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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Vielleicht lieferten diese Hinweise die notwendigen Puzzlestücke, um Thalberg endlich aufzuspüren. Auch wenn die Chance noch so gering erschien, war sie es doch wert, nochmals eine Kontaktaufnahme mit der Kanzlerin zu wagen.
    Entschlossen warf er ein paar Münzen in den Automaten und wählte die Handynummer der Bundeskanzlerin. Wieder meldete sich die verzerrte Stimme. „Parker?“
    „Ja.“
    „Wo sind Sie?“
    Er zögerte. Es war eindeutig die gleiche Stimme wie beim ersten Anruf. Unidentifizierbar.
    „Parker? Sind Sie noch dran?“
    „Ja.“
    „Wir wollen Sie in Sicherheit bringen. Reißfeld und Schmitt sind tot. Ich will Sie nicht auch noch verlieren.“ Eine Pause entstand, als er nicht antwortete.
    „Parker, verstehen Sie mich?“ Sie klang besorgt, aber Parker wich innerlich zurück. Das Gespräch hatte eine ganz andere Wendung genommen, als er geplant hatte. Er hatte nicht vor, sich von der Kanzlerin in Schutzhaft nehmen zu lassen. Nicht bevor er Zoé befreit hatte. In seinem Kopf drehten sich Gedanken wie ein Kreisel. „Hören Sie, ich habe Informationen über Thalberg.“
    „Gut. Das ist sehr gut. Sagen Sie mir, wo Sie sich zurzeit aufhalten. Ich lasse Sie durch vertrauensvolle Männer rausfliegen.“
    Ungewollt presste er Luft durch seine Lippen. „So vertrauensvolle Männer wie Hauptkommissar Schmitt?“
    „Parker, glauben Sie mir, es tut mir leid, und es ist ein Schock für mich, dass ausgerechnet Schmitt sich als Verräter entpuppt hat. Aber die Verbrecher hatten seine Familie als Geiseln genommen.“ Sie hielt einen Moment inne. „Man hat die Leichen seiner Frau und der drei Kinder vor einer Stunde in einer Wohnung in Stralsund gefunden. Sie sind regelrecht hingerichtet worden. Eine wirkliche Tragödie. Aber wir haben daraus gelernt. Die Männer, die ich Ihnen schicke, sind hundertmal unter die Lupe genommen worden. Die Familien, Freundinnen und sonstige enge Freunde sind unter Bewachung oder teilweise sogar hier im Kanzleramt – dem letzten Ort, der in Deutschland noch sicher ist.“ Parker hörte, wie einmal tief ein- und wieder ausgeatmet wurde. „Ich weiß, dass Sie kein Vertrauen mehr haben. Aber glauben Sie mir, wir bekommen die Sache hier langsam in den Griff.“ Sie seufzte. „Hören Sie, ich biete Ihnen an, dass ich persönlich komme, um Sie abzuholen. Was halten Sie davon?“
    Sie stellte sich jetzt doch als lebende Garantie zur Verfügung. Er war beeindruckt. Trotzdem wollte er noch etwas Zeit gewinnen. Der Kreisel seiner Gedanken drehte sich immer schneller in seinem Kopf. Irgendetwas störte, war nicht in der richtigen Ordnung. Er konnte es fühlen, aber nicht erkennen. „Das geht mir zu schnell. Lassen Sie uns erst über Thalberg sprechen.“
    „Ich verstehe Sie ja, aber Sie stehen unter Schock. Kein Wunder, man hätte Sie gestern fast umgebracht.“ Die Stimme nahm nun wieder einen besorgten Klang an, oder bildete er sich das nur ein? „Parker, Sie brauchen dringend Hilfe. Danken Sie dem Herrgott, dass Sie noch leben, aber übertreiben Sie es nicht. Sie haben allein da draußen keine Chance. Lassen Sie uns die Verbrecher gemeinsam bekämpfen. Ich verspreche Ihnen, dass Sie direkt zu mir ins Kanzleramt gebracht werden. Parker, ich brauche Sie jetzt hier! Kommen Sie, vertrauen Sie mir! Sagen Sie mir, wo Sie sind!“
    Er zögerte instinktiv, auch wenn er nicht sagen konnte, warum. „Was haben Sie mit Ihren Händen bei unserem Gespräch im Bundeskanzleramt gemacht?“
    Sie sagte es ihm, genau wie beim ersten Anruf – und er fühlte sich wie ein Narr, der den Ast, auf dem er saß, um jeden Preis absägen wollte.
    Die Stimme meldete sich wieder, diesmal mit deutlichem Nachdruck im Unterton. „Lassen Sie uns keine weitere Zeit verlieren. Parker …“ Ein Zehntelsekunde verstrich. „Sie können es noch nicht wissen, aber Sie sind zur Fahndung ausgeschrieben wegen des dringenden Verdachts, den Innenminister der Bundesrepublik Deutschland ermordet zu haben. Wir vermuten, dass Thalberg dies initiiert hat. Noch sind die Medien nicht informiert worden, da ich eine Nachrichtensperre verhängen konnte. Aber die wird nicht mehr lange aufrechtzuerhalten sein. Was glauben Sie eigentlich, was dann in Frankreich und Deutschland los sein wird? Jede Hausfrau wird dann Ihr Konterfei kennen, als einer der meistgesuchten Terroristen Europas. Verdeckt läuft bereits jetzt die größte Fahndung seit den Anschlägen vom elften September. Wenn Sie der Polizei in die Hände fallen, wird

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