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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Shake­speare-Fan gehalten«, sagte Gus und musste ein Schmunzeln unterdrücken. »Hast du die Vibration gespürt?«
    Cohen nickte.
    Â»Sobald die Stimmbänder beim Sprechen irgendwie vi­brieren, hat man diese ganz bestimmten Frequenzen, von denen ich eben erzählt hab. So, und jetzt sag noch mal dasselbe, aber in ganz leisem Flüsterton.«
    Cohen wiederholte die Verse so leise, wie er konnte. Mit zusammengekniffenen Augen sah er danach zu Gus. »Keine Vibration.«
    Â»Exakt«, bestätigte Gus. »Das liegt daran, dass die Laute beim Flüstern nicht mit den Stimmbändern in der Kehlkopfröhre geformt werden, sondern indem sich die aus der Lunge austretende Luft an deinen Stimmlippen reibt.«
    Â»So wie beim Pfeifen?«
    Â»So ähnlich. Keine Vibration der Stimmbänder, keine identifizierbaren Frequenzen.«
    Â»Clever, der Mistkerl.«
    Â»Wie ich schon sagte.«
    Â»Das heißt, mehr können wir nicht machen? Wir wissen immer noch nicht, was er sagt.«
    Gus lächelte spöttisch. »Ihr zahlt mir keine Unsummen, damit ich euch ein Tonband mit einem unverständlichen Flüstern zurückgebe, oder? Was ich meinte, war, dass wir die Flüsterstimme nicht in seine echte Stimme zurück­verwandeln können. Das heißt, selbst wenn ihr einen Verdächtigen hättet, könntet ihr mit dieser Aufnahme keinen Stimmabgleich machen. Und ich wette, das hat er ganz genau gewusst.«
    Â»Aber du kannst sie so weit verändern, dass man verstehen kann, was er sagt, oder?«
    Erneut erschien ein Lächeln auf Gus’ Gesicht. »Siehe und staune.« Er machte sich wieder am digitalen Equalizer zu schaffen, betätigte noch ein paar Knöpfe und schob ein paar Regler hin und her, bevor er auf einem zweiten Bildschirm einen Pitch Shifter aufrief. Er machte aus einem kleinen Teil der Tonbandaufnahme eine Endlosschleife und arbeitete mehrere Minuten lang daran. »Aber hallo«, sagte er irgendwann und runzelte die Stirn.
    Â»Was? Was ist denn?«
    Automatisch griff Gus nach seinen Skittles. »Wir haben da noch ein anderes Geräusch. Irgendein leises Zischen im Hintergrund.«
    Â»Zischen?«
    Â»Ja, vielleicht eine Bratpfanne oder Regen, der irgendwo gegen ein Fenster prasselt.« Erneut lauschte er aufmerksam. Sein Blick wanderte zu einem seiner Monitore, und er schnitt eine Grimasse. »Die Frequenz ist ziemlich nahe an der des Rauschens, das macht die Sache etwas knifflig.«
    Â»Wozu hast du denn den ganzen Kram hier? Kannst du damit nicht irgendwas machen?« Cohen deutete auf die Geräte im Studio.
    Â»Ist heute der Tag der blöden Fragen oder was? Natürlich kann ich, aber um rauszufinden, was das Geräusch ist, muss ich es erst mit meiner Datenbank abgleichen.« Gus klickte wie wild mit der Maus. »Und das kann dauern.«
    Cohen warf einen Blick auf seine Armbanduhr und stöhnte.
    Â»Ganz ruhig, auf das Problem mit dem Flüstern hat das keinen Einfluss. Das kriege ich ganz fix hin.« Gus wandte sich wieder seinen Knöpfen und Reglern zu. Eine Minute später war er zufrieden. »Ich glaube, ich hab’s.« Er drückte die Starttaste und stieß sich samt Stuhl vom Mischpult ab.
    Als jetzt die Flüsterstimme, die Cohen und Myers vergeblich zu verstehen versucht hatten, aus den Lautsprechern drang, war sie klar wie Glas.
    Cohen sah Gus mit offenem Mund an.
    Â»Krass.«

30
    Nachdem sie ins Parker Center zurückgekehrt waren, ließ sich Hunter zuallererst von Brian Doyle, dem Leiter der IT -Abteilung, von sämtlichen Fotos, die auf der Finissage von Laura Mitchells Ausstellung gemacht worden waren, Kopien anfertigen. Hunter wusste, dass grundsätzlich jede Person auf den Bildern ein Verdächtiger sein konnte, aber sein unmittelbares Interesse galt der Identifizierung des Fremden, der mit Laura Telefonnummern ausgetauscht hatte. Auf dem Foto, das Hunter gesondert gekennzeichnet hatte, war das Gesicht des Mannes relativ deutlich zu erkennen, so dass Doyle es vergrößern und mit der Polizeidatenbank abgleichen konnte.
    Â»Der Laptop, wegen dem du mich vorhin angerufen hast«, meinte Doyle, während er die Bilder auf seine Festplatte lud. »Der, den wir vor zwei Wochen von der Vermisstenstelle bekommen haben. Von einer gewissen …« Er b­egann, auf seinem unordentlichen Schreibtisch herumzuwühlen.
    Â»Laura Mitchell«, sagte Hunter. »Das da auf den

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