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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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oder Arbeitskollegen?«
    Denise hob die Schultern. »Vielleicht hat sie mal mit ­jemandem telefoniert oder ist hin und wieder was trinken gegangen, aber ich könnte Ihnen nicht sagen, mit wem.« Sie hielt inne. »Der einzige Mensch, der mir in den Sinn kommt, ist Calvin Lange, der Kurator der Daniel Rossdale Art Gallery. Der hat ihre Karriere damals in Gang gebracht. Er mochte sie sehr gern und sie ihn auch. Sie haben oft ­telefoniert und sich auch regelmäßig getroffen.«
    Roy nickte zustimmend.
    Hunter notierte sich Calvin Langes Namen. Dann wanderte sein Blick wieder zu den gerahmten Fotos auf dem Schreibtisch. »Als bekannte Künstlerin hatte sie doch bestimmt auch Fans.«
    Denise nickte stolz. »Viele haben ihre Arbeit geliebt und bewundert.«
    Â»Hat Laura Ihnen gegenüber jemals von besonders …«, er suchte nach dem richtigen Wort, »… hartnäckigen Fans gesprochen?«
    Â»Sie meinen … wie ein Stalker?« Denise’ Stimme setzte kurz aus.
    Hunter nickte.
    Denise stürzte den Rest ihres Whiskys in einem Schluck hinunter. »Ich hatte vorher gar nicht daran gedacht, aber sie hat tatsächlich vor einigen Monaten mal so was erwähnt.«
    Hunter stellte den Bilderrahmen hin, den er in der Hand gehalten hatte, und machte einen Schritt auf Denise zu. »Was genau hat sie gesagt?«
    Denise starrte auf eine Stelle des weißen Nepalteppichs in der Mitte des Zimmers, während sie sich zu erinnern versuchte. »Nur dass sie einige E-Mails von jemandem bekommen hat, der schreibt, er würde sie und ihre Arbeit verehren.«
    Â»Hat sie Ihnen die E-Mails gezeigt?«
    Â»Nein.«
    Hunter sah fragend zu Roy, aber auch der schüttelte den Kopf.
    Â»Hat sie Ihnen gesagt, was in den E-Mails stand?«
    Denise schüttelte den Kopf. »Laura hat die Sache heruntergespielt, sie hat gesagt, es sei bloß ein Fan, der von ihrer Arbeit schwärmt. Aber ich hatte das Gefühl, dass die E-Mails ihr irgendwie Angst gemacht haben.«
    Erneut kritzelte Hunter etwas in sein Notizbuch.
    Denis trat näher und blieb eine Armeslänge von Hunter entfernt stehen. Sie schaute ihm in die Augen. »Wie gut sind Sie und Ihr Team, Detective?«
    Hunter runzelte die Stirn, als habe er nicht ganz verstanden, worauf sie hinauswollte.
    Â»Ich will wissen, ob Sie das Schwein kriegen werden, das mir meine Tochter weggenommen hat.« Die Trauer in ihrer Stimme war verschwunden, an ihre Stelle war glühender Zorn getreten. »Und sagen Sie mir ja nicht, dass Sie Ihr Bestes geben werden. Das tut die Polizei immer, und meistens reicht das nicht. Ich weiß , dass Sie Ihr Bestes geben werden, Detective. Ich will, dass Sie mir in die Augen sehen und mir sagen, dass Ihr Bestes auch gut genug ist. Sagen Sie mir, dass Sie ihn kriegen werden. Und sagen Sie mir, dass dieses Monster für das, was es getan hat, bezahlen wird.«
    23
    Mit Hilfe der kleinen Fernsteuerung, die Leonid Kudrov ihr gegeben hatte, öffnete Whitney Myers das Tor zur Tiefgarage von Katias Apartmentkomplex. Als sie hineinfuhr, fiel ihr sofort Katias feuerrotes Mustang-Cabrio V6 auf, das auf einem der zwei für die Bewohner des Penthouse-Apartments reservierten Stellplätze parkte. Myers lenkte ihren Wagen auf den leeren Platz daneben, stieg aus und legte die rechte Hand auf die Motorhaube des Mustang. Kalt. Durchs Seitenfenster warf sie einen Blick ins Innere. Dort schien alles so weit in Ordnung. Ein Licht blinkte am Armaturenbrett und signalisierte, dass die Alarmanlage eingeschaltet war. Myers richtete sich auf und ließ den Blick durch die Tiefgarage schweifen. Sie war gut beleuchtet, dennoch gab es zahlreiche dunkle Nischen und Ecken, in denen sich jemand verbergen konnte. Sie sah nur eine einzige Überwachungskamera an der Decke. Sie war auf die Garagenzufahrt ausgerichtet.
    Aus der Schachtel auf der Rückbank ihres Wagens holte Myers ein Paar Latexhandschuhe, bevor sie mit dem Aufzug zum Penthouse hochfuhr. Dort angekommen, zückte sie den Schlüssel, den sie ebenfalls von Leonid Kudrov bekommen hatte, und betrat die Wohnung. Keine Alarmanlage. Keine Einbruchsspuren.
    Sie schloss leise die Tür hinter sich und blieb dann einen Moment lang stehen. Das Wohnzimmer war riesig und sehr stilvoll eingerichtet. Myers sah sich gründlich um. Etwas Ungewöhnliches fiel ihr nicht ins Auge. Keinerlei Hinweise auf einen Kampf oder eine Auseinandersetzung.
    Sie ging zur

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