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Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Effizienz und die Fähigkeiten des Mannes zu bewundern. Spiders fette Finger huschten nur so über die Tasten.
    Nachdem er dreißig Sekunden getippt hatte wie ein Wilder, war er soweit. »Okay, lesen Sie mir die Namen, Adressen und Daten vor, und zwar in genau dieser Reihenfolge.«
    »Muß ich sie vorher sortieren?«
    »Nein. Das macht die Maschine.«
    Rivera fing an und las die Namen und Adressen auf den Papierfetzen vor, wobei er Pausen ließ, damit Spider mit dem Tippen nachkam.
    »Schneller, Rivera. Sie sind schon nicht schneller als ich.«
    Rivera diktierte schneller und warf die erledigten Zettel auf den Boden.
    »Schneller«, verlangte Spider.
    »Ich kann nicht schneller. Wenn ich bei diesem Tempo einen Namen falsch ausspreche, komme ich ins Rotieren und verknote mir die Zunge.«
    Spider lachte. Es war das erste Mal, seit Rivera ihn kannte.
    »Machen Sie mal Pause, Rivera. Durch die Arbeit mit Maschinen vergesse ich ganz, daß Menschen in ihren Fähigkeiten beschränkt sind.«
    »Was ist los mit Ihnen?« sagte Rivera. »Wo ist der scharfe Sarkasmus von Nailgun geblieben; werden Sie etwa weich?«
    Spider schaute verlegen drein. »Nein. Ich wollte Sie wegen etwas fragen.«
    Rivera war wie vor den Kopf geschlagen. Spider war nahezu allwissend – zumindest tat er so. Offensichtlich war dies ein Tag, an dem so einiges zum ersten Mal passierte. »Was gibt's denn?« fragte er.
    Spider lief rot an. Rivera hatte noch nie gesehen, wie eine solche Menge schlaffen Fleisches die Farbe wechselte. Er nahm an, daß es ein mächtig großer Stein war, der Spider auf dem Herzen lag.
    »Sie hatten doch in Pine Cove zu tun, stimmt's?«
    »Ja.«
    »Ist Ihnen da ein Mädchen namens Roxanne über den Weg gelaufen?«
    Rivera dachte einen Moment nach und verneinte dann.
    »Sind Sie sicher?« In Spiders Stimme klang nun sogar Verzweiflung an. »Kann sein, daß es ein Spitzname ist. Sie arbeitet im Rooms-R-Us-Motel. Ich habe einen Datenabgleich mit den Sozialversicherungsträgern und der Kreditauskunft und was weiß ich noch durchgeführt, aber ich kann sie einfach nicht finden. Es gibt über zehntausend Frauen in Kalifornien mit dem Namen Roxanne, aber keine paßt.«
    »Warum fahren Sie nicht einfach rauf nach Pine Cove und treffen sich mit ihr?«
    Spider errötete noch mehr. »Das kann ich unmöglich.«
    »Warum nicht? Was ist mit dieser Frau überhaupt? Hat es irgendwas mit einem Fall zu tun?«
    »Nein, es ist eine persönliche Angelegenheit. Wir sind verliebt.«
    »Aber Sie haben sie noch nie getroffen?«
    »Na ja, doch, eigentlich schon – wir unterhalten uns jede Nacht über das Modem. Letzte Nacht hat sie sich nicht eingeloggt. Ich mache mir Sorgen um sie.«
    »Nailsworth, wollen Sie mir erzählen, daß Sie eine Affäre mit einer Frau per Computer haben?«
    »Es ist mehr als nur eine Affäre.«
    »Was soll ich für Sie tun?«
    »Nun ja, Sie könnten mal nach ihr sehen. Nachschauen, ob es ihr gutgeht. Aber sie darf auf gar keinen Fall wissen, daß ich Sie geschickt habe. Das dürfen Sie ihr unter keinen Umständen sagen.«
    »Nailsworth, ich arbeite als verdeckter Ermittler. Ich verdiene mein Geld als Schwindler.«
    »Dann machen Sie's also?«
    »Wenn Sie bei diesen Namen hier was finden, das mir aus dem Schlamassel hilft, dann mache ich es.«
    »Danke, Rivera.«
    »Dann bringen wir das hier jetzt hinter uns.« Rivera zog ein Streichholzheftchen aus dem Koffer und las den Namen und die Adresse vor. Spider tippte die Angaben ein, und Rivera wollte schon den nächsten Namen vorlesen, als er hörte, wie Spider innehielt.
    »Stimmt irgendwas nicht?« fragte Rivera.
    »Nur eine Sache noch«, sagte Nailsworth.
    »Was?«
    »Könnten Sie rauskriegen, ob sie mit sonst jemand rummodemt?«
    »Santa Maria, Nailsworth! Sie sind ja doch ein Mensch!«
     
    Drei Stunden später saß Rivera an seinem Schreibtisch und wartete auf einen Anruf von Spider. Während er im Computerraum gewesen war, hatte jemand ein eselsohriges Taschenbuch auf seinem Schreibtisch deponiert. Der Titel lautete Erfolgreich als Privatdetektiv, ein Karriereleitfaden für jedermann. Rivera hatte Perez im Verdacht. Er hatte das Buch in den Müll geworfen.
    Nun, da sein einziger Verdächtiger auf freiem Fuß war und Spider auch nichts von sich hören ließ, spielte Rivera mit dem Gedanken, das Buch wieder aus dem Papierkorb herauszufischen.
    Das Telefon klingelte, und Rivera riß den Hörer förmlich von der Gabel.
    »Rivera«, sagte er.
    »Rivera, hier ist Nailgun.«
    »Haben

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