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Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition)

Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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erzählte uns eine wilde Geschichte von der Tonne und von Weiberkleidern. Das behauptet jedenfalls Crispin, der uns übersetzt hat, was er sagte.«
    Jonah lächelte flüchtig. »Es stimmt.«
    Meurig warf ihm einen ungläubigen Blick zu und fuhr dann fort: »Der Bettlerjunge wollte uns weismachen, Ihr hättet gesagt, wir sollten ihm einen Shilling geben für seine Dienste und die seiner Großmutter. Wohl eher einen Penny, hab ich ihm geantwortet, und wenn er mehr wolle, solle er wiederkommen, wenn Ihr wieder daheim seid. Ich schätze, den sehen wir nie wieder. Maria und ihre Kleinen waren jedenfalls außer sich vor Glück, dass sie ihren Niklas wiederhatten. Aber jetzt machen sie sich natürlich Sorgen, wie es weitergehen soll. Sie können ja nicht zurück nach Hause.«
    Jonah winkte ab. »Das müssen sie auch nicht. Ich hab mir alles überlegt.«
    Meurig nickte überzeugt und blinzelte dann neugierig zu ihm auf. »Und? Wie ist es in der Tonne?« Er konnte sich ein Grinsen nicht ganz verbeißen.
    »Jedenfalls nicht erheiternd«, gab Jonah bissig zurück.
    Meurig verzog schuldbewusst das Gesicht. »Nein. Bestimmt nicht. Rachel hat die ganze Nacht kein Auge zugetan vor lauter Sorge. Und der Junge auch nicht.«
    »Du hingegen hast selig geschlafen, da bin ich sicher.«
    Meurig nickte mit einem entwaffnenden Schulterzucken. Aber Jonah war ihm nicht böse. Meurigs Geistesgegenwart, mit der er die Weberkinder in Sicherheit gebracht, die flämische Familie vor den Soldaten des Sheriffs versteckt und nicht zuletzt heute früh mit Grigolet zur Guildhall gekommen war, war Jonah weitauslieber als Rachels und Crispins Besorgnis. Und zur Belohnung befriedigte er die Neugier seines Knechts: »Es war ein bisschen unheimlich. Mit so vielen Strolchen zusammengepfercht zu sein ist kein Vergnügen. Zwei Kerle haben sich geprügelt, dass ich dachte, einer bleibt tot liegen, und die anderen haben nichts unternommen, bis auf Wetten auf den Ausgang abzuschließen. Und es war dreckig. Ich will ein Bad, wenn wir nach Hause kommen.«
    »Ein Bad ? Jesus, Maria und Joseph, ich merke, es muss furchtbar gewesen sein. Ihr seid ja ganz durcheinander, Master.«
     
    Es war Jonah durchaus ernst mit seinem ungewöhnlichen Wunsch, doch als er heimkam, versank er erst einmal in einer Umarmung der flämischen Webersfrau, die wie eine Naturgewalt über ihn hereinbrach und ihn an ihre üppige Brust drückte. Jonah war zu Tode erschrocken und wurde stocksteif.
    »Danke«, murmelte Maria an seiner Schulter. »Gott segne Euch für das, was Ihr für uns getan habt.«
    Er befreite sich ein wenig brüsk und brachte einen Schritt Abstand zwischen sie. Drei elfenhaft kleine, blonde Kinder, das älteste vielleicht sechs, das kleinste noch unsicher auf den Beinen, lugten hinter Marias Röcken hervor und sahen mit großen, bangen Augen zu ihm auf.
    Jonah nickte Rachel zu. »Bring einen Krug Bier in die Halle und nimm die Kinder mit in die Küche. Und mach Wasser heiß. Ich will ein Bad nehmen.«
    »Ein Bad ?«, wiederholte die Magd verwundert.
    »Spreche ich undeutlich?«, fuhr er sie an.
    »Nein«, beschied Rachel verdrossen. »Aber ich kann diese Kinder nicht hüten, denn sie verstehen nicht, was ich sage.«
    Jonah wandte sich zur Treppe. Über die Schulter sagte er: »Sieh zu, wie du mit ihnen fertig wirst, ich will sie oben nicht haben.« Und auf Französisch fügte er hinzu: »Niklas, Maria, seid so gut und kommt mit mir.«
    Der flämische Weber folgte ihm willig. Maria ermahnte ihre Küken und scheuchte sie mit einem entschuldigenden Blick in Rachels Richtung, ehe auch sie hinaufging.
    Rachel sah ihnen finster nach. »Natürlich, Sir. Sehr gern, Sir. Ich hab ja sonst nichts zu tun, Sir …«
    Meurig nahm den kleinen Jungen auf den Arm und trug ihn zur Küche. »Ich glaube, wir sollten unseren Master Jonah als Erstes einmal füttern, damit er wieder umgänglich wird. Sei ihm nicht gram, Frau, das war eine scheußliche Nacht für einen anständigen Jungen wie ihn.«
    Sie brummte verstimmt, setzte die Kinder an den Küchentisch und gab jedem eine kleine Schale mit süßer Quarkspeise. Die Kleinen machten sich begierig darüber her.
    Crispin war ihnen gefolgt. Auf Französisch sagte er zu dem größeren Mädchen: »Grit, sieh nur, dein Bruder hat das ganze Gesicht verschmiert. Hilf ihm, ja?«
    Die Kleine nickte scheu, nahm ihrem Brüderchen den Löffel aus den Fingern und fing an, ihn zu füttern.
    Rachel stellte Becher auf ein Tablett. »Bring den Zuber her,

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