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Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Titel: Der Klang des Pianos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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zusammenkommen, als wenn man auf eine Entschädigung der White Star Line wartete, vor allem, da zu befürchten stand, dass diese sich aus der Verantwortung stehlen würde.
    Sie musste bei der Seefahrergewerkschaft vorsprechen und vielleicht sogar beim Bürgermeister. Am besten war es, Hilfsaufrufe über die Presse zu verbreiten. Sobald Danny aus Belfast zurück war, konnte er zum Telegraph gehen und dort einmal vorfühlen 27 .
    Norah war tief in Gedanken versunken und fuhr entsprechend erschrocken zusammen, als sie von hinten am Arm ergriffen wurde. Neugierig drehte sie sich um – und stieß vor Schreck einen Schrei aus.
    Vor ihr stand Ben Beckett.

    Eine milde englische Sonne begrüßte Danny, als er das Hafengelände verließ. Wie in Belfast tummelten sich auch hier unzählige weiße Möwen am Himmel, in den Straßen und auf den Plätzen.
    Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis er Chloe wiedersehen würde. Vergnügt lächelte Danny vor sich hin und ging noch ein wenig schneller. In der einen Hand trug er einen kleinen ledernen Reisekoffer, mit der anderen drückte er die Tasche mit dem Fotoapparat gegen seinen hageren Körper. Ob er es heute wagen würde, sich ihr anzunähern? Er war vollkommen hingerissen von dieser Frau, doch ihm war bewusst, wie fremd sie sich eigentlich noch waren.
    Ob sie einer Heirat mit ihm nur zugestimmt hatte, weil sie dadurch der Verfolgung durch die Justiz entgehen konnte, oder war es wahr, was er zuletzt in ihren Augen zu lesen gemeint hatte?
    Jetzt hatten sie Irland bereits hinter sich gelassen, und es würde vergleichsweise einfach sein, sie und Norah an Bord eines Schiffes zu bekommen. Und dann? Konnte er einen weiteren Antrag wagen? Vielleicht ein wenig romantischer, so wie Frauen das mochten?
    Danny blieb stehen und stellte den Koffer auf der Straße ab. Ein Automobil hupte krächzend und schrecklich laut. Also trug er sein Gepäckstück zum Straßenrand und versuchte dort, seine Überlegungen zu Ende zu bringen.
    Es waren nicht gerade erfreuliche Aussichten, die er Chloe mitteilen konnte. Im Moment gab es für sie keine Möglichkeit, nach Irland zurückzukehren. Vielleicht würde ihr das für mehrere Jahre verwehrt bleiben. Norahs Name hingegen stand nicht mehr im Mittelpunkt der Untersuchungen. Von ihrer Mutter hatte er erfahren, wie diese gegenüber der Polizei eine gewaltige, herzzerreißende und gleichzeitig verwirrende Szene hingelegt hatte, um ihre Tochter zu schützen. Jetzt nahmen die Polizisten an, Norah Casey sei auf der Titanic gewesen. Zu Hilfe kam der Stewardess dabei, dass ihr Name tatsächlich auf der Besatzungsliste der White Star Line aufgeführt war.
    Danny ließ sich die Sonne auf das schmale Gesicht scheinen und fühlte sich so hilflos wie selten zuvor. Er war inzwischen über 40 und immer davon ausgegangen, dass er allein durchs Leben gehen würde. Für die Gründung einer Familie war der Beruf eines Journalisten nicht gerade förderlich. Die Einkünfte kamen unregelmäßig und oftmals war er tage- oder sogar wochenlang unterwegs.
    Chloe aber hatte ihn von Anfang an fasziniert, und zum ersten Mal hatte er bei einer Frau das Gefühl gehabt, sie würde mit seinem unsteten, manches Mal auch gefährlichen Lebensstil klarkommen. Sie kannte kein regelmäßiges Einkommen, und Leid und Entbehrungen waren ihr vertraut. Chloe war selbstständig und alles andere als ängstlich. Und sie besaß eine große Liebe für die Menschen in ihrem Umfeld.
    Danny setzte sich auf seinen Koffer. Zwar drängte ihn sein Herz dazu, schnell weiterzugehen, denn schließlich war Chloe nur noch ein paar hundert Meter von ihm entfernt, doch sein analytischer Verstand zwang ihn, sich vor der Begegnung mit ihr darüber klar zu werden, was er wollte, und sich notfalls auch für den Fall zu rüsten, dass sie ihn zurückwies.
    Während die Menschen an ihm vorbeieilten, ein paar Möwen sich um Abfälle stritten und die Sonne immer höher stieg, verharrte er auf seinem Koffer, grübelte und betete.

    Norah wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Was tat dieser Mann in England? War er etwa ihretwegen hier? Konnte er ihr bis hierher gefolgt sein?
    Angst überfiel sie und jagte ihr einen unangenehmen, kalten Schauer über den Rücken. Der Detektiv hielt sie eisern fest und drängte sie nun von der Straße hinunter zwischen zwei eng nebeneinanderstehende Häuser.
    „Was wollen Sie von mir?“, fragte sie und bemühte sich dabei trotz ihrer Furcht um einen möglichst ruhigen Tonfall.
    „Das

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