Der kleine Achtsamkeitscoach
Erinnerungszettel, zum Beispiel am Kühlschrank, an der Teedose oder am Herd, auf denen »Achtsamkeit« steht. Solange Sie es noch nicht verinnerlicht haben, bei jedem Schneiden oder Rühren, bei jedem Bissen oder bei jedem Schluck im Hier und Jetzt zu sein, ist es sinnvoll, sich immer wieder kleine Erinnerungshilfen zu schaffen.
Bereichernde Erfahrungen
Wenn es Ihnen gelingt, mit ganzem Herzen beim Kochen zu sein, den Geruch der Zutaten, das Entstehen des Gerichts bewusst wahrzunehmen, werden Sie schnell eine Veränderung feststellen: Sie werden nicht mehr unter den Mühen leiden, die mit dem täglichen Kochen für die Familie verbunden sind, oder nach Anerkennung und Dank streben. Sie werden stattdessen inneren Frieden erleben, wenn Sie bei Ihren täglich wiederkehrenden Tätigkeiten eine achtsame Haltung entwickeln, die nicht auf die Wertschätzung anderer angewiesen ist, sondern bei der Sie im Tun selbst Befriedigung finden.
Überlegen Sie sich in diesem Moment einmal in Ruhe, in welchen Bereichen Sie schon achtsamer geworden sind. Und beglückwünschen Sie sich selbst dazu!
Unterschätzen Sie nicht, wie wirksam es für die langfristige Praxis der Achtsamkeit ist, wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie beim Essen wieder Ihre SMS checken, und das Handy dann zur Seite legen, um sich ganz aufs Kauen und Schmecken zu konzentrieren.
Den Körper verwöhnen
Normalerweise nehmen wir unsere körperliche Gesundheit für selbstverständlich und muten unserem Körper viel zu: Wir reisen immer schneller und immer öfter über die Kontinente, durch Zeit- und Klimazonen und gönnen ihm oft nicht mal ein paar Tage, um sich umzustellen. Bei jedem Infekt erwarten wir, dass unser Organismus so schnell wie möglich wieder funktioniert, und nehmen lieber Tabletten ein, als uns in Ruhe auszukurieren. Die Folgen dieser Anforderungen an unseren Körper können von Verspannungen über Magenprobleme und Kopfschmerzen bis hin zu Tinnitus und Zucken in den Augenlidern reichen. Doch selbst wenn sich schon entsprechende Symptome zeigen, gönnen wir dem Körper oftmals keine Ruhe und hetzen weiter durch den Tag.
Achtsamkeit wird Sie darin unterstützen, kleine Pausen einzulegen, die den Puls beruhigen und das Nervensystem entspannen. Dadurch entwickeln Sie wieder ein stärkeres Körpergefühl. Und je intensiver Sie sich Ihrem Körper gerade bei regelmäßigen Tätigkeiten wie zum Beispiel Duschen, Zähneputzen oder Einölen zuwenden, desto besser werden Sie seine wahren Bedürfnisse erkennen. Gerade Routinehandlungen bieten ein weites Feld an Möglichkeiten, um uns tagtäglich in Achtsamkeit zu üben und ganz im gegenwärtigen Augenblick zu verweilen.
Übung: Achtsames Duschen
Stellen Sie den Wecker ein paar Minuten früher, um sich ausreichend Zeit für Ihre tägliche Dusche zu nehmen.
Versuchen Sie, mit allen Sinnen ganz bei der Sache zu sein, und genießen Sie das Wasser auf Ihrem Körper.
Nehmen Sie bewusst den Duft des Duschgels wahr, und streichen Sie beim Einseifen ganz achtsam und liebevoll mit der Hand über die Haut.
Bleiben Sie die ganze Zeit über im Hier und Jetzt, und bewahren Sie diese achtsame innere Haltung möglichst auch noch beim Abtrocknen, Eincremen und Anziehen.
Übung: Achtsame Gesichtsmassage
Streichen Sie das ganze Gesicht mit den Fingerkuppen von unten nach oben aus.
Massieren Sie als Erstes achtsam das Kinn, gehen Sie dann weiter hoch zu den Mundwinkeln, dann zur Mitte der Oberlippe, direkt unterhalb der Nase.
Massieren Sie diesen Punkt etwas intensiver. Das entspannt beide Gehirnhälften.
Massieren Sie dann mit sanften Streichungen weiter hoch, die Nase entlang, zur Stirn, bis hin zum Punkt zwischen den Augenbrauen.
Massieren Sie diesen Bereich, das sogenannte Dritte Auge, ganz bewusst spiralförmig, denn das verbessert Ihre Konzentrationsfähigkeit.
Gehen Sie weiter zu den Schläfen. Massieren Sie diese achtsam in kreisenden Bewegungen; dadurch wird Ihre Wahrnehmungsfähigkeit gesteigert.
Machen Sie dann mit den Händen eine Faust, und massieren Sie sanft kreisend die Wangen und dann die Nasenflügel. Das entspannt die gesamte Muskulatur.
Streichen Sie zum Abschluss großflächig übers ganze Gesicht. Wie fühlt sich das Gesicht jetzt an?
Wertvolle Massagen
Je mehr Sie mit Ihrem Körper in Kontakt kommen, desto eher nehmen Sie seine Signale wahr. Unruhe, Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder nachlassende Konzentration sind Stoppzeichen, die Ihnen signalisieren, dass Sie eine Pause brauchen.
Achtsame
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