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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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getroffen. Ein Gespräch zwischen den beiden Männern hat gereicht, damit sich Thalberg Poss’ Komplizenschaft gewiss sein konnte. Soweit ich weiß, hat Poss sogar freiwillig mitgemacht.“
    Benjamin pfiff durch die Zähne. „Und so hatte die FHO auch den falschen Bernsteintransport mittels ihres Gewährmanns Albert Poss die ganze Zeit unter Kontrolle.“
    „Poss hatte den Auftrag, Ryst umzubringen, wenn etwas schieflaufen sollte.“ Maria verzog den Mund. „Aber das eigentliche Operationsziel bestand natürlich darin, dass Ryst dem Gauleiter gutgläubig den Vollzug der Aktion Bernsteinzimmer meldete.“
    „Genau das hat er auch getan, wenn man den Aussagen seines Sohnes Rudi Glauben schenken darf.“
    „Tatsächlich lief dieses Himmelfahrtskommando entgegen aller Erwartungen wie am Schnürchen.“ Maria zuckte mit den Schultern. „Foch hatte aus Berlin sogar noch nachträglich die Zustimmung zum Abtransport erhalten, so dass Ryst die erfolgreiche Durchführung der Operation stolz dem Reichssicherheitshauptamt melden konnte. Poss hatte später selbst noch ein Motorradkommando nach Berlin gesandt, mit einer persönlichen Nachricht für Hitler. Um die Tarnung perfekt zu machen, hatte er dem Führer in dem Brief detailliert das angebliche Versteck des Bernsteinzimmers beschrieben. Aber die Nachricht kam nie an. Ein Teil des Kommandos starb bei einem Zusammentreffen mit den Amerikanern, und der Rest kehrte unverrichteter Dinge wieder um.“
    „Die Fremde Heere Ost war eine wahrlich schlagkräftige Organisation“, sagte Benjamin.
    „Sie ist es bis heute, junger Mann“, erwiderte Maria tonlos.
    „Wenn das Bernsteinzimmer also tatsächlich nach Schweden gebracht wurde“, dachte Benjamin laut, „warum hat Falkenhayn uns das verschwiegen und uns auf die falsche Poss-Fährte gelockt?“
    „Wahrscheinlich aus der Gewohnheit eines Mannes, der sein ganzes Leben mit Lüge und Verrat zugebracht hat. Die FHO-Agenten haben nichts mehr gefürchtet als die Wahrheit. Ohne Täuschungen und Tarnungen konnten Thalberg und Fritz nicht leben.“
    Zoé rieb sich müde die Augen. In was für einer paranoiden Welt die Männer der FHO gelebt hatten. Ein Gefühl der Enttäuschung beschlich sie. Falkenhayn hatte sie völlig zum Narren gehalten. Die Bücher über das Bernsteinzimmer hatten nur dazu gedient, die Wahrheit hinter einem geschickten Täuschungsmanöver zu verbergen. So wie 1945 in Königsberg.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass Benjamin aufgestanden war, und erblickte seine hochgewachsene Gestalt am Fenster. „Falkenhayn war ein alter Fuchs, der sich alle Optionen offenhalten wollte. Bis zuletzt hat er wahrscheinlich gehofft, den Verkauf der Bernsteinpaneele verhindern zu können, ohne seine Kameraden dabei zu verraten.“ Grübelnd schaute er durch die Ritzen der verriegelten Fensterläden. Zoé musste sich eingestehen, dass es ihr ziemlich gut gefiel, wie er da mit nachdenklicher und ernster Miene im Halbschatten nach draußen aufs Meer sah. Doch sie verdrängte diese Empfindung augenblicklich. Jetzt waren andere Dinge wichtiger.
    „Nein, mein Junge“, ergriff Maria das Wort. „Fritz war kein Fuchs, er war ein Besessener.“ Ihre Miene verfinsterte sich. „Das war auch der Grund, warum ich ihn schon kurz nach Kriegsende verlassen habe. Ein Leben im Dunkeln wollte und konnte ich unmöglich führen. Fritz hatte sich mit Haut und Haaren der Bekämpfung des Kommunismus verschrieben – und führte diesen Kampf auf Leben und Tod.“
    Zoé hatte den Eindruck, als ob sich Marias Altersfalten weiter vertieften, während sie sprach. Bitterkeit durchdrang plötzlich jedes ihrer Worte. „Wenn wir uns getroffen haben, sprach er häufig von den Geheimoperationen hinter dem Eisernen Vorhang. Und wenn er wieder gegangen war, habe ich mich – wie unter Zwang – am ganzen Körper waschen müssen. Mir war, als ob das Blut, das an seinen Händen klebte, tief in die Poren meiner Haut eingedrungen war.“
    „Und dann bist du abgehauen?“, fragte Zoé traurig.
    „Nein. Ich habe Fritz vor die Wahl gestellt. Entweder mich oder die FHO.“ Sie seufzte. „Er brauchte ungefähr eine halbe Sekunde, um sich zu entscheiden.“
    „Was für ein Idiot!“ Zoé sprang vom Sofa auf.
    „Er hielt es für seine Pflicht. Er war zutiefst überzeugt davon, dass die Russen in Kürze Westdeutschland überfallen würden.“ Sie schnaubte. „Fritz hat die Trennung akzeptiert und mir sogar eine Stelle in einem Handelsunternehmen in Frankfurt verschafft,

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