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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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seinem Mantel und verließ das Haus, um seiner Unruhe durch Laufen Luft zu machen.
     
    Die Unruhe und Ungewissheit machten ihn ge n auso missmutig und schweigsam wie seinen Ko l legen das Heimweh. Die beiden waren in den Kreisen der Hau s sklaven und Angestellten eine Zeitlang geradezu gefürc h tet wegen der düsteren Stimmung, die sie bei den g e meinsamen Mahlzeiten verbreiteten. Zur großen Erleic h terung der anderen Hausbewohner pflegten sie zumi n dest unmittelbar nachdem sie den letzten Bissen geno m men hatten wieder in ihre Kammer zu verschwi n den. Man hatte versucht, sie auszufragen oder sie in ein G e spräch zu verwickeln, doch jeder Versuch war an ihrem Unwillen gescheitert. Die anderen fühlten sich wie b e freit, wenn die beiden verschwunden waren. Irgen d wann hatte man sich jedoch entschlossen, die beiden Langwe i ler zu ignorieren. Einige Frohnat u ren hatten den Anfang gemacht und das Gespräch trotz der versteinerten Mi e nen der Beiden munter weiterplätschern lassen. Schlie ß lich hatten sie die anderen mit angesteckt, man u n terhielt sich wie gewöhnlich und achtete nicht weiter auf sie.
    Wenn die beiden Leibwächter Trebatius zu einer Einl a dung begleiteten, mussten sie oft stundenlang in Gesi n dezimmern auf das Zeichen zum Heimk e hren warten. In den anderen Haushalten war man zunächst ge n auso brüskiert über ihren Mangel an Gesprächsfreude wie zu Hause. Schließlich war es das Hauptvergnügen der Skl a ven, Klatsch über die unterschiedlichen Haushalte ausz u tauschen, wobei es unerheblich war, ob man über die Herrschaft, die Verwalter oder die Lustknaben he r zog. Jedes noch so billige Gerücht war als Gesprächsstoff willkommen. Doch die beiden Lei b wächter eigneten sich noch nicht einmal als Gegenstand des Gesprächs, da sie außer ihrem Äußeren keine A n griffsflächen boten. Aus dem Blickwinkel der Dome s tiken waren sie eine bittere Enttäuschung.
    Einzig ein Vorfall gab den Gesprächen für einige Zeit eine interessante Note, als nä m lich eines Abends im Haus eines mit Tr e batius befreundeten Aristokraten die Mahlzeit für das Gesinde au f getragen wurde. Eine der Schüsseln wurde von einer Frau getragen, deren Haar eine ähnlich helle Färbung au f wies wie die des bleichen Leibwächters. Ansonsten war sie völlig reizlos, mit fl a chem G e sicht und stumpfem Blick. Deshalb war sie auch als Küchensklavin verkauft worden. Als jene Magd nun den Raum betrat schraken alle am Tisch zusammen. Der bleiche Leibwächter war aufgesprungen, mit einer fahr i gen Bewegung hatte er seinen Becher umgestoßen, de s sen Inhalt sich über die Tisc h platte ergoss. Die Magd hatte praktisch im selben Moment die Schüssel fallen lassen und mit einem lauten Knall flogen Scherben und Soße über den Küchenboden. Der Lei b wächter sah aus, als wolle er aus der Küche flüchten. Einen Moment lang waren alle wie erstarrt. Die Magd fing sich als erstes und kniete schnell nieder, um die Scherben aufzusammeln. Der Nubier zog den b e benden Agnar zurück auf seinen Platz, wo ihn ein scharfer Blick der Köchin traf, die die Hand auf ihre vor Schreck wogende Brust gepresst hielt. Agnar murmelte etwas Kurzes wie eine Entschuldigung. Die Köchin atmete noch ei n mal tief durch, um dann den Faden des unterbrochenen Gesprächs wieder aufzune h men. Zöge r lich kam die Stimmung wieder in Gang.
    Noch Wochen später wurde der Vorfall genüsslich au f gegriffen was für eine peinliche Situation! Was für ein Gehaimnis mochten die beiden teilen? Einige spekulie r ten auf Liebeshändel, andere auf Spielschulden. Vorsic h tig versuchte man in der nächsten Zeit, die Frau etwas auszufragen, doch hier war genauso wenig herauszub e kommen wie aus dem Leibwächter selbst.
    Agnar ärgerte sich über seine heftige Reaktion, doch i m merhin war die Frau der erste Mensch aus seiner Heimat gewesen, den er in Rom gesehen hatte. Er hatte sich e r tappt und durchschaut gefühlt. Erst einige Zeit später konnte er sich vorstellen, dass diese durch die Gesche h nisse genauso gedrückt war wie er selbst. Er war sich bald sicher, dass er von ihr nichts zu befürchten hatte und nahm sich vor, in Zukunft einen kühlen Kopf zu bewahren. Um den Anschein zu ve r wischen, er hätte irgendwelche düsteren Geheimnisse zu verbergen, ve r suchte er die nächste Zeit einen etwas aufgeräumteren Eindruck zu machen als bisher. Ja, als er den Geschic h ten der Sklaven eine Zeitlang g e folgt war, konnte er sogar ein gewisses Inte r

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