,  „ich hätte gewettet, dass die da drin schon vor einer W o che hätten aufgeben müssen. Aber sie halten sich immer noch.“
    „Nicht alle. Jeden Tag stoßen neue Übe r läufer zu uns“, antwortete Metellus.
    „Umso schwieriger wird die Lage für die, die noch in der Stadt sind. Marius Junior ist wohl noch am Leben, denn sonst gibt es keinen Grund, sich nicht zu ergeben. Nur er allein hat hier noch etwas zu verlieren“, fügte L u cius hinzu, als plötzlich Geschrei hinter ihnen erklang. Ein berittener Bote kam in gestrec k tem Galopp auf sie zu und brachte sein Pferd erst unmittelbar vor Lucius zum Stehen.
    „Saminten!“, stieß er keuchend hervor. Er machte einige hastige Atemzüge, bevor er weiter sprechen konnte.
    „Tausende von Saminten. Sie nehmen auf den Hügeln ringsum Aufstellung. Sie rücken mit unglaublicher G e schwindigkeit vor. Wir sind eingeke s selt.“
    Lucius gab sich Mühe, Ruhe zu bewahren.
    „ Sieh an, Samniten, unsere ehemaligen Bunde s genossen haben den Sohn ihres alten Helden also nicht vergessen. Da fehlen uns nur noch die Italiker, damit wir das ganze unzivilisiert Gesindel mit den rasierten Schwänzen be i einander haben. Doch das Pack in der Stadt soll sich geirrt haben. Kein echter Römer wird diesen Wilden nachg e ben.“
    Lucius behielt Recht. So bedrohlich die ri e sige Menge der Angreifer auch war, die im Nordosten Stellung bezogen hatte, es gelang ihnen nicht, den Aufständischen ne n nenswerte Verluste beizubri n gen. Die Entschlossenheit von Lucius’ Männern war nicht zu erschüttern, der Ring um die Stadt hielt dicht, alle Vorstöße der Samniten wu r den mit Leichtigkeit abgewehrt. Hohn und Spott folgten i h nen, als sie es nach wenigen Tagen aufgaben, Marius zu befreien und sich unverrichteter Dinge zurückzogen.
    Mit der Hartnäckigkeit und der ausgehunge r ten Gier eines Bluthundes wartete Lucius die folgenden Stunden auf den Zusammenbruch Praenestes. Er fühlte die Angst und den Hunger in der eingeschlossenen Stadt und bet e te zu Venus, dass sie ihm den Sohn seines Feindes lebe n dig in die Hand spielen sollte. Eigentlich war er völlig übermüdet, lediglich die Anspannung erhielt ihn au f recht. Doch trotz aller Nervosität spürte er, wie seine Aufmerksamkeit unter der Last des tatenlosen Wartens nachließ. Einen kurzen Moment lang schlossen sich seine Augen. Eine leise, schwebende Stimme, von der er nicht sagen konnte, ob er sie ganz nah an seinem Ohr oder doch eher in einem verklingenden Traum gehört hatte, riss ihn aus der kurzen Benommenheit. Das, was in ihm nachklang, traf ihn wie ein Schlag. Er fuhr auf und brüllte nach seinen Offizieren.
    „Alle Truppen in Marschbereitschaft. Ich Narr! Was schert mich der Bastard in der Stadt? Wie konnte ich nur so gierig sein.“ Seine O f fiziere eilten zu ihm.
    „Schaut nicht so langsam! Ihr ward genauso blind wie ich. Bin ich eigentlich von lauter Idioten umg e ben?“
    Noch immer konnte sich keiner der

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