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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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Aufnahme des Quartetts nichts zu tun.«
    »Ich musste mit Louise reden.«
    Es klopfte laut, und die Tür wurde aufgerissen. Peder hatte sich noch nicht ganz von seinem Hocker erhoben, da stand Caroline bereits in der Diele.
    »Oh … Entschuldigung«, sagte sie fassungslos. »Ich wusste nicht, dass jemand hier ist.«
    »Peder Armstahl oder ich?«, fragte Ebba. Caroline antwortete nicht, und Peder fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sein breiter Siegelring funkelte am linken kleinen Finger. Ein fragendes Lächeln erschien auf seinen Lippen, und er versuchte Carolines Blick aufzufangen. Ihre Augen bewegten sich unstet.
    »Haben Sie sich etwas zu sagen?«, fragte Ebba, aber die Frage blieb in der Luft hängen. »Nun, es scheint so«, stellte sie fest, als niemand antwortete.
    »Also, ich wollte eigentlich nur wissen … «, begann Caroline und sah Peder durchdringend an. Fast unmerklich schüttelte er den Kopf. Carolines Augenlider zuckten nervös. Ebba bewegte sich nicht und beobachtete, wie ihre Spannung zunahm und dem unvermeidlichen peinlichen Höhepunkt zustrebte. Als sich Caroline umdrehte, um das Haus zu verlassen, streckte sie ihre Hand aus, um sie aufzuhalten.
    »Setzen Sie sich, Caroline, ich glaube, dieses Gespräch bringt mehr, wenn Sie daran teilnehmen.«
    Caroline suchte, bereits mit der Hand auf der Türklinke, nach einer geeigneten Antwort. Peder ließ sich langsam wieder auf seinen Hocker sinken. Ebba bedeutete Caroline mit einem Kopfnicken, irgendwo im Zimmer Platz zu nehmen. Zögernd ließ sie die Klinke los, trat mit zwei Schritten ans Sofa und ließ sich, ohne die Schuhe auszuziehen, nieder. Ebba setzte sich schräg hin, sodass sie Peder und Caroline gleichzeitig sehen konnte.
    »W ollten Sie mit Peder über etwas Bestimmtes sprechen?«, fragte Ebba.
    Caroline antwortete nicht. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, wirkte aber vollauf damit beschäftigt, ihre Gedanken zu ordnen. Also wandte sich Ebba an Peder. »Oder wollten Sie etwas mit Caroline besprechen?«
    Eiseskälte umhüllte Caroline, sie kniff die Augen zusammen, verschränkte die Arme und hob die Schultern. Als versuche sie, sich kleiner zu machen, um gänzlich zu verschwinden, verkroch sie sich dann tiefer ins Sofa. Wieder versuchte Peder ihren Blick aufzufangen, aber sie war unerreichbar.
    »W as ist es, was Sie beide vereint, sich aber so schwer benennen lässt?«, fragte Ebba gelassen.
    Peder erhob sich und ging ein paar Schritte auf und ab, dann lehnte er sich an die Fensterbank und schaute aufs Meer. Er schien zu überlegen, wie er sich verhalten sollte. Sein Körper und sein Kopf bewegten sich fast unmerklich in unterschiedliche Richtungen, ehe er sich schließlich umdrehte und Caroline und Ebba anschaute, wobei er sich immer noch an der Fensterbank abstützte.
    »Soll ich anfangen, Caroline?«, sagte er.
    Caroline reckte sich halbherzig und schien zu überlegen, was sie sagen sollte, um die peinliche Situation zu beenden, ohne preiszugeben, was sie wirklich bedrückte.
    »Ist das wirklich nötig? Ich meine, das, was uns beide betrifft, ist doch so passé.« Rasch senkte sie den Blick und flocht die Finger ineinander. Peder konnte es nicht lassen, ihr einen intensiven Blick zuzuwerfen. Unterdrücktes Begehren?, überlegte Ebba.
    »Passé? Ja … das mag natürlich sein«, entgegnete Peder und lehnte sich an die Wand, wobei er den Oberkörper vorbeugte, als wisse er nicht, wo er Halt finden könne. »Aber wohl kaum noch ein Geheimnis. Helena weiß Bescheid und Anna auch, vermute ich. Und Louise … natürlich.«
    »Es gibt nichts … zumindest nicht … «, begann Caroline. Ihr zögernder Tonfall verriet, dass sie eine Tür geöffnet hatte, die sie hatte verschlossen halten und vergessen wollen. Nach einem raschen Blick auf Ebba gelangte sie zu dem Schluss, dass sie die Antwort nicht länger hinauszögern konnte. Sie atmete tief ein, schob ihre Knie zusammen und legte ihre Hände darauf.
    »Louise wünschte sich ein Kind mit mir. Da wir einen Spender benötigten, schlug Louise Peder vor, denn die beiden stehen sich sehr nahe, und außerdem sind sie verwandt. Auf diese Weise würden die Armstahlschen Gene väterlicherseits weitergeführt werden. Also lag es nahe, dass ich das Kind austragen würde. Ich war damit einverstanden, weil ich glaubte, unsere Beziehung sei von Dauer.«
    »Sie führten die Befruchtung also durch?«
    Eine starke Röte überzog Carolines Gesicht, und sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her.

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