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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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zarte, grazile Menschen geschaffen schien. Er fühlte, dass die alte T u nika aus grobem Stoff gerade seine Knie bedeckte, doch das schlimmste war, dass er erst jetzt bemerkte, dass er stank. Er stank nach Schweiß und nach etwas anderem, Scharfem und Unbekannten. Er stank nach Schweiß und Löwenscheiße. Verlegen knetete er die kostbare lich t blaue Toga zwischen seinen Händen, seine abgebroch e nen Fingernägel zupften Fäden aus dem feinen Stoff. Drusillas Blicke hingen an dem wertvollen Gegenstand und er wusste, dass sie das Kleidungsstück als einen B e weis für ihren Verdacht ansah.
     
    „Drusilla!“ Der Hausherr hatte sich wieder g e fasst. „Ich verstehe dich ja, aber ich werde keinesfalls z u lassen, dass irgendjemand a n derer den Mann in seine Dienste nimmt. Ich bin sicher, dass er sich mit der Zeit einfügen wird.“
    Drusilla schnaubte wie ein wütendes Pferd.
    „Bis dahin sind wir alle tot. Nicht mit mir, mach mit ihm was du willst, aber schaff ihn aus dem Haus.“
    Sie drehte sich um und rauschte davon. Tr e batius folgte ihr aufgeregt. Im Hinausgehen befahl er einem Sklaven, den Barbaren in die Pförtnerloge zu bringen und ihm dort zu e s sen zu geben.
    Als Trebatius in seinem Zimmer angekommen war, suc h te er nach einer Lösung des Problems. Er ka n nte Drusilla gut genug, um zu wissen, dass sie auf gar keinen Fall nac h geben würde. Aber diesmal würde er sich auch nicht fügen. Zumindest musste er den Barbaren eine zeitlang aus Rom entfernen, bis man ihn vergessen hatte und er nicht befürchten musste, dass ihm einer seiner Fr e unde ein besseres Angebot machte oder er im Trubel Roms u n terginge. Das war die Lösung. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und verfasste ein Schreiben mit den wic h tigsten Anweisungen. Dann befahl er einem Sklaven, bis zum nächsten Morgen ein Fuhrwerk bereit zu m a chen und für Proviant und zwei Mann Begleitung zu sorgen. Schließlich schlich er auf Zehenspitzen in das Gemach seiner Gattin, die mit steinerner Mine an ihrem Toilette n tisch saß, wo sie sich von einer Sklavin das Haar bürsten ließ.
    „Drusilla, bitte beruhige dich. Der Barbar wird morgen das Haus verlassen und zu unserer Villa am Golf g e bracht werden. Dort soll Timaios ihm ein wenig Mani e ren beibringen, dann kann er sich wenigstens nützlich m a chen, wenn er auch sonst nichts zustande bringt.“
    Drusilla hatte sich wieder im Griff.
    „Du wirst aus unserem Sommersitz noch ein Str a flager machen, aber wenn der Barbar diesen T i maios umbringt, haben wir weni g stens ein Problem weniger.“
    Trebatius nahm das als Zustimmung und küsste seine Frau auf den Scheitel. Dann verschwand er beschwingt.
     
    Nachdem sie ihm zu essen gebracht hatten, hatte sich niemand weiter um ihn gekümmert. Das Essen war nicht schlecht, sogar ein wenig Fleisch war in dem Brei gew e sen, daher beschloss er abzuwarten, was nun weiter g e schehen würde. Er streckte sich auf einer Pritsche in einem Winkel des Raumes aus, rückte den Verband an seiner Hüfte zurecht und schlief nur wenig später e r schöpft ein. Kurz darauf näherten sich leichte Schritte. Leise und vorsichtig wurde der Riegel vor der Tür zug e schoben.

15. Kapitel
    Die Boten
     
    Timaios hatte sich gerade auf einem der Sofas ausg e streckt, um die abendliche Mahlzeit zu beginnen. Wie immer hatten die Köche sich geweigert, seinetwegen irgendwelche Umstände zu machen und so bekam er das Gleiche serviert wie alle anderen, die auf dem kleinen, zur Villa gehörigen Gut arbeiteten. Im Wesentlichen waren das die Lebensmittel, die sie selbst erwirtschaft e ten, nämlich Gemüse, Oliven, Eier, ab und zu etwas G e flügel oder Fisch. Er konnte noch nicht einmal eine ra f finiertere Zubereitung durchsetzen, alles wurde nur kurz am offenen Feuer gegart und mit etwas Öl und Garum zu Tisch gebracht. Von allen Vorzügen Roms vermisste er die elegante Küche im Hause Trebatius am allermei s ten. Immerhin hatte er es in seiner dickfelligen Art g e schafft, dass man ihn in Ruhe die herrschaftlichen Räume benutzen ließ Die anderen Sklaven hatten ihm das a n fangs verwehren wollen, natürlich nur, um ihm zu ve r stehen zu geben, dass er sich nicht als etwas Besseres zu fühlen brauche. Sie hatten sogar gedroht, Meldung bei der Herrschaft ihn Rom zu machen. Als er im Gegenzug angekündigt hatte, den ebenso regelmäßigen wie rätse l haften Verlust von Amphoren mit Wein und Öl aufz u klären, hatte man einen Waffenstillstand geschlossen. Seither g e

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