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Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Titel: Der Klang des Pianos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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mit ihrer kräftigen Stimme wieder Gehör. Es drängte sie zwar, schnell zu handeln, doch sie konnte den Frauen für ihre Bemerkungen nicht böse sein. Ihre Hilfsbereitschaft ließ Chloes sorgenvolles Herz herrlich leicht werden. Die Frauen verstummten und alle Blicke richteten sich auf sie.
    „Das, was ich vorhabe, könnte gefährlich werden. Dieser Mann hat vermutlich einige einflussreiche Freunde, und er ist völlig gewissenlos. Dennoch werden wir Norah aus den Händen dieses Ryan Cowen befreien. Zudem wollen wir nicht nur dafür sorgen, dass er seinen grässlichen Laden schließen muss, sondern ihn gleich ganz aus Belfast verjagen.“
    „Du willst Norah da rausholen – das allein zählt!“, rief eine Stimme dazwischen, als wiege dieses Vorhaben alle Gefahren auf.
    „Das ist wahr. Aber selbst wenn wir viele sind, verspricht das noch lange keinen Erfolg oder gar Sicherheit für uns oder Norah.“
    „Jetzt erzähl doch erst mal, was du vorhast“, ermunterte Mia sie.
    „Ich nehme nur die Frauen mit, die sich der Gefahr voll und ganz bewusst sind. Wer mitgeht, muss funktionieren, sonst könnte das ganze Vorhaben scheitern. Also, wir machen Folgendes …“ Chloe lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und erklärte das von ihr und Ella geplante Vorgehen.
    Ein paar Gesichter blickten sie sorgenvoll an, während andere tatsächlich strahlten bei der Aussicht, einem Mann ein Schnippchen schlagen zu können, der sich daran bereicherte, junge Mädchen gesellschaftlich hochstehenden Männern zu ihrem Vergnügen zu verkaufen.
    Als Chloe geendet hatte, herrschte für einige Zeit Stille. Das einzige Geräusch war das unruhige Scharren von Füßen auf dem Holzboden.
    Die Erste, die sich rührte, war eine sehr junge, zierliche Frau, die Chloes Hand ergriff. Ihre Augen flackerten unsicher und Chloe sah Tränen in ihnen. „Mein Name ist Neala. Ich möchte nicht selbstsüchtig sein … ich würde gerne helfen, aber …“
    Chloe kannte die junge Frau nicht, nickte ihr aber lächelnd zu, damit sie aussprach, was sie bedrückte.
    „Ich bin schwanger, weißt du“, brachte sie vor und senkte ihren Blick.
    „Dann wirst du auf keinen Fall mitgehen. Aber ich habe eine andere Aufgabe für dich. Auf dem Weg zum Queen’s Square kommen wir am Haus eines Verwandten von mir vorbei. Dort möchte ich gern so etwas wie einen Treffpunkt einrichten, falls wir getrennt werden, fliehen müssen oder Nachrichten autauschen wollen.“
    „Ich kann dort bleiben und mich um alles kümmern“, rief die junge Frau sofort.
    „Worauf warten wir noch?“, fragte eine der älteren Frauen von weiter hinten im Raum und rieb sich erwartungsvoll die rauen, abgearbeiteten Hände.
    In diesem Moment wurde Chloe recht unsanft die Tür in den Rücken gestoßen und sie trat beiseite. Catherine kam herein, gefolgt von Danny. Er trug, wie Chloe es von ihm kannte, sehr modische Kleidung, und auf seinem schwarzen Haar saß leicht schief eine blaue Schildkappe. Chloe erinnerte diese an die Kadettenmützen einer Militärakademie. Seine grünen Augen waren immer in Bewegung und überflogen den Raum in Sekundenschnelle, wobei er jede einzelne Frau musterte und dann Chloe fixierte.
    „Ich bin bereit, Chloe.“
    „Vielen Dank, dass du uns helfen willst, Danny“, erwiderte sie. Seine bedingungslose Bereitschaft, sich für Norah in Gefahr zu begeben, machte ihn ihr wider Willen sehr sympathisch.
    „Catherine hat mich bereits in eure Pläne eingeweiht. Ich denke, es ist am besten, wir vergeuden keine Zeit.“
    Chloe nickte und schob ihre Befürchtung, ihre Hilfe könne für Norah vielleicht schon zu spät kommen, weit von sich.
    Danny drückte seine große schwarze Kamera fest gegen seinen flachen Bauch und verließ das Haus. Chloe folgte ihm und entdeckte in der Gasse weitere Frauen. Catherine hatte auf ihrem Weg zu Dannys Hotel sogar noch die Zeit gefunden, ihre Bekannten zusammenzutrommeln.
    „Danny?“ Chloe wandte sich an den Reporter, und obwohl sie zügig voranstrebten, sah er sie mit seinen wachen Augen fragend an. „Bitte pass auf, dass ich auf keiner deiner Fotografien zu sehen bin. Ich habe heute in der unmittelbaren Nähe des Bordells einen Doppelmord mitangesehen …“
    „Und du könntest erkannt und hineingezogen werden?“
    Chloe nickte. Prüfend sah sie ihn von der Seite an, während sie weiter nebeneinander durch den feuchten Nebel eilten.
    „Bist du unverletzt geblieben, Chloe? Geht es dir gut?“ Seine Stimme klang nun nicht mehr so

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