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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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Band spielte den Song sonst viel schneller. Immerhin sorgte das mangelnde Talent dieser Truppe dafür, dass Walts Tanzkenntnisse nicht überschritten wurden.
    „Allie“, sagte er bedächtig. „Das ist doch ein Spitzname, oder?“
    Oh, bitte nicht dieses Thema. Allie sah zu George und Betty hinüber, die verliebt über das Parkett schwebten.
    Walt lachte. „Habe ich schon wieder ,Kugellager‘ gesagt? Na los. Raus mit der Wahrheit oder von mir aus auch mit einer Lüge. Vorher lasse ich dich nicht gehen.“ Er festigte den Griff um ihre Taille, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Sie seufzte. „Das errätst du nie.“
    „Aber du zwingst mich, es zu versuchen, ja? Also schön. Alice? Alma? Alberta?“
    „Nein, ich meinte, du wirst es wirklich nicht erraten. Der Name ist sehr ungewöhnlich. Na schön, ich sage es dir, weil Betty es sowieso schon weiß, aber ich verwende ihn nie, und sogar meine Mutter nennt mich nie so, dabei hat sie den Namen ausgesucht.“
    „Sprichst du immer so schnell, wenn du nervös bist?“
    „Ja.“ Sie sah auf seine Schultern, die sie die ganze Woche schon bewundert hatte. Jetzt lag ihre Hand direkt auf ihnen. „Ich kann nichts dafür. Ich heiße Allegra.“
    „Allegra? Hmm. Dann ist deine Mom auch sehr musikalisch?“
    „Ja, und ich glaube, sie war ein bisschen albern, als sie noch jünger war.“
    „Genau wie meine Mom. Mein richtiger Name ist Adagio.“
    Allie zog eine Augenbraue in die Höhe. „Man hat mich vor deinen Flunkereien gewarnt.“
    „Ach komm, spiel mit. Denn wenn wir verheiratet sind, gibt es eine ganze Symphonie von Kindern.“ Das verschmitzte Leuchten in seinen Augen schwächte den Effekt ab, den die Erwähnung ihrer gemeinsamen Hochzeit hatte.
    „Eine Symphonie?“
    „Genau. Das erste Kind, ein Mädchen, ist ganz die Mama. Wir nennen sie Allegretta.“
    Wie unzählige Male zuvor beflügelte sie seine Art von Humor. „Dann kommt ein Sohn, Andante.“
    „Richtig. Und dann Pianissimo.“
    „Ein stiller Junge, der nur Noten im Kopf hat?“ Sie schüttelte den Kopf. „Fortissimo ist da wohl angebrachter.“
    „Oh, ja. Vier Kinder. Jede Menge Lärm.“ Er kniff die Augen zusammen und sah zur luftschlangenverzierten Decke. „Und dann kommt der Höhepunkt, unsere Tochter Crescenda.“
    „Crescenda?“ Allie gelang es, zu lachen und gleichzeitig den Bartschatten unter Walts Kinn zu bewundern. „Und ich dachte schon, Allegra schießt den Vogel ab.“
    „Ach was.“ Walt sah Allie wieder an. „Das nächste heißt dann Finis?“
    „Du meine Güte, na hoffentlich. Sechs Kinder sind ein beängstigender Gedanke für ein Einzelkind.“
    „Wie viele Kinder möchtest du denn?“
    „Auf jeden Fall mehr als nur eins. Eins ist so einsam.“ Ihr wurde bewusst, dass Baxter und sie noch nie über Kinder gesprochen hatten. „Ich habe mir immer vier vorgestellt.“
    „Also dann vier.“ Der Satz klang wie ein Versprechen.
    Ein Versprechen? Unmöglich. Walt würde sich niemals zwischen sie und Baxter drängen – es sei denn, er wusste nichts von Baxter. Oh je, konnte es wirklich sein, dass er keine Ahnung hatte? Wie auch? Sie hatte ihn nicht erwähnt und er hatte nicht nach ihm gefragt. Schuldgefühle überkamen sie. Sie musste dringend ihren Freund erwähnen, aber wie?
    Allie schluckte. „Ich bin überrascht, dass ich diese Unterhaltung noch nie zuvor geführt habe.“
    „Dabei drängt sich das mit einem Namen wie Allegra doch förmlich auf.“
    Er hatte den Hinweis nicht verstanden. Allie überlegte, wie sie das Gespräch noch auf Baxter lenken könnte.
    „Bei einem Nachnamen wie Miller solltest du dankbar für deinen ausgefallenen Vornamen sein. Stell dir vor, du würdest Mary heißen?“
    „Genau das hat Mutter auch gedacht. Sie heißt nämlich Mary. Allegra hielt sie für einen bezaubernden Namen, der zu ihrer wunderschönen Tochter passen würde. Nun ja. Mein durchschnittliches Äußeres ist die große Enttäuschung ihres Lebens.“ Sie presste die Lippen aufeinander. Jetzt hatte sie das Gefühl der Vertrautheit mit Walt schon wieder dazu verleitet, zu viel zu verraten.
    In seinen Augen blitzte Wut auf. „Durchschnittlich? Ich kann nicht glauben, dass das jemand über dich sagt. Das ist nicht wahr.“
    „Ich hätte das nicht sagen dürfen. Jetzt denkst du, ich bin auf Komplimente aus.“
    „Du?“ Das Wilde in seinen Augen verwandelte sich in Heiterkeit. „Oh nein. Wie du auf Komplimente reagierst, habe ich schon gesehen. Außerdem bin ich kein

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