Der Knochenbrecher
Hand auf ihr heftig pochendes Herz. »Was war das denn?« Sie sprang an den Anfang der Nachricht zurück und beugte sich dichter über den Anrufbeantworter, während sie sie erneut abspielte.
Rauschen.
Myers ging noch dichter heran.
Und was sie dann hörte, vom lauten Störgeräusch fast vollständig verdeckt, jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Körper.
24
Noch bevor Hunter das Grundstück der Mitchells verlassen hatte, rief er vom Wagen aus die Einsatzzentrale an, damit man ihm dort sämtliche verfügbaren InformatioÂnen über Lauras Exverlobten Patrick Barlett zusammenstellte. Sie mussten dringend mit ihm sprechen.
Nachdem er aufgelegt hatte, drückte Hunter die Kurzwahltaste für Garcias Telefon. Er berichtete ihm, was er von den Mitchells erfahren hatte, und eine halbe Stunde später trafen sie sich in Lakewood am Eingang eines alten Lagerhauses in der Nähe von Long Beach, das man in LoftÂapartments umgewandelt hatte.
Hunter war schweigsam und bedrückt, und Garcia musste nicht erst fragen, weshalb. Es war schon schlimm genug, Eltern mitzuteilen, dass ihre Tochter einem barbaÂrischen Killer zum Opfer gefallen war. Ihnen auch noch saÂgen zu müssen, dass sie ihr Kind nicht würden beerdigen können, weil ein Sprengsatz ihre Leiche in Stücke gerissen hatte, das war geradezu alptraumhaft.
Schweigend fuhren sie im Lift ins obere Stockwerk.
Laura Mitchells Wohnung war ein beeindruckendes, zweihundert Quadratmeter groÃes Loft. Der Wohnbereich war mit schwarzen Ledermöbeln und dicken Teppichen schlicht, aber elegant gehalten. Auch Küche und Schlafbereich rechts beziehungsweise links vom Eingangsbereich waren geräumig, modern und mit viel Geschmack eingerichtet.
Den gröÃten Teil des Apartments nahm das Atelier in Anspruch. Es lag im hinteren Teil und wurde durch groÃe Fenster, darunter zwei Dachfenster, erhellt. Leinwände in allen nur erdenklichen GröÃen standen und lagen herum. Die gröÃte war mindestens zwei mal vier Meter groÃ.
»Wow, ich fand Lofts schon immer toll«, meinte Garcia, während er sich staunend umsah. »Hier würde unsere Wohnung viermal reinpassen.« Er blieb stehen und warf einen Blick auf die Tür. »Keine Einbruchsspuren. Du hast gesagt, ihre Eltern haben zuletzt vor zweieinhalb Wochen von ihr gehört?«
Hunter nickte. »Laura und ihre Mutter standen sich sehr nahe. Sie haben sich fast jeden zweiten Tag getroffen oder miteinander telefoniert. Das letzte Mal haben sie am 2. März miteinander gesprochen, das war ein Mittwoch wenige Tage nach der Finissage von Lauras letzter Ausstellung in einer Galerie in West Hollywood. Danach hat ihre Mutter es am 5. März noch mal versucht und ist sofort misstrauisch geworden, als sie niemanden erreicht hat.«
»Zwischen dem zweiten und dem fünften?«, sagte Garcia und kniff die Augen zusammen. »Das war vor ungefähr zwei Wochen.«
Hunter holte tief Luft, und seine Miene verhärtete sich. »Und wenn sie von unserem Killer entführt wurde â¦Â« Er musste den Gedanken nicht vollenden, um seine Tragweite deutlich zu machen.
»Verdammt!«, stieà Garcia hervor, als es ihm klarwurde. »Sie ist gestern getötet worden. Wenn ihr Mörder derjenige ist, der sie auch entführt hat, dann hat er sie zwei Wochen lang festgehalten.«
Hunter ging zum Schlafbereich.
»Waren die Kollegen von der Vermisstenstelle schon hier?«
»Ja, Detective Alex Peterson vom West Bureau hat die Ermittlungen geleitet«, sagte Hunter und zog eine Schublade des Nachttischchens auf: eine Schlafmaske, zwei Lippenpflegestifte mit Kirschgeschmack, eine kleine Taschenlampe und eine Schachtel Tic Tacs. »Ich habe mich schon mit ihm in Verbindung gesetzt und ihm erklärt, dass der Fall inzwischen ein Mordfall ist. Er sagte, er hätte nicht viele Informationen, aber das, was er hat, will er uns schicken. Er hat ihren Laptop auf dem Sofa im Wohnzimmer gefunden. Die Kriminaltechnik hat ihn untersucht, aber es waren nur ihre Fingerabdrücke drauf.«
»Und die Dateien auf der Festplatte?«
Hunter legte den Kopf schief. »Der Rechner ist passwortgeschützt. Er wurde an die IT weitergeleitet, aber die Sache hatte bisher keine erhöhte Dringlichkeit. Ich habe erst vor ein paar Minuten mit ihnen gesprochen, es gibt also noch keine Ergebnisse.«
Sie warfen einen Blick in Lauras
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