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Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Der Klang des Pianos: Roman (German Edition)

Titel: Der Klang des Pianos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Büchle
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Neues?“
    Ihre Gedanken wanderten kurz zu Richard, doch wieder verdrängte sie den brennenden Schmerz erfolgreich.
    „Die überlebenden Passagiere, die zurück nach England wollten, und die Besatzung der Titanic werden von der Lapland hergebracht. Sie wird allerdings nicht in Southampton, sondern in Plymouth anlegen. Vielleicht ein Versuch, die Angehörigen erst einmal von den Überlebenden fernzuhalten?“
    Norah griff sich an den Hals. „Ich muss sofort nach Plymouth. Aber wer organisiert dann hier in Northam die finanzielle Unterstützung der Angehörigen der Besatzung?“
    „Du solltest doch mit mir nach New York reisen“, warf Chloe ein, die sich ganz dicht neben Danny gesetzt hatte.
    „Erzähl doch weiter, Danny. Was konntest du herausfinden?“, drängte Norah schon wieder. Chloes erregten Einwand überhörte sie geflissentlich.
    „Mädchen, wenn du dich jetzt nicht endlich auf deinen Hintern setzt und den Mann der Reihe nach erzählen lässt, werde ich dich auf einem Stuhl festbinden und dir einen Weinkorken in den Mund schieben, wie bei einem kleinen Kind!“
    Ein wenig erleichtert, dass außer ihr niemand die deutschen Worte ihrer Großmutter verstanden hatte, setzte Norah sich schnell auf einen der gedrechselten Stühle, rutschte aber sofort ganz nach vorne auf die Kante und beugte sich weit zu Danny und Chloe.
    „Der Diebstahl wurde von einer gesonderten Abteilung der Polizei bearbeitet, weil der Bestohlene ein sehr einflussreicher Mann in Irland ist. Lange Zeit standen Mitarbeiter einer Versicherungsagentur unter Verdacht. Die Stücke hätten nämlich einen Tag nach dem Diebstahl nach Amerika verschifft werden sollen.“
    „Sie waren also vor dem Diebstahl praktisch und sicher zum Mitnehmen verpackt worden?“ Chloe schüttelte über diesen gelungenen Coup den Kopf, ließ dann aber Danny weitererzählen.
    „Außer der Versicherungsgesellschaft und einigen wenigen anderen Eingeweihten wusste niemand vom Transportweg der Skulpturen und Gemälde, auf dem sie dann prompt verschwanden. Nachdem die beiden erschossenen Männer in der Victoria Street aufgefunden worden waren, hat der Geschäftsführer ebendieser Versicherung darauf hingewiesen, dass es sich bei den Toten um zwei seiner freien Mitarbeiter handle. Er habe sie engagiert, damit sie, neben der Polizei, nach dem Verbleib der wertvollen Stücke suchten. Offenbar waren sie einer Frau namens Norah auf der Spur und er hatte ein Treffen mit ihnen in dieser Straße vereinbart. Als er dort ankam, hörte er Schüsse, und eine Frau, auf die Chloes Beschreibung passt, ließ die Waffe fallen und rannte davon.“
    „Ha!“, rief Norah und sprang auf. Chloe und auch die Großmutter zuckten erschrocken zusammen. „Dieser Mann war der Täter! Chloe hat erzählt, dass sie minutenlang reglos auf der Straße gelegen hat. Zuerst, weil sie dachte, sie würde als Nächste erschossen werden, dann, weil sie nicht wagte aufzustehen. Wenn der Mann Schüsse gehört haben will, müsste er schon lange, bevor Chloe aufgestanden ist und flüchtete, vor Ort gewesen sein. Er will den Doppelmord und den Diebstahl Chloe in die Schuhe schieben, weil auch gegen ihn ermittelt wurde.“
    Norah sah die anderen Anwesenden der Reihe nach an. Diese schwiegen lange. Schließlich räusperte sich Danny und fragte Chloe: „Du hast also noch einige Zeit nach den Schüssen auf dem Boden gelegen, ehe der Mann kam, vor dem du dann geflüchtet bist?“
    „Ja. Ich hörte sogar ein Automobil und Fußgänger, die mich und die Toten aber wegen des Nebels und der Dunkelheit wohl nicht gesehen haben.“
    „Siehst du, Danny? Damit ist doch klar: Der Mann lügt. Er konnte Chloe nur so gut beschreiben, weil er selbst der Mörder ist … und damit auch der Dieb.“
    Norah sah Chloe fragend an, die erwiderte: „Und dich konnte er beschreiben, weil er dich in der Straße ja gemustert hatte und dabei feststellte, dass du die falsche Norah bist.“
    Wieder herrschte für eine endlos lange Zeit Schweigen in dem Raum, das lediglich durch das Ticken der Wanduhr unterbrochen wurde.
    „Beweisen lässt sich das aber nicht, Norah“, wandte Danny ein und nahm ihnen mit wenigen Worten die eben aufgekeimte Hoffnung, Chloe könne unbeschadet aus dieser ganzen verzwickten Affäre herauskommen.
    Norahs Schultern sackten nach vorn. „Stimmt. Und wir wissen alle, wem ein Gericht eher glauben würde: einem gut situierten Mann aus dem besseren Stadtteil.“
    „Ich werde einen Brief schreiben und darin alles

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