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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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zweimal ab.
    Â»Da ist ein kurzes Rucken.« Garcia nickte. »Als hätte seine Hand festgesessen und sich dann gelöst.«
    Â»Genau«, pflichtete Hunter ihm bei. »Hast du zufällig eine Stoppuhr?«
    Garcia schob sich den Ärmel hoch, unter dem seine Armbanduhr zum Vorschein kam. »Klar.«
    Â»Stopp die Zeit. Fertig? Los.« Hunter klickte auf Play. Genau zehn Sekunden später erschien der Schnee auf dem Bildschirm.
    Â»Ein Auslösemechanismus mit zehn Sekunden Verzögerung?« Blake sah Hunter fragend an. »Wie bei einer Granate?«
    Â»So ähnlich.«
    Â»Aber bei den meisten Granaten muss der Auslöser von Hand aktiviert werden«, gab Garcia zu bedenken. »Wer hat den hier aktiviert?«
    Hunter rieb sich übers Gesicht. »Das ist die Frage, über die ich mir schon die ganze Zeit den Kopf zerbreche. Wer auch immer die Bombe im Opfer versteckt hat, konnte ja nicht wissen, wann sie entfernt wird. Das heißt, sie kann weder einen Zeitzünder gehabt haben noch per Fernaus­löser gezündet worden sein.«
    Garcia nickte.
    Â»Was, wenn in diesem Fall der Auslöser nicht durch einen Stift gesichert war, wie es sonst bei Granaten der Fall ist, sondern durch räumliche Begrenzung?«, spekulierte Hunter weiter. »Irgendein Federmechanismus, der durch den Körper des Opfers festgehalten wurde.«
    Garcia und Blake tauschten einen Blick, während sie sich das Gesagte durch den Kopf gehen ließen.
    Â»Das heißt, das Entfernen der Bombe aus dem Körper hätte den Auslöser betätigt«, meinte Garcia. »Wäre denkbar – und ziemlich kreativ.«
    Â»Entzückend«, sagte Captain Blake und kniff sich in die Nasenwurzel. »Für den Killer ist das also alles bloß ein Spiel.« Sie hielt Hunter den Ausdruck hin. »Da. Er hat uns sogar noch Bescheid gesagt, dass eine Bombe in ihr steckt.«
    Hunter schüttelte den Kopf. »Der Killer hat es nicht uns gesagt, Captain.«
    Â»Wie meinen?«
    Â»Der Killer hat es dem Opfer gesagt.«
    13
    Captain Blake lehnte sich gegen Garcias Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Da komme ich nicht ganz mit, Robert.«
    Â»Sehen Sie sich den Ausdruck noch mal genau an, Captain«, sagte Hunter. »Der Täter hat geschrieben ›Es ist in dir drin‹, nicht ›Es ist in ihr drin‹. Die Botschaft war nicht für uns gedacht.«
    Â»Warum sollte der Täter mit einer Leiche kommunizieren wollen?«
    Â»Weil sie noch keine Leiche war, als er sie dort abgelegt hat.«
    Blake fuhr sich mit dem Finger über die rechte Braue und verzog das Gesicht. »Ich verstehe nur Bahnhof.«
    Hunter ging zur Magnetwand. »Es gab mehrere Dinge, die mir an den Fotos vom Leichenfundort aufgefallen sind, deshalb wollte ich auch noch mal in die Fleischerei zurück.« Er deutete auf eins der Bilder. »Schauen Sie sich die Position an, in der die Leiche gefunden wurde, vor allem die Arme. Einer hängt seitlich vom Tisch herunter, der andere liegt so merkwürdig auf ihrer Brust. Die Finger ihrer rechten Hand sind weit auseinandergespreizt und halb gekrümmt, als hätte sie an irgendwas gekratzt. Ich glaube nicht, dass der Täter sie so hingelegt hat.«
    Â»Es kann doch gut sein, dass die Leiche bewegt wurde, Robert«, gab Blake zu bedenken. »Ein anonymer Anrufer hat die Sache gemeldet, schon vergessen?«
    Hunter nickte. »Richtig, und ich habe mir die Aufzeichnung aus der Notrufzentrale angehört. Es war die Stimme eines jungen Mädchens, nicht älter als sechzehn oder siebzehn, und sie klang völlig aufgelöst. Der Grund, weshalb sie ihren Namen nicht genannt hat, war höchstwahrscheinlich, dass sie in die Fleischerei gegangen war, um sich einen Schuss zu setzen.«
    Â»Na schön, das Mädchen hat die Leiche also nicht angerührt«, räumte Blake ein. »Aber vielleicht interpretieren Sie trotzdem zu viel in diese Botschaft hinein. Vielleicht hat der Killer gar nicht länger darüber nachgedacht. Er hat also dir statt ihr geschrieben – na und?«
    Jetzt war es an Garcia, ihr zu widersprechen. »Das würde ja bedeuten, dass er die Botschaft aus einer spontanen Laune heraus an die Decke gesprüht hat, Captain.« Er rieb den Höcker auf seiner Nase. »Aber wir reden hier von jemandem, der seinen eigenen Sprengsatz gebastelt und vermutlich auch den Auslösemechanismus

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