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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Schuppens. Parker riskierte zwei schnelle Blicke hinein, konnte jedoch außer den vagen Umrissen von Marias Jacht nichts erkennen.
    Langsam öffnete er die Tür und betrat geduckt das Gebäude. Seine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, doch ihm war klar, dass er sich auf einem hölzernen Steg befand, der augenscheinlich einmal um das Innere des Bootshauses lief. Ein Geländer schien es nicht zu geben.
    Die Jacht lag auf der anderen Seite ruhig im Wasser, etwa acht Meter von ihm entfernt. Er hielt den Atem an und verharrte auf den hölzernen Planken des Stegs. Kein Anzeichen deutete auf weitere Menschen hin. In seinem Kopf rasten die Gedanken. Wo war Zoé? Was hatten die Verbrecher mit ihr gemacht?
    Langsam erhob er sich aus seiner geduckten Haltung, mehr und mehr davon überzeugt, dass sich außer ihm niemand in dem Schuppen befand.
    Raus hier!
    Schnell drehte er sich zur Tür um, und noch in der Bewegung traf ihn der Schlag. Im selben Moment ging er zu Boden. Obwohl der Hieb ihn wegen seiner ruckartigen Bewegung nicht mit voller Wucht getroffen hatte, breiteten sich höllische Schmerzen wellenförmig in seinem Schädel aus. Er war auf den Knien gelandet und wollte sich gerade aufrappeln, als ihn ein heftiger Tritt in den Brustkorb traf. Vor Schmerz brüllte er auf. Der zweite Tritt ließ seine Pistole durch die Luft wirbeln und mit einem dumpfen Klatschen ins Wasser fallen.
    Das Wasser!
    Verzweifelt versuchte er, sich auf die Seite zu werfen und ins Wasser zu springen, doch sein Gegner, eingehüllt in einen schwarzen Taucheranzug, hatte dieses Manöver offenkundig vorausgesehen. Ein erneuter Schlag traf ihn am Hinterkopf, und eine Hand griff nach seinen Arm. Der Angreifer hatte jedoch nur seinen Ärmel zu fassen bekommen, seinen Oberkörper dafür aber weit vorbeugen müssen. Blitzschnell fasste Parker nun selbst nach dem Arm des Gangsters, krallte seine Finger in das Neopren und riss den Killer mit aller Kraft nach unten. Der Angreifer wurde davon völlig überrascht. Er verlor für einen Augenblick das Gleichgewicht und konnte Parker nicht mehr festhalten. Parker löste seinen Griff vom Arm des Gegners und fiel in die Tiefe. Bevor der andere seine Waffe auf ihn richten konnte, wurde Parker vom Atlantikwasser umspült. Sofort drängten seine Arme die Wassermengen beiseite und beförderten ihn kopfüber immer weiter hinab. Er hatte erwartet, zügig den Grund zu erreichen, aber er gelangte immer tiefer. Erst nach sechs oder sieben Metern kam er endlich am Boden an. Eine vage Hoffnung keimte in ihm auf.
    Er hatte zwar nicht die geringste Ahnung, wie Bootshäuser gewöhnlich konstruiert waren, aber mit etwas Glück würde es ihm gelingen, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Mit aller Kraft tauchte er auf den Ausgang des Anlegers zu und stieß nach zehn Metern gegen eine massive Betonwand. Er glitt an der Wand nach oben, Sekunden später ertasteten seine Hände ihr Ende. Doch als er spürte, was sich darüber befand, verließ ihn der neu erwachte Mut.
    Seine Hände umfassten ein rostiges, aber solides Eisengitter. Jäh begriff er: Er befand sich in einer betonierten Wanne, die das Wasser für die Boote bei Ebbe zurückhielt. Der Ausgang war durch einen schweren Gitterverschlag geschützt, der bei Bedarf mit einer Winde hochgezogen werden konnte.
    Wütend rüttelte er an den Eisenstäben, doch nichts geschah, außer dass er den kostbaren Sauerstoff in seinen Lungen verbrauchte. Sein Oberkörper begann zu schmerzen, und er merkte, wie er begann, sich selbst aufzugeben.
    Tauch auf! Du hast keine Chance mehr!
    Der Sauerstoffmangel setzte ihm immer stärker zu. Unaufhaltsam ergriff ihn die Hoffnungslosigkeit. Er wusste, dass er nicht mehr klar denken konnte. Sein Körper drängte ihn mit aller Macht nach oben.
    Tauch auf!
    Aber seine Finger klammerten sich noch immer an das Gitter. Der Rost hatte Wunden in die Handflächen gerissen, was er jedoch durch den Nebel in seinem Kopf nur schwach registrierte.
    Wenn ich auftauche, werde ich erschossen. Aber das ist nicht schlimm. Sterben ist normal. Alle Menschen müssen sterben. Tauch endlich auf!
    Unwillkürlich hatte er den Kopf nach oben geneigt, und er sah einen hellen Lichtkegel, der die Oberfläche des Wassers erleuchtete. Der Kegel veränderte ständig seine Position.
    Das Licht kommt von der Jacht! Der Killer steht auf der Jacht und benutzt den Deckscheinwerfer, war sein letzter Gedanke, bevor seine Hände sich öffneten und sein Körper

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