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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Familie betrachtete, war völlig grundlos gestorben – durch einen tragischen Zufall.
    Hunter spürte einen Schmerz im rechten Unterarm. Erst jetzt merkte er, dass seine Hand so fest zur Faust geballt war, dass er sich die Blutzufuhr abgeschnitten hatte. Er schwor sich, den Mörder für das, was er getan hatte, zur Rechenschaft zu ziehen. Koste es, was es wolle.
    11
    Das Hauptquartier der Abteilung für Mord und bewaffneten Raubüberfall des LAPD befand sich im Parker Center in der North Los Angeles Street. Aufgrund der Brisanz des Falles wurde Hunters und Garcias Ermittlungsbüro vom dritten in den fünften Stock verlegt. Der neue Raum bot genügend Platz für zwei Personen, aber da er nur über ein einziges kleines Fenster an der Südseite verfügte, wirkte er trotzdem eng. Garcia war bereits da, als Hunter eintraf, und studierte die Fotos vom Leichenfundort, die rechts neben Hunters Schreibtisch an einer großen Ma­gnetpinnwand hingen.
    Â»Was die Identifizierung der Leiche angeht, haben wir noch keine Fortschritte gemacht«, sagte Garcia, während Hunter seinen Rechner hochfuhr. »Die Jungs von der Kriminaltechnik haben mehrere Fotos von ihren zugenähten Lippen gemacht, aber nur eins, auf dem ihr ganzes Gesicht zu sehen ist.« Er zeigte auf das oberste Foto an der Pinnwand. »Und wie du siehst, ist es kein besonders gutes.«
    Das Bild war von der Seite aufgenommen worden, so dass die linke Gesichtshälfte des Opfers nur teilweise sichtbar war. »Abgesehen von dem Videomaterial gibt es aus dem Sektionssaal auch keine Bilder«, fuhr Garcia fort. »Soll heißen: Das hier ist alles, was wir haben. Wäre möglich, dass sie in der Nähe des Fundorts gewohnt hat, aber wir können ja schlecht hingehen und ein Bild von ihr herumzeigen, auf dem sie mit zugenähten Lippen zu sehen ist. Die Leute würden sich zu Tode erschrecken. Außerdem würde garantiert jemand mit der Presse reden.«
    Â»Vermisstenstelle?«, fragte Hunter.
    Â»Die habe ich gestern Abend gleich angerufen, aber weil das hier unser einziges Foto ist und die Stiche und Schwellungen um ihre Lippen herum so auffällig sind, funktioniert deren Gesichtserkennungs-Software nicht. Selbst wenn sie also in der Vermissten-Datenbank ist, werden sie nichts finden. Wir brauchen ein besseres Foto.«
    Â»Was ist mit den Polizeizeichnern?«
    Garcia nickte und sah dann auf die Uhr. »Die sind noch nicht im Büro, und die von der IT auch nicht. Mit ein bisschen Airbrushing und Retusche kriegen die so ziemlich alles hin, das wissen wir ja, insofern besteht noch Hoffnung. Das Dumme ist nur, dass es eine ganze Weile dauern könnte.«
    Â»Wir haben aber keine ganze Weile«, gab Hunter zurück.
    Garcia kratzte sich am Kinn. »Das ist mir auch klar, Robert, aber ohne Obduktionsbefund, DNA -Profil oder irgendwelche unveränderlichen Kennzeichen, die uns dabei helfen könnten, sie zu identifizieren, wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben.«
    Â»Irgendwo müssen wir aber anfangen. Und im Moment sind die einzigen Anhaltspunkte, die wir haben, die Vermisstendatenbank und diese Fotos da«, sagte Hunter und tippte etwas in seinen Computer ein. »Notfalls müssen wir beide die Akten eben einzeln durchgehen, bis die Zeichner uns ein besseres Bild liefern.«
    Â»Wir beide? Einzeln? Bist du noch ganz bei Trost? Weißt du, wie viele Menschen jede Woche in L. A. als vermisst gemeldet werden?«
    Hunter nickte. »Im Durchschnitt achthundert, aber wir können die Suche ein bisschen eingrenzen. Ein paar Dinge wissen wir schließlich über sie: weiße Hautfarbe, braune Haare, haselnussbraune Augen, Alter schätzungsweise zwi­schen siebenundzwanzig und dreiunddreißig. Anhand der Länge des Tischs und ihrer Position darauf würde ich sagen, sie war zwischen eins fünfundsechzig und eins fünfundsiebzig groß. Fangen wir mit Frauen an, die seit maximal zwei Wochen vermisst werden. Wenn wir nichts finden, gehen wir weiter zurück.«
    Â»Ich setze mich sofort dran.«
    Â»Was ist mit Fingerabdrücken?«
    Garcia schüttelte den Kopf. »Ich habe bei der Kriminaltechnik nachgefragt. Sie haben sie gestern in die nationale Fingerabdruck-Datenbank eingespeist – bis jetzt keine Treffer. Wie es aussieht, ist sie nicht im System.«
    Hunter hatte nichts anderes vermutet.
    Garcia ging zur Kaffeemaschine in der Ecke und goss sich

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