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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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meine nicht ein bisschen hier und da. Eine ganze Menge. Große Summen.«

    Anthony senkte seine Stimme. »Ich war heute früh in seinem Büro. Mum war dort, hat sich alle Quittungen, die mit eurem Haus zu tun haben, angeschaut. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen … ganz komisch.«
     
    »Sprecht ihr immer noch nicht wieder miteinander, du und Dad?«
    »Es scheint, als hätten wir uns im Moment nichts zu sagen«, hatte sie ruhig entgegnet. Sie sah die Rechnungen durch, die allesamt auf Mrs Isabel Delancey ausgestellt waren. Sie nahm eine zur Hand. »Es scheint, als ob dein Vater und ich ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie man Menschen behandeln soll.«
    »Was meinst du, Mum?«
    Sie hatte aufgeblickt, und erst in diesem Moment war ihr bewusst geworden, mit wem sie sprach. »Nichts, Schatz. Hab bloß laut gedacht.« Sie erhob sich, strich ihre Hose glatt und setzte dieses künstliche Lächeln auf. »Komm, ich mache uns eine Kanne Eistee. Was hältst du davon?«
     
    Anthonys Stimme war leise und drängend. »Ich glaube, sie hat rausgefunden, dass Dad viel zu viel verlangt hat. Sie ist ziemlich altmodisch, meine Mum; so was würde ihr nicht gefallen. Als sie nach unten gegangen war, hab ich selbst einen Blick in die Rechnungen geworfen. Dieser Wassertank – ich bin fast sicher, dass er deiner Mutter doppelt so viel dafür berechnet hat, wie er selbst bezahlt hat.«
    »Aber sind das nicht die Lohnkosten?« Ihre Mutter redete andauernd von irgendwelchen Lohnkosten. »Mum scheint jedenfalls nicht zu glauben, dass irgendwas faul ist. Sie sagt schon, dass es fürchterlich viel kostet, aber wenn man schaut, was er gemacht hat …«
    »Du verstehst nicht.«
    »Aber das Haus ist’ne Bruchbude.«

    Anthony wurde ungeduldig. »Hör zu, Kitty, mein Dad ist ein Arschloch. Er tut, was er will, und schert sich einen Dreck um andere. Er will euer Haus schon seit Jahren. Daher wahrscheinlich diese überhöhten Rechnungen. Er will euch aus dem Haus vertreiben.«
    Kitty setzte sich abrupt auf, zog ihre Knie ans Kinn. Ihr war trotz der Hitze auf einmal ganz kalt. »Er will unser Haus?«
    »Bevor ihr herkamt, ja. Er und Mum. Aber als ihr eingezogen seid, dachte ich, er hätte es aufgegeben. Es ist ja nur ein Haus, oder?«
    »Ja«, sagte Kitty unsicher.
    »Weißt du, normalerweise schaue ich gar nicht, was mein Dad so macht. In dieser Familie lernt man schnell, sich nur um seinen eigenen Kram zu kümmern. Aber dann hab ich diese Rechnungen gesehen. Und Mums Gesicht. Und auch mit dem, was er so im Haus macht, stimmt was nicht. Ich hab neulich was ganz Komisches mitgekriegt, das Asad zu ihm gesagt hat.«
    »Asad?«
    Er schien zu merken, dass er zu viel verraten hatte. »Hör zu – sag nichts zu deiner Mum. Noch nicht. Ich kann mir vorstellen, dass meine Mum ihn dazu bringt, euch wieder was zurückzuzahlen. Er hat bei ihr im Moment was gutzumachen …« Er rief etwas, eine Antwort auf eine Frage seiner Mutter wahrscheinlich. »Hör zu, ich muss Schluss machen. Treffen wir uns später im Pub? Es gibt dort ein Grillfest im Biergarten, und jeder kann kommen. Magst du?« Er fügte hinzu: »Das geht auf mich.«
    Das Wasser war an den Rändern des Sees ganz dunkel, und ein schleimiger Film schwappte ans Ufer.
    »Okay«, sagte sie.
     
    Isabel kniete am Boden und strich die Dielenbretter mit einer ätzend riechenden grauen Farbe. »Komm nicht zu nahe«,
sagte sie, als Kitty die Küchenstufen hinaufgesprungen kam. »Ich will keine Fußspuren haben.« Sie setzte sich auf und begutachtete ihr bisheriges Werk. Sie hatte einen Spritzer graue Farbe an der Wange, und ihr weißes T-Shirt schlotterte ihr um die Schultern. »Wie findest du’s?«
    »Hübsch«, bemerkte Kitty.
    »Ich würde sie nicht streichen, wenn diese Bretter nicht so eine unterschiedliche Farbe hätten und so derart abgelaufen und hässlich wären. Ich dachte, so würde es ein wenig freundlicher aussehen.«
    »Ich geh aus«, verkündete Kitty. »Im Pub gibt’s ein Barbecue. Ich treffe mich mit Anthony.«
    »Das ist nett, Schätzchen. Hast du Thierry gesehen?«
    »Er ist drin bei den Hühnern.«
    Er hatte mit ihnen geredet, hatte die großen ausgeschimpft, weil sie die kleinen wegdrängten. Als er sie sah, war er sofort verstummt.
    »Ich hab hier noch eine Weile zu tun«, sagte Isabel. »Das muss erst trocknen, bevor ich die andere Seite in Angriff nehmen kann. Glaubst du, dass Farbe bei der Hitze schneller trocknet?«
    Schritte erklangen auf der Treppe, und Matt

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