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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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lächeln, als er den Namen der Käuferin entdeckte: die große Lady Fiona Florafin. Mutter Mastiff hatte recht - Sklavenhändler interessieren sich ausschließlich für die Zahlungsfähigkeit eines Käufers. Und wieder fehlte das, was er zu finden gehofft hatte. Der Kaufpreis, so stand zu lesen, war dem Hause Nuaman gutgeschrieben worden, vermutlich mit dem Ziel, seine inzwischen verschiedene Tante, die mörderische Rashalleila zu bereichern. Das paßte zu dem, was er bereits wußte. Hinsichtlich seiner natürlichen Eltern fand er hier weniger, als er bereits wußte; da stand nichts über seine Mutter, was zu dem paßte, was er im vergangenen Jahr erfahren hatte, und überhaupt nichts von seinem immer noch unbekannten Vater.
    »Danke, Char Mormis«, zwang er sich zu sagen, wobei er sich Mühe gab, seine Enttäuschung zu verbergen. Jetzt war er in die Sackgasse geraten, die er befürchtet hatte. Jetzt gab es keinen Ort mehr, wo er weitersuchen konnte.
    Die Sache war erledigt.
    »Sie waren sehr liebenswürdig.« Flinx Handgriff nach seinem Kredimeter.
    Mormis winkte ab. »Nein, ich danke Ihnen, Flinx. Das Vergnügen war ganz meinerseits. Es tut immer gut, Ware zu sehen, die vorwärtsgekommen ist. Sie sind ein unabhängiger Bürger?«
    »Das war ich seit dem Tag meines Kaufes, dank der Käuferin.«
    »Wissen Sie, es ist seltsam... kann ich Sie nicht dazu überreden, ein Glas Brandy mit mir zu trinken?«
    Flinx schüttelte den Kopf. Mormis war zwar höflich, aber er gehörte doch einer Gattung Mensch an, für den Menschenleben nicht mehr als Eintragungen in ein Journal waren, Ware. Er wollte hinaus.
    Aber irgend etwas nagte an Mormis. »Es ist seltsam... ich habe ein sehr gutes Personengedächtnis - das kommt durchs Geschäft, verstehen Sie.« Flinx nickte stumm. »Aber... ich glaube, ich erinnere mich an Ihren Verkauf.«
    Flinx setzte sich abrupt wieder hin.
    »Ja, ich bin ziemlich sicher. Damals wurde Arcadia noch von meinem Vater, Shan Mormis, geleitet. Ich befand mich noch in der Ausbildung. Aber Ihr Verkauf, Ihr Verkauf... aus irgendeinem Grunde ist er mir im Gedächtnis haften geblieben. Sie haben mich daran erinnert, aus zwei Gründen. Der eine betrifft die Käuferin, eine alte Frau?«
    Flinx nickte eifrig.
    »Dieser großartige Name auf dem Kaufvertrag... « - der Mann wies zur Wand - »er paßte nicht zu ihrem Aussehen. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Eine untersetzte kräftig gebaute Frau in geflickter Kleidung mit einer Sprache wie ein Raumfahrer?«
    »Die Beschreibung scheint zu passen«, gestand Mormis, den Flinx Erregung angesteckt hatte. »Stehen Sie mit Ihrer ehemaligen Besitzerin in Verbindung?«
    »Sie war eigentlich nie im üblichen Sinne meine Besitzerin«, erklärte Flinx, und dabei sah er vor seinem inneren Auge ein liebevolles Bild von Mutter Mastiff.
    »Das hätte ich den Umständen nach fast vermutet. Solcher Kontrast zwischen dem Aussehen und dem angegebenen Namen - wie könnte man so etwas vergessen? Und das andere, woran ich mich erinnere, betrifft die andere Person, die um Sie mitgeboten hat.« Mormis schien das peinlich zu sein. »Sie waren nicht gerade ein Qualitätsstück.«
    »Mein Wert nach diesen Maßstäben gemessen, bedrückt mich nicht«, beruhigte ihn Flinx.
    »Bescheidenheit... ein guter Zug bei Wa... äh... bei einem Bürger«, verbesserte der Sklavenhändler sich hastig.
    »Ja, das ist es. Zwei ungewöhnliche Personen, die sich sehr darum bemühten, Sie zu ersteigern, daran erinnere ich mich.«
    »Und wer war der andere?« drängte Flinx.
    »Nun, er war ein Mensch, ganz eindeutig. Riesengroß war er, gebaut wie eine Stadtmauer. Er hätte auf dem Auktionsblock einen stolzen Preis gebracht. Er wog bestimmt soviel wie zwei ausgewachsene Männer. Auf einem Schwerplaneten aufgewachsen, ohne Zweifel. Ganz weißhaarig war er, obwohl ich glaube, daß das nichts mit seinem Alter zu tun hatte. Leicht zwei Meter groß.« Mormis hielt inne, und Flinx mußte ihn drängen, fortzufahren.
    »Da muß doch noch mehr sein.«
    Mormis zermarterte sein Gedächtnis. »So viele im Laufe der Jahre... aber das Gesicht. Eine Kreuzung zwischen einem Wüstling und einem Propheten. Und ich glaube, in einem Ohr trug er einen goldenen Ring. Ja, da bin ich mir jetzt ganz sicher. Ein goldener Ring, oder wenigstens ein vergoldeter.«
    »Der Name, Char Mormis, der Name!«
    Aber der Sklavenhändler ließ sich jetzt nicht mehr aus dem Konzept bringen. »Sie wurden nicht sehr teuer verkauft, Flinx. Ich glaube, der Bursche

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