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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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Blick aus dem Fenster und sah Thierry über den Rasen kommen. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    »Matt!«, rief sie erneut, »Matt! Du hast ja recht!« Ihre Hände flatterten. »Du hast absolut recht.«
    Das schien er nicht erwartet zu haben. Er hörte auf und starrte sie an.
    »Ich muss das Ganze noch mal durchdenken.«
    »Es ist alles falsch«, sagte er.
    »Ja, du hast recht. Ich hab Fehler gemacht. Viele Fehler.«
    »Ich wollte es doch bloß schön machen«, sagte er und schaute zur Decke. Etwas in seinem Ausdruck machte ihr Hoffnung. Sie wagte es, noch einmal zum Fenster zu schauen. Thierry war nicht mehr zu sehen. Sicher näherte er sich bereits der Hintertür.
    »Wir müssen miteinander reden«, sagte sie.

    »Was anderes will ich gar nicht. Nur mit dir reden.«
    »Ich weiß. Aber nicht jetzt. Lass uns noch mal über alles nachdenken und dann vielleicht morgen reden, okay?«
    »Nur du und ich?« Hinter ihm klaffte wie eine hässliche Wunde das Loch in der Wand.
    »Nur du und ich«, willigte sie ein. Sie berührte seinen Arm, wie um ihn zu beruhigen, aber auch, um ihn zum Gehen zu bewegen. »Aber nicht jetzt, okay?«
    Er schaute sie forschend an. Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten, obwohl ihr der Atem stockte. »Ich muss gehen, Matt. Ich … ich muss üben. Du weißt ja …«
    Er schien wie aus einem Traum zu erwachen, riss seinen Blick von ihr los und kratzte sich am Hinterkopf. Er nickte. »Also gut«, sagte er. Was er angerichtet hatte, nahm er überhaupt nicht zur Kenntnis. »Du übst, und wir reden später. Du wirst es nicht vergessen, oder?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    Da wandte er sich endlich ab und ging, in der Hand den lose herabhängenden Vorschlaghammer.
     
    Vierzehn Mal wählte sie Byrons Nummer, nur um gleich wieder aufzulegen. Wie hätte sie ihn auch anrufen können? Er war glücklicher, als sie ihn je erlebt hatte. Die Aussicht auf eine bezahlte Arbeit, ein warmes Abendessen bei einem alten Freund, ein warmes Bett, das er sich verdient hatte und nicht aus Mitleid bekam – er war plötzlich ein ganz anderer Mensch gewesen. Und was hätte sie überhaupt sagen sollen? Ich hab Angst? Ich fühle mich bedroht? Um das erklären zu können, hätte sie ihm erzählen müssen, was zwischen ihr und Matt vorgefallen war. Und das wollte sie nicht. Sie musste daran denken, wie sich seine Hand angefühlt hatte, Byrons Hand, in der Dunkelheit des Heizungskellers. Seine sanfte Abfuhr.
    Nein, sie hatte kein Recht, ihn um irgendetwas zu bitten.
    Mehrmals überlegte sie, ob sie Laura anrufen sollte, tat es
aber dann doch nicht, weil sie auch hier nicht gewusst hätte, was sie hätte sagen sollen. Wie konnte sie einer Frau, mit deren Mann sie geschlafen hatte, sagen, dass sie sich nun von ihm terrorisiert fühlte, dass sie vermutete, er könne eine Art Nervenzusammenbruch haben? Von dieser Seite konnte sie wohl kaum Mitgefühl erwarten.
    Außerdem war es möglich, dass Laura bereits Bescheid wusste. Vielleicht hatte sie ihn ja rausgeworfen und ihn damit über den Rand getrieben. Vielleicht hatte Matt ihr erzählt, was zwischen ihnen vorgefallen war. Woher sollte sie wissen, was in diesem Haus vorging?
    Sie stellte sich vor, Byron würde immer noch unten im Heizungskeller wohnen. Komm zurück, bat sie ihn stumm. Und dann, bevor sie wusste, wie es kam: Komm heim .
    An diesem Abend erlaubte Isabel den Kindern nicht, bis zum Dunkelwerden draußen zu bleiben. Unter einem Vorwand behielt sie sie im Haus. Sie überredete Kitty, noch ein paar Cookies für ihre Party zu backen, und Thierry, ihr laut vorzulesen. Sie war aufmerksam und fröhlich. Dass sie sich andauernd vergewisserte, ob Türen und Fenster verschlossen waren, erklärte sie damit, dass Matt wertvolle Geräte im Haus zurückgelassen habe und sie deshalb besonders wachsam sein musste.
    Als die Kinder schließlich widerwillig ins Bett gegangen waren, wartete Isabel noch eine Stunde und ging dann in ihr Schlafzimmer. Sie öffnete ihre fast leere Schmuckschatulle und holte einen kleinen Messingschlüssel heraus. Er hatte es in den Speicher getan, wo es vor neugierigen Kinderhänden sicher war. Sie stieg auf den Dachboden, hob ächzend den schweren Kasten hoch – er war aus massivem Holz – und schleppte ihn die wackelige Speichertreppe hinunter ins Schlafzimmer.
    Sie vermied es, das Loch in der Wand anzusehen. In der Nacht wirkte es nur noch unheilvoller, noch bedrohlicher.
Sie schloss den Kasten auf, holte das Gewehr heraus und lud es.
    Das

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