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Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Titel: Der Klang des Pianos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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wollte.“
    „Das könnte für die nächsten Tage eine Lösung sein. Und dann?“
    „Vielleicht lässt sich das ganze Missverständnis aufklären, Chloe.“
    „Geh zurück, Sternchen.“
    „Ich begleite dich zuerst dorthin.“
    „Nein, Norah. Du gehst sofort zurück. Du weißt, wie rücksichtslos die Polizisten manchmal in dieser Gegend vorgehen. Vielleicht brauchen die anderen deine Unterstützung. Außerdem wird Danny bald eintreffen. Du musst mehr über die Titanic in Erfahrung bringen. Und vielleicht kannst du ihn nochmals darum bitten, Erkundigungen bei der Polizei über die Sache mit dieser anderen Norah einzuholen. Nur wenn wir wissen, was eigentlich passiert ist, kann mir geholfen werden.“
    „Pass bitte gut auf dich auf, Chloe!“, seufzte Norah und umarmte die Freundin, ehe sie sich, schon wieder rennend, auf den Rückweg machte.

    Völlig außer Atem polterte Norah in Chloes kleines Backsteinhaus. Erschrocken wirbelten die Anwesenden herum. Norah, erleichtert darüber, keine Polizisten anzutreffen, atmete auf und lächelte die Freunde entschuldigend an.
    Ihre Mutter trat auf sie zu, blickte sie prüfend an und erkundigte sich leise: „In was seid ihr verwickelt, Chloe und du?“
    „War die Polizei hier?“
    „Ja. Aber ich konnte sie ein paar Minuten lang aufhalten, indem ich sie mit Fragen über die Titanic gelöchert habe. Bis sie hier ankamen, waren Chloe und du längst fort.“
    „Danke, Mama.“
    „Weshalb suchen sie nach Chloe? Sie werden bestimmt noch mal wiederkommen“, mahnte Catherine, die neben Eve auf dem Bett kauerte und ihren Arm um deren Schultern gelegt hatte.
    Norah blickte ihre Freundin mit sorgenvoller Miene an. „Ich denke, es ist besser, wenn ihr wirklich von nichts wisst, falls die Polizisten euch befragen sollten. Es könnte euch in Bedrängnis bringen.“
    „Wir wollen euch helfen, Norah“, begehrte Catherine auf.
    „Uns ist am meisten geholfen, wenn ihr nicht auch noch in die Sache hineingezogen werdet.“
    In diesem Moment klopfte es laut an der Tür. Norah drehte sich erschrocken um und öffnete zögernd. Draußen stand Danny, der, wie es wohl eine Angewohnheit von ihm war, erst einmal mit seinem Blick in Sekundenschnelle den Raum überprüfte. „Wo ist Chloe?“
    „Darüber muss ich gleich mit dir reden.“
    „Schon wieder ein Auftrag für mich? Chloe hat mir gegenüber schon in dieser denkwürdigen Nacht angedeutet, sie stecke eventuell in Schwierigkeiten. Ist sie in Gefahr?“
    Ein kleines, kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über Norahs Gesicht, als sie die aufrichtige Besorgnis in Dannys Stimme hörte. Sie war sich sicher: Der Journalist würde Chloe helfen. „Ich erzähle dir gleich alles, Danny. Aber zuerst muss ich wissen, ob du Neues über die Titanic weißt!?“
    Sie zog Danny in die Stube, schloss hinter ihm die Tür und schob ihm flink einen Stuhl hin. Er ließ sich darauf nieder und förderte aus der Innentasche seiner Jacke ein paar zusammengerollte Papiere zutage.
    Die Frauen und auch Sean richteten ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf den schmächtigen Mann. „Es sickern mittlerweile immer mehr Details durch. Die Titanic ist kurz vor Mitternacht bei voller Reisegeschwindigkeit mit einem Eisberg kollidiert. Es gab massive Überflutungen in den unteren Abteilungen und das Schiff sank innerhalb von etwa zweieinhalb Stunden.“
    „Kurz vor Mitternacht? Die Passagiere wurden also im Schlaf überrascht!“, entfuhr es Ellen, und sie verbarg ihr Gesicht hinter ihren rauen Händen.
    „Zweieinhalb Stunden sind genug Zeit, um die Menschen zu wecken und die Rettungsboote abzufieren“, flüsterte Norah in dem kläglichen Versuch, bei den anderen und bei sich selbst den letzten Funken Hoffnung aufrechtzuerhalten.
    Danny äußerte sich hierzu nicht, nahm aber die mitgebrachten Papiere in beide Hände und rollte sie sorgfältig auseinander.
    „Es kamen bereits drei verschiedene Listen mit den Namen der Überlebenden herein. Sie weichen aber sehr stark voneinander ab. Ich fürchte, wir werden ihnen nicht endgültig trauen dürfen.“
    „Gib uns ein wenig Hoffnung“, bettelte Ella.
    „Gut“, antwortete er leise, zog eine Brille aus einer weiteren Jackentasche und setzte sie auf. Noch einmal warf er einen Blick in die Runde. Norah konnte sehen, wie schwer ihm das Weitersprechen fiel. Wusste er bereits mehr? Hatte er die eingetroffenen Listen schon nach den Namen durchgesehen, die ihm bekannt waren?
    „Es stehen, entgegen eurer Vermutungen, auch einige

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