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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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Kraft verließ sie, sie schaute zu Boden und presste die Lippen zusammen, um ihre Atmung zu regulieren.
    »W o hatten Sie sich verabredet?«
    »Im Atelier. Wir hatten uns zuvor gestritten und brauchten etwas Distanz.«
    »W orüber hatten Sie gestritten?«
    »Helena.« Sie schluckte, ihr gesenkter Blick konzentrierte sich auf die Tischkante. »Ich hatte es schließlich gerade erfahren. Helena und Raoul.«
    »W ie reagierte Helena darauf, dass Sie ihren Liebhaber übernommen hatten?«
    Diese billige Provokation funktionierte sofort. »Er war nicht mehr ihr Liebhaber. Sie waren einmal im selben Bett gelandet. Das war’s auch schon.«
    »Und Louise? Konnte sie akzeptieren, dass Sie sie Raouls wegen verlassen würden?«
    »Hören Sie schon auf! Begreifen Sie denn nicht, wie schlimm es für mich war, Louise verraten zu müssen? Sie ist zwar manchmal eine Zicke, aber natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich … « Caroline hielt inne und rieb sich mit beiden Händen fest das Gesicht. Dann massierte sie sich mit kreisförmigen Bewegungen die Schläfen. »Sie glauben doch wohl nicht, dass Louise in irgendeiner Form schuldig ist? Nichts wäre abwegiger, das kann ich Ihnen versichern. Sie ist einer der besten Menschen, die mir je begegnet sind.«
    Eine der besten Zicken?, überlegte Ebba. Die Beschreibung von Carolines Ex wirkte recht widersprüchlich.
    Mit gekreuzten Beinen und einem Fuß auf dem Boden drehte Ebba ihren Stuhl ein wenig. Sie blickte in Carolines grüne Augen, leuchtend und durchsichtig wie Smaragde.
    »Jetzt hätte ich gerne noch ein paar Zeitangaben von Ihnen, Caroline. Wann trennten Sie sich gestern von Raoul?«
    Caroline bemühte sich, exakte Angaben zu machen. Sie runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen.
    »Das muss zwischen fünf und sechs gewesen sein. Ich weiß nicht genau. Ich war so außer mir, und da gibt es nur eine Methode, wieder zur Ruhe zu kommen: spielen. Ich spielte alle Bach-Suiten nacheinander durch. Als ich das Studio verließ, war es bereits dunkel. Im Atelier brannte kein Licht. Es war nicht abgeschlossen, die Tür steht immer offen, Raoul hatte alle seine Sachen ins Atelier gestellt. Ich machte Licht und ging ins Haupthaus zurück, um meine Tasche zu holen.«
    »Haben Sie Raoul im Verlauf des Abends noch mal getroffen?«
    »Nein.«
    Die Antwort kam etwas zu schnell, und Ebba notierte sich das mit einem Ausrufungszeichen.
    »W issen Sie, ob ihn sonst jemand getroffen hat?«
    »Nein.«
    Es war deutlich zu erkennen, dass sie beide Fragen ganz automatisch beantwortete. Ebba hatte schon so oft die eingeübten Verteidigungsmechanismen beobachtet, dass sie eine ungeübte Lügnerin direkt entlarvte. Sie erkannte aber auch, dass Caroline so zerbrechlich war, dass sie früher oder später reden würde. Wiederholte Male hatte sie sich beinahe verplappert und mitten im Satz innegehalten. Wenn man ein bisschen Druck auf sie ausübte, würde sie vielleicht enthüllen, was sie bisher noch nicht auszusprechen gewagt hatte. Was auch immer es war und was auch immer sie durch Aufrichtigkeit aufs Spiel setzte. Die Zeit war jedoch offenbar noch nicht reif dafür. Ebba hatte das Gefühl, über mehr Fakten verfügen zu müssen, um die wesentlichen Fragen stellen zu können, die sich nicht ausweichend beantworten lassen würden.
    Wieder schepperte die Salsamelodie, und Ebba fluchte innerlich. Jakob. Sie nahm das Gespräch an und entfernte sich ein paar Schritte vom Schreibtisch. Caroline und Vendela sahen ihrem Rücken ihre Verärgerung an.
    »V erdammt … okay … danke, Jakob.«
    Vendela erhob sich halb von ihrem Stuhl. »Ist was passiert?«, flüsterte sie und strich sich langsam ihr rotes Haar hinter die Ohren.
    »Die Tontechniker verlassen die Insel.«
    »Aber … dürfen sie das denn?«, fragte Caroline.
    Ebba antwortete nicht, während sie ihr Notebook zuklappte, und warf einige seitliche Blicke auf Caroline. Das Verhör hatte sie erschöpft, aber irgendwo in den großen grünen Augen funkelte immer noch Trotz.
    »Haben Sie gerade Ihre Tage, Caroline?«
    Ebba stellte diese Frage als reine Formalität, da sie meinte, die Antwort bereits zu kennen. Caroline war fassungslos.
    »Bitte?«
    »Einfache Frage.« Ebba schloss lautstark den Reißverschluss der Computertasche. »Ja oder nein?«
    Caroline blinzelte einige Male unsicher.
    Ebba ließ sie nicht nachdenken. »Haben Sie Blutungen?«
    Caroline war anzusehen, dass sie überlegte, welche Antwort von ihr erwartet wurde. Aber sie hatte

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