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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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gewöhnen zu können, aber Matt konnte sie ihn auch nicht dalassen – er würde sich bestimmt nicht um ihn kümmern. Er war ja fast nie zu Hause. Den Hund einschläfern lassen? Bloß, weil er ihr Liebesleben stören konnte? Was für ein Mensch würde so etwas machen?
    Als Nicholas sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zusammenziehen wolle, hatte er das wohl für eine großartige, romantische Geste gehalten. Sie auch. Aber eine fast vierzigjährige Mutter mit einem Haushalt, einem Hund, Verpflichtungen im Eltern- und im Gemeinderat konnte nicht einfach einen Koffer packen und gehen.
    Und während sie sich dies durch den Kopf gehen ließ, dachte sie bitter: Das ist der Grund, warum Matt mich nicht mehr liebt. Weil ich nie wirklich leidenschaftlich sein konnte. Ich bin nun mal der Typ, der bremst, der sich Sorgen macht, wer den armen Hund füttern wird.
    Laura ging in die Garage zurück. Sie ordnete die Recycling-Boxen. Sie fegte die Garage aus. Dann blieb ihr Blick auf Pottisworths wuchtigem alten Schreibtisch haften. Alt, schäbig, zerkratzt. Ausgebleichtes Walnussholz. Der Lack splitterte bereits ab, und die Griffe schienen alles andere als Originale zu sein. Sie würde ihm eine Holzwurmbehandlung verpassen. Und ihn gründlich putzen. Dann würde sie ihn ins Haus schaffen, das würde es ihr leichter machen, den herrlichen
Schreibtisch, den sie von ihren Eltern zum achtzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte, mitzunehmen. Matt hatte sowieso kein Interesse an Möbeln. Außer, wenn sie zu weich waren. Oder nicht weich genug.
    Sie streifte ihre Gummihandschuhe über und musterte die Regale. Die nächste Stunde verbrachte sie damit, mit der Gründlichkeit, für die sie bei Freunden und Nachbarn bekannt war, das viktorianische Ungetüm auseinanderzunehmen und zu säubern. Eine Schublade nach der anderen zog sie heraus, putzte sie und strich sie gründlich mit einem Holzschutzmittel ein, ebenso ganz hinten, in den Schubladenfächern. Erst als sie die letzte Schublade herauszog und umgedreht auf dem Schreibtisch ablegte, sah sie die zwei Blätter, die, mehrmals zusammengefaltet, unordentlich auf die Unterseite geklebt worden waren.
    Laura zog die Handschuhe aus und schraubte vorsichtig den Behälter des Holzschutzmittels zu, wobei sie darauf achtete, dass die ätzende Flüssigkeit nicht an ihre Finger kam. Dann zog sie behutsam den Tesafilm von den Ecken ab, an denen die Papiere befestigt worden waren. Die Augen im Halbdunkel der Garage angestrengt zusammenziehend, begann sie zu lesen.
    Sie las das erste Blatt einmal, dann noch einmal, prüfte das offizielle Siegel, den ihr unbekannten Namen des Rechtsanwalts. Dann las sie das zweite, eine Abschrift des ersten. Sie warf einen Blick zum Feuer, in dem der Abfall verbrannte. Schließlich las sie das letzte Blatt, einen kleinen Zettel mit der krakeligen Handschrift des alten Pottisworth – ebenso schief und unleserlich, wie er selbst gewesen war.
    Mal sehen, ob Sie wirklich’ne Lady sind, was, Mrs M.? Noblesse oblige, eh?

VIERUNDZWANZIG
    E in Bohrer, ein Sitzhocker, eine Tasche mit Werkzeug, die so schwer war, dass sie sie nur ziehen konnte – eine Stichsäge, eine Elektrosäge, zwei Wasserwaagen und ein Maßband. Ein vollgekritzeltes Notizbuch, ein Transistorradio – ohne Batterien – und ein Sweatshirt, dessen schwache Ausdünstung sie an etwas erinnerte, das sie lieber vergessen hätte. Das alles schaffte Isabel in den Gang hinaus und wischte sich die staubigen Hände an ihren Shorts ab. Sie wollte nichts mehr von diesem Mann im Haus haben. Wenn die Party vorbei war, würde sie das Ganze in eines der Außengebäude schaffen und seiner Frau eine Nachricht zukommen lassen, er könne sich die Sachen von dort abholen.
     
    Ein großer Schinken auf einem Holzbrett, acht Baguettes, eine Käseplatte, zwei Silberfolientabletts mit Früchten. Eine große Schachtel voller Zutaten für Salate, zwei sorgfältig verschlossene Tupperware-Boxen mit mariniertem Fleisch und Fisch, eine große Schüssel Reissalat, eine ebenso große Schüssel Nudelsalat. Eine Kiste mit unterschiedlichen Obstsäften. Zwei Flaschen Sekt.
    »Mein Gott!«, keuchte Kitty, als sie sah, wie die Vettern das alles aus ihrem Wagen luden. »Das ist doch nicht etwa alles für uns?«
    »Spar dir deine besten Komplimente noch ein bisschen auf. Du hast die Krönung noch nicht gesehen«, sagte Henry. Er tauchte auf dem Rücksitz ab und kam kurz darauf mit einer prächtigen, mehrstöckigen Torte zum Vorschein. Darauf

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