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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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das Telefon nicht finden konnte. Er grinste und winkte ihnen zu, und sie folgten seinem Daumen zum hinteren Teil
    des Raums, wo Langer die letzten Fleischstückchen von einem
    Hühnerflügel zupfte.
    «Boah», sagte Gino. «Langer isst wieder gegrillte Hühnerflügel.
    Das ist das Ende der Welt.» Er sah hinunter auf die abgenagten
    Knochen, die säuberlich auf eine Serviette gestapelt waren. «Ich
    dachte, du wärst Vegetarier.»
    «War ich auch bis gestern Abend. Ich liebe diese Dinger.
    Möchtest du einen?» Er tippte auf die fettige weiße Tüte, die auf seiner Schreibunterlage stand.
    «Nein danke. Was macht ihr beide so spät noch hier?»
    Langer tupfte sich die Mundwinkel mit einer Serviette ab.
    «Überseetelefonate mit ein paar Polizisten, die wir tagsüber nicht erreichen konnten. Stellt euch vor, McLaren versucht gerade, einen Typen in Johannesburg zu erreichen.»
    McLaren legte auf und kam zu seinem eigenen Schreibtisch
    zurück. «Wenn wir das nächste Mal eine Flaute bei der
    Mordkommission haben, sollten wir unsere Sachen packen und nach
    Südafrika fliegen. Jedes Mal, wenn ich mit den Jungs sprechen will, sind sie wieder wegen eines neuen Mordfalls unterwegs.» Er
    klatschte einen Nachrichtenzettel auf Langers Tisch. «Und den hier rufst du an, denn ich weiß nicht, wie ich einen Namen ohne Vokale aussprechen soll. Als ich nach dem Kerl fragte, wurde einfach
    aufgelegt.»
    «Was läuft hier eigentlich?», fragte Magozzi. «Was soll das mit
    den Überseetelefonaten?»
    McLaren machte ein langes Gesicht. «Willst du mich auf den
    Arm nehmen? Habt ihr die Sechs-Uhr-Nachrichten nicht gesehen?
    Oh, Mann…» Er warf die Hände in die Höhe. «Da geben wir eine
    Mörderpressekonferenz, und ihr verpasst sie. Malcherson hat uns
    diesmal tatsächlich reden lassen, und ich war ganz groß, auch wenn es sich nach Eigenlob anhört. Das war ich doch, Langer?»
    Langer sah Magozzi an und verdrehte die Augen. «Er hat das
    Madrasjackett angehabt.»
    Magozzi schnitt eine Grimasse.
    «Sie haben versucht, uns auflaufen zu lassen, klar», McLaren ließ die Augenbrauen wackeln, «besonders dieser bescheuerte Typ mit
    der Dauerwelle, der die Spätnachrichten moderiert. Aber wir waren Felsen in der Brandung. Cool, hart, wie es sich für Helden gehört.
    Ich habe ein Video…»
    «Verdammt, was ist passiert?», fragte Gino und griff mit einer
    Hand tief in die Tüte mit den Hühnerflügeln. «Ein Durchbruch bei
    dem Typ an den Gleisen?»
    «Das kannst du wohl sagen.» McLaren grinste. «Scheint so, als
    wäre die 45er, mit dem Arien Fischer beinahe der Arm abgeschossen wurde, ein heißes Eisen. Bei Interpol haben sie einen ganzen Haufen Treffer für die Waffe. Lasst mich mal sehen, da waren Johannesburg, London, Paris, Prag… und noch zwei andere Städte.»
    «Mailand und Genf», half Langer ihm aus.
    «Genau. Jedenfalls hat Channel Three eine Quelle beim FBI, die
    auf die Verbindung zu Interpol gekommen ist, und die Presse hat
    verrückt gespielt. Internationale Verschwörung in unseren
    Landesgrenzen… die Sensationsgeschichte.»
    «Und was denkt ihr?»
    Langer zuckte die Achseln. «Interpol hatte alle Fälle als
    Auftragsmorde eingeschätzt. Sie haben sechs Morde, verteilt über
    fünfzehn Jahre – sieben, wenn man Arien Fischer mitzählt, und es
    sieht so aus, als wäre es immer derselbe Killer mit derselben Waffe.
    Taucht auf und ist wieder weg, keine Zeugen, keine Spuren, jeweils ein einziger Kopfschuss.»
    «Aber Arien Fischer wurde nicht in den Kopf geschossen»,
    erinnerte ihn Magozzi.
    «Das ist das Beste an der Sache. Es besteht natürlich die
    Möglichkeit, dass eine Waffe ohne den dazugehörigen Killer durch
    die Welt geistert – vielleicht hat er sie nach dem letzten Auftrag weggeworfen und sie landete hier bei uns in den Händen von jemand anderem –, aber bei Interpol hofft man, dass es sich um denselben Killer handelt und der Mord an Arien Fischer persönlich motiviert war. In der Regel foltern Auftragsmörder Fremde nicht.»
    Magozzi nickte. «Also hat er Fischer gekannt.»
    «Das ist die Theorie. Dass sich die Wege Fischers und seines
    Mörders irgendwann gekreuzt haben. Und wenn wir diese
    Verbindung herausbekommen, können wir diesem Kerl vielleicht
    auch einen Namen zuordnen.»
    «Mann, Leute», sagte Magozzi mit einem Lächeln. «Ihr werdet
    einen internationalen Auftragskiller schnappen.»
    «Wäre das nicht ein Fest?» McLaren grinste. «Aber das
    Schlimme an der Sache ist, dass wir auf Wunsch

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