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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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hast du vier Jahre gewartet, um mir das einmal sagen zu können.“
    „Ganz genau“, erwiderte Betty und tätschelte Allies Hand. „Obwohl ich nie im Leben gedacht hätte, dass ich das zu dir und Walt sagen würde. Und ich habe mich im Voraus noch verrückt gemacht, weil klar war, dass ich diese Woche nicht so viel Zeit für dich haben würde. Hätte nie gedacht, dass ihr zwei Mauerblümchen so gut miteinander auskommt. Ihr seid ja unzertrennlich!“
    Walt riss ein Stück Klebestreifen ab. Wenn es nach ihm ging, könnte das für den Rest seines Lebens so weitergehen.

Kapitel 7
    „Und? Hast du Angst?“, fragte Dorothy.
    Betty drehte sich eine blonde Locke ein. „Ich heirate den tollsten Mann der Welt und wir glauben beide an Gott – wieso sollte ich denn Angst haben? Und außerdem habe ich heute Abend meine liebsten Freundinnen bei mir, falls ich doch noch kalte Füße bekommen sollte.“
    Allie saß auf Bettys Bettkante und lackierte sich den letzten Fingernagel rot. Wieso war es Betty so wichtig, einen gläubigen Mann zu heiraten? Konnte eine gottesfürchtige Frau ihren Mann nicht nach und nach zum Glauben bringen? Baxters Seelenheil war es wert, ihre romantischen Träumereien zu opfern.
    Dorothy saß mit eingedrehten Haaren neben Allie. „Freust du dich auch schon, Baxter zu heiraten?“
    Verlegen schraubte Allie die Kappe auf den Nagellack und murmelte etwas Unverständliches.
    Betty schnalzte mit der Zunge. „Du brauchst es gar nicht erst versuchen. Sie redet nie über Baxter.“
    Dorothys Blick bohrte sich in Allies Seite. „Stimmt, eigenartig. Du erwähnst ihn fast überhaupt nicht.“
    „Ich behalte private Dinge eben lieber für mich.“ Allie wedelte mit der linken Hand, damit der Lack schneller trocknete. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, wurde ihr bewusst, dass sie ihn auch Walt gegenüber nicht gerade oft erwähnt hatte. Sie runzelte nachdenklich die Stirn.
    „Das ist eine rätselhafte Beziehung, die ihr da führt“, stellte Betty fest und sah Allie über den Schminkspiegel hinweg an, während sie eine weitere Strähne eindrehte. „Baxters Bild stand zwar im Wohnheim auf deinem Schreibtisch, aber davor verschmachtet bist du nie. Seine Briefe haben dich nie in Verzückung gebracht. Wenn er dich besucht hat, warst du vorher nicht aufgewühlt, währenddessen nicht vor Aufregung aus dem Häuschen und hinterher nicht traurig. Guck mich dagegen an. Ich wollte immer so ruhig und gelassen sein wie du.“
    Allie schaffte es gerade so, Bettys Lächeln im Spiegel zu erwidern. Sie hatte immer so verliebt sein wollen wie Betty.
    „Das sehe ich anders. Es geht doch gerade darum, aus dem Häuschen zu sein“, sagte Dorothy.
    Allie ergriff die Gelegenheit beim Schopf. „Bist du wegen Art aus dem Häuschen?“
    „Art?“ Sie schnaubte. „Arthur Wayne ist nichts weiter als ein ewiger Kandidat. Ja, er sehnt sich nach mehr, aber handeln tut er doch nicht.“
    „Könntest du nicht aktiv werden?“ Allie war selbst erstaunt über ihre Frage.
    Betty und Dorothy brachen in Gelächter aus. „Du solltest ihn mal sehen, wenn sie mit ihm flirtet“, sagte Betty. „Er ist schneller weg als ein lichtscheues Insekt.“
    „Und dann schmollt er, wenn ich mit anderen Männern ausgehe.“ Dorothy schlug die Beine übereinander und rückte ihren Bademantel zurecht. „Aber mal ehrlich: Wie lange soll ich noch auf ihn warten? Und es ist mir egal, was Walter Novak sagt. Ich bin immer noch stocksauer darüber, was er letzten Sommer fertiggebracht hat.“
    Betty drehte sich um. „Allie, du wirst nicht glauben, was er gesagt hat. Ausgerechnet Walter Novak.“
    Allie brachte ihren Unmut mit einer Handbewegung zum Ausdruck. Bettys Ton gefiel ihr überhaupt nicht.
    „Pass auf.“ Dorothy verschränkte die Arme. „Walt hat mir doch tatsächlich vorgeworfen, ich sei nur mit Reg Tucker ausgegangen, um Art eifersüchtig zu machen. Ich treibe nur Spielchen, hat er gesagt. Ich sei hinterlistig. Hinterlistig? Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“
    Allies Blick schnellte zwischen ihren Freundinnen hin und her. Obwohl sie sich eingestehen musste, dass die beiden Walt besser kannten als sie, verspürte sie doch das dringende Verlangen, ihn zu verteidigen.
    „Ach komm, Allie.“ Betty stand vom Schminktisch auf und setzte sich neben Dorothy aufs Bett. „Ich weiß, Walt ist dein neuer Kumpel, aber ich habe dir gesagt, dass er es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt. Natürlich hat er das Herz am rechten

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