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Der König auf Camelot

Der König auf Camelot

Titel: Der König auf Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.H. White
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in Irland erklärte der britische
Prähistoriker Gordon Childe (1892-1957) mit der Verbreitung megalithischer
Grab- und Kultbauten orientalischen Ursprungs längs der alten Handelsrouten,
die den Osten und den Westen des Mittelmeeres verbanden. Ihr Endziel, die südlichen
Küsten der Iberischen Halbinsel, deren Erzreichtum ostmediterrane Seefahrer auf
der Suche nach Metallen bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. angelockt und zur
Gründung von Kolonien veranlaßt haben soll, hielt Childe für die Ausgangspunkte
religiöser Ideen und Bräuche aus dem Orient. Sie umfaßten den Kult einer großen
Mutter- und Totengöttin, die Verehrung der Ahnen und Verstorbenen im
allgemeinen und die Sitte der Kollektivbestattung in Felskammer- oder gebaute
Steingräber. Diese neue Religion soll von Spanien und Portugal aus über den
Seeweg durch Handels- und andere Kontakte bis zur Bretagne, den Britischen
Inseln und Nordeuropa vorgedrungen sein.
    Die durch Zauber bewerkstelligte Intrige,
die zur Geburt Arturs führte, schildert Wace in seinem »Roman de Brut« so:
     
    Als Uther von York ausgerückt war,
marschierte er durch Northumberland, und von dort fiel er in Schottland ein,
und zwar mit vielen Schiffen und einem großen Heer. Mit seinen Soldaten zog er
durch das Land, befreite es und setzte jene Fürsten, die von ihren Nachbarn
unterdrückt und vertrieben worden waren, wieder in ihre Ämter ein. Nie zuvor
hatte das Reich eine solche Ausdehnung gehabt, wie in den Tagen, da Uther als
König herrschte. Als er nun mit dem Norden fertig war, zog er nach London. Dort
wollte er sich am Ostertag krönen lassen. Die Krönung sollte als ein
rauschendes Fest begangen werden. Er lud dazu alle Herzöge, Grafen, Vögte und
Barone von nah und fern ein und hieß sie auch ihre Ehefrauen und ihren Hofstaat
mitbringen.
    Also kamen alle Vornehmen aus dem Reich
auf des Königs Gebot, und es wurde ein prächtiges Fest. Nachdem man die Messe
besucht hatte, setzte man sich in der großen Halle zum Mahle. Der König saß am
Kopf des Tisches, und jeder der Herren und Damen hatte jenen Platz an der
Tafel, der ihrem Rang entsprach. Der Graf von Cornwall saß nicht weit vom
König, so nahe, daß sie einander ins Gesicht sehen konnten. Und neben Gorlois,
dem Grafen von Cornwall, saß seine Frau Igerne, und es gab keine Frau im ganzen
Land, die schöner gewesen wäre als sie.
    Höflich war diese Dame, edel in ihrem
Herkommen und so gut wie sie schön war.
    Der König hatte viel von ihr reden gehört
und alles war nur Lob gewesen. Jetzt waren seine Augen geblendet von ihrer
Schönheit. Er verliebte sich in sie. Leidenschaft ließ seinen Puls schneller
gehen. Er konnte nicht aufhören, sie immerfort anzuschauen, und seine Hoffnung
und seine Wünsche zielten nur noch auf sie. Er sah zu ihr hin und lächelte,
wenn ihre Augen sich trafen. Er ließ sie durch seinen Leibdiener grüßen und schickte
ihr ein Geschenk. Er scherzte mit ihr ausgelassen und betonte wieder und
wieder, wie wichtig ihm ihre Zuneigung sei. Igerne war bescheiden und
verschwiegen. Weder ermutigte sie Uther noch wies sie sein Werben eindeutig
zurück. Der Graf bemerkte wohl solche Blicke, das Lächeln, das Girren und die
Geschenke. Es mußte ihm nicht erst ein anderer Mann sagen, daß der König ein
Auge auf seine Frau geworfen hatte. Da stand er von der Tafel auf, nahm sein
Weib bei der Hand und ging fort aus der Halle. Er rief die Leute seines
Gefolges zusammen und hieß sie, ihm aus dem Stall sein Pferd bringen. Uther
aber schickte ihm seinen Hofmeister nach und ließ Gorlois fragen, ob er sich
denn nicht schäme, ohne Abschied vom König davonzulaufen.
    Gorlois blieb bei seinem Entschluß. Der
König ließ ihm drohen, aber der Graf kümmerte sich nicht darum, denn er sah
nicht voraus, was sich aus diesem Streit ergeben werde. Er zog nach Cornwall
und richtete die Befestigungsanlagen seiner beiden Burgen her, um im Kriegsfall
gewappnet zu sein. Seine Frau ließ er in Tintagel. Dies war das Stammschloß
seines Geschlechts. Es war eine starke Feste, leicht zu verteidigen von ein
paar Getreuen, denn niemand konnte die steilen Mauern ersteigen oder zu Fall
bringen. Das Schloß stand auf einer hohe Klippe, nahe dem Meer. Durchs Tor kam
kein Feind herein, und außer dem Torweg war kein anderer Durchlaß. Dort meinte
der Graf sein Weib wohlverwahrt. Er selbst aber scharte den Rest seiner
Bewaffneten um sich und eine große Zahl seiner Ritter und ritt rasch zu der
anderen Festung.
    Der König hörte von

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