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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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des Spanischen Hauses brannte.
    »Komm ins Bett.«
    Laura bewunderte den muskulösen Rücken ihres Mannes, die Art, wie sich seine Muskeln beim Heben des Glases bewegten. Matt schien einfach nicht zu altern; er konnte noch Sachen anziehen, die er schon getragen hatte, als sie sich kennenlernten. Manchmal war sie deswegen fast böse auf ihn, vor allem, wenn sie sich selbst, ihre Schwangerschaftsnarben und ihren schlaffer werdenden Busen betrachtete. Jetzt jedoch spürte sie ein Kribbeln im Bauch, freute sich über ihr Glück, so ein Prachtexemplar von Mann zu haben. »Komm, du stehst jetzt schon ewig vor dem Fenster.« Sie schob einen Träger ihres Nachthemds herunter und entblößte ihren Brustansatz.
    Das letzte Mal war jetzt schon mehrere Wochen her. Wenn es so lange her war, wurde sie immer ein wenig nervös. »Matt?«
    »Was wollen sie damit anfangen?«, brummte er.
    Seine schlechte Laune hielt sich hartnäckig. Mit einer Mischung aus Zorn und Verzweiflung war ihr klargeworden, dass er es einfach nicht fertigzubringen schien, das Haus loszulassen, sein Leben weiterzuleben. »Du solltest es dir wirklich nicht so zu Herzen nehmen. Außerdem, es kann immer noch alles passieren.«
    »Alles ist bereits passiert«, entgegnete Matt sauer. »Der alte Mistkerl hat es Fremden vermacht. Menschenskind, die sind ja nicht mal von hier.«
    »Matt, ich ärgere mich doch genauso darüber wie du. Immerhin war ich diejenige, die sich jahrelang für den Mann abgerackert hat. Aber deswegen lasse ich mir doch das Leben nicht vermiesen.«

    »Er hat uns reingelegt. Hat uns jahrelang rumgescheucht. Wahrscheinlich sitzt er jetzt dort oben oder wo immer er ist und lacht uns aus. Genauso, wie Pottisworth senior meinen Dad ausgelacht hat.«
    »Ach, nicht das schon wieder.« Ihre erotische Stimmung verflog. Wenn er so weitermachte, würde sie bald zu zornig sein, um noch an Liebe und Zärtlichkeit denken zu können.
    Matt schien sie überhaupt nicht zu hören. »Er muss es seit Monaten gewusst haben – seit Jahren. Er und diese Leute stecken wahrscheinlich unter einer Decke.«
    »Er wusste es nicht. Niemand wusste es. Er war einfach dumm genug, kein Testament zu machen. Und jetzt ist es an sie als die einzigen noch lebenden Verwandten gefallen. Das ist alles.«
    »Er muss es ihnen schon vor Jahren gesagt haben. Und sie haben rumgesessen und nichts gemacht. Haben nur darauf gewartet, dass er abnippelt. Vielleicht hat er ihnen ja sogar von seinen doofen Nachbarn erzählt, die sich für ihn ein Bein ausreißen. Wahrscheinlich haben sie sich kaputtgelacht.«
    Es war eine so feine Linie zwischen Lust und Zorn. »Weißt du was?«, fragte sie böse. »Wahrscheinlich lacht er dich genau jetzt aus, wie du da vor dem Fenster stehst und wie ein trotziges Kind zum Haus rüberstarrst. Wenn’s dich so stört, dann gehen wir doch morgen einfach mal hin und versuchen rauszufinden, was sie damit vorhaben.«
    »Ich will sie nicht sehen«, entgegnete er störrisch.
    »Jetzt sei nicht so blöd. Irgendwann müssen wir sie mal kennenlernen. Wir sind ihre nächsten Nachbarn.«
    Er sagte nichts.
    Du darfst ihn nicht verlieren, sagte sie sich. Du darfst ihm keinen Vorwand geben. »Hör zu, vielleicht stellst du ja fest, dass sie es gar nicht mehr wollen, sobald sie gesehen haben, wie viel Arbeit man reinstecken muss. Die Äcker und Weiden haben sie ja bereits verkauft – wenn du ihnen ein Angebot
machen würdest … Ich bin sicher, meine Eltern würden uns noch ein bisschen Geld leihen.« Sie schlug auf seiner Seite einladend die Bettdecke auf. »Komm, Schatz … das meiste Land haben wir doch bereits und Außengebäude dazu; und das zu einem guten Preis. Sieh’s doch mal positiv. Das ist doch schon was, oder?«
    Matt stellte sein Glas ab. Mit schweren Schritten ging er ins Bad und brüllte barsch über die Schulter: »Was nutzt uns das Land ohne das Haus?«

FÜNF
    I sabel fror erbärmlich. Sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr je so kalt gewesen wäre. Die Kälte des Hauses schien ihr förmlich in die Knochen zu kriechen, und egal was und wie viel sie auch anzog, ihr wollte einfach nicht warm werden. Irgendwann dann, mitten in der Nacht, war sie bibbernd aufgestanden und hatte ihre Straßenkleidung über ihren Schlafanzug angezogen. Dazu hatte sie noch ihren Wollmantel übers Bett gebreitet und so viel Kleidung von den Kindern draufgehäuft, wie sie finden konnte. Über all das hatte sie eine Chenille-Decke gebreitet, die sie in einem Schrank gefunden

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