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Der Kleine Prinz Kehrt Zurück

Der Kleine Prinz Kehrt Zurück

Titel: Der Kleine Prinz Kehrt Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Davidts
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bei einer Wissenschaft, die so wenig mit dem Vergänglichen zu schaffen hat?
Diesmal landete der kleine Prinz nicht in der Wüste, sondern in einem dichten, dunklen Wald mit riesigen Bäumen, in deren Wipfeln sich die Wolken verfingen, wenn sie zu neugierig waren und aus Versehen zu tief flogen.
Langsam bahnte er sich seinen Weg zwischen den Riesen im Rindenkleid, die sich fröstelnd in moosige Schals hüllten. Der Wald war erfüllt von tausenderlei Geräuschen, es zirpte, schnatterte, zwitscherte und knurrte. Hier wohnten viele Tiere, das konnte man hören. Aber so sehr der kleine Prinz sich auch mühte, in diesem Gewirr von Lianen und Tüpfelfarnen, zwischen Schachtelhalmen und Farnwedeln wenigstens einen Schatten zu erspähen - es schien, als wären sie alle vom Erdboden verschluckt. Ob sie sich, vom Knacken der Zweige unter seinen leichten Schritten gewarnt, bei seiner Ankunft versteckt hatten? Aber er mußte doch jemanden finden, der ihm Auskunft gab! Es war zum Verzweifeln.
Er war kurz davor aufzugeben, da entdeckte er an einer Bachbiegung eine Boa. Sie war gar nicht zu übersehe n, obwohl sie auf dem Bauch lag, denn ihre Leibesmitte war von einer allzu üppigen Mahlzeit so aufgeschwollen, als hätte sie einen Elefanten verschluckt.
Der kleine Prinz stellte seine Kiste ab und wünschte ihr höflich einen guten Tag.
»Guten Tag«, zischte die Schlange.
Sie war wütend, daß ihre Gefräßigkeit sie in eine derart unangenehme Lage gebracht hatte.
»Du siehst komisch aus«, bemerkte der kleine Prinz, »wie ein Hut.«
»Das kommt davon, wenn die Augen größer sind als der Magen«, maulte mißmutig die Boa.
»Du kennst dich doch aus im Wald. Kannst du mir erklären, wo die Tiere alle sind?«
»Sie sind hier«, antwortete die Schlange, »rund um dich herum. Du siehst sie bloß nicht, weil sie sich aus lauter Angst versteckt haben.«
Das Lächeln des kleinen Prinzen erlosch.
»Vor mir? Ich will ihnen doch nichts tun!«
»Ich weiß«, sagte die Schlange. »Ich habe sofort gemerkt, daß du nicht von dieser Welt bist, obwohl du wie ein Menschenjunges aussiehst. Aber die anderen sind nicht so scharfsinnig wie ich. Sie haben den Unterschied nicht erkannt und sich verkrochen. Was möchtest du?«
Der kleine Prinz hatte reiflich überlegt und war zu dem Schluß gekommen, daß Tiger wohl selbst am besten über ihre Verfolger Bescheid wüßten.
»Ich suche einen Tiger.«
»Ich kenne keinen«, erwiderte die Schlange. »Aber wenn du durch den Wald nach Norden gehst, wirst du zu einer Savanne kommen, und ich weiß aus sicherer Quelle, daß dort Löwen wohnen. Sie gehören zur gleichen Familie, vielleicht wissen sie etwas.«
Der kleine Prinz bedankte sich, na hm seine Kiste und machte sich wieder auf den Weg. Die großen Bäume wichen nach und nach zurück und ließen kleineren den Vortritt, Sträucher folgten, und am Ende kam der Busch mit seinen hohen Gräsern.
Die Löwen ruhten unter dem schattigen Dach eines Baums, den der kleine Prinz an seinem ungeheuren Stamm sogleich als Affenbrotbaum erkannte. Ob die Sprößlinge auf seinem Planeten wohl sehr gewachsen waren? Wenn sie eine bestimmte Größe erreicht hatten, ließen sie sich nämlich viel schwerer ausrupfen, weil sie sich an den Boden klammerten wie ein Sterbender ans Leben.
Der kleine Prinz trat näher.
»Guten Tag«, sagte er.
»Guten Tag«, sagte der Oberlöwe, ohne ein Gähnen zu unterdrücken, das einem Scheunentor alle Ehre gemacht hätte. »Was führt dich in diese Gefilde?«
»Ich suche einen Tiger«, antwortete der kleine Prinz.
Der Löwe zog eine Augenbraue hoch.
»Löwen sind dir nicht genehm?« knurrte er.
»Ich wollte dir nicht zu nahe treten«, lenkte der kleine Prinz schnell ein, um den Löwen nicht zu verärgern. »Ich hätte an ihn nur die Frage, wo es Tigerjäger gibt.«
»Hm«, brummte der Löwe. »Hier wirst du in einem Umkreis von Meilen keinen Jäger finden. Das hier ist nämlich ein Reservat.«
»Ein Reservat?« fragte der kleine Prinz. »Was ist das?«
»Ein Ort, wo man Tiere einsperrt«, antwortete der Löwe.
Der kleine Prinz sah sich verwundert um.
»Ich sehe aber nirgends Zäune oder Gitter.«
Der Löwe schüttelte seine Mähne.
»Der Käfig ist zwar groß«, erwiderte er, »aber, glaub mir, es ist einer.«
»Warum sperrt man euch denn ein?«
»Die Menschen behaupten, das sei ein Schutz und nur zu unserem Besten«, sagte der Löwe. »Aber was auch immer sie behaupten - ich bin der Überzeugung, sie tun es nur, um uns zu beherrschen. Der Mensch ist

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