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Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi

Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi

Titel: Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Paul Niemann
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Pallinger
Weizenfeld ausführlich berichtet hatte.
    »Wir dachten, er schläft …« Sie ärgerte sich über ihr eigenes Gestotter. »An dem Stein war plötzlich ein
Gitter angebracht, mit einem dicken Schloss. Der Igor hat es mit dem Brecheisen
versucht, aber vergeblich, und dann …«
    »Was für Stümper habe
ich nur um mich versammelt! Hättest du diesen Burschen denn nicht beschäftigen
können? Hättest du ihn nicht fortlocken können?«
    »Ich habe es wirklich
versucht«, sagte sie demütig und hasste sich selbst dafür.
    »Du bist doch wirklich
zu gar nichts mehr nütze! Wenn bei mir die Polizei auftaucht, werde ich alles
von mir weisen. Dann bist du dran! Du und dieser Dummkopf, der seine Hände nur
zum Zuschlagen gebrauchen kann. Ihr werdet ganz allein dafür geradestehen!«
    Eine scharfe Entgegnung
lag ihr auf der Zunge. Aber sie biss sich auf die Lippen und ließ stattdessen
nur ein schwaches »Es tut mir leid …« entschlüpfen.
    »Das bedeutet natürlich,
dass wir in der nächsten Zeit an den Kometen nicht herankommen. Die Polizei
wird eine Weile da herumwimmeln. Wir verhalten uns absolut ruhig, bis etwas
Gras über die Sache gewachsen ist, und hoffen, dass er bis dahin nicht nach
München oder sonst wohin gebracht wird.«
    »Soll ich weiter Kontakt
zur Birnbaum halten?«, fragte sie unterwürfig.
    Er überlegte einen
Moment. »Ja, mach das. Aber nur ganz locker, damit niemand Verdacht schöpft. Du
hattest ja vorher nichts mit ihr zu tun. Nur, um auf dem Laufenden zu bleiben,
was den Kometen betrifft.«

3
    Am frühen Nachmittag fuhr
Monika Schwalbe auf dem Mooshamer-Hof vor und heulte fast eine Stunde lang, ehe
sie ein Wort herausbrachte. Maria brachte ihr einen Pfefferminztee und
streichelte ihr den Arm.
    »Der Patrick …«,
schluchzte sie immer wieder. »Niemals hätte einer von uns allein dort oben
Wache halten dürfen!«
    »Aber Sie glauben doch
nicht wirklich, dass es die sogenannte wissenschaftliche Konkurrenz war, die
ihn umgebracht hat?«, fragte Birnbaum mit einem Räuspern. »Es würde meinen
Glauben doch sehr erschüttern, wenn Wissenschaftler sich gegenseitig die Köpfe
einschlagen, nur weil sie einander die Wurst auf dem Brot nicht gönnen.«
    »Der Meteorit ist weit
mehr als ein Stück Wurst auf dem Brot«, heulte die schöne Wissenschaftlerin.
»Und für einige unserer Gegenspieler würde ich meine Hand nicht ins Feuer
legen!«
    Maria, die bislang
geschwiegen hatte, schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie haben sich da in etwas
verrannt, Monika. Das war bestimmt ein ganz gewöhnlicher Räuber, den die
Polizei bald fassen wird.«
    »Jedenfalls bin ich
heilfroh, dass Sie gestern Abend noch das Gitter angebracht haben, Herr
Birnbaum«, sagte die Schwalbe und putzte sich die Nase. »Aber der arme Patrick …«
    Sie weinte wieder.
    Birnbaum tätschelte ihr
freundlich die Schulter, obwohl seine Frau diesen gewissen Blick bekam.
    »Vielleicht könnte man
den Meteoriten nach dem Herrn Sperling benennen«, sagte er großzügig. »Der
Sperlings-Meteorit. Davon hat er zwar nichts mehr, aber immerhin hat er doch
sein Leben gelassen, um ihn vor Diebeshand zu retten.«
    Monika nickte. »Das wäre
schon eine nette Idee, Herr Birnbaum, und vielleicht auch ein kleiner Trost für
Patricks arme Mutter, die nur ihn allein hatte …«
    Auch Maria, die den
jungen Mann ja nur flüchtig gekannt hatte, konnte nun die Tränen nicht mehr
zurückhalten. In diesem Moment klopfte es an der Dielentür, und Kommissarin
Wintersruh trat mit ihrem Assistenten ein.
    »Gut, dass ich auch Sie
hier antreffe, Frau Schwalbe«, erklärte sie. »Dann kann der Herr Bichler Ihre
Aussage auch gleich protokollieren.«
    Monika wischte sich die
Augen trocken. »Ich habe den Patrick gestern kaum gesehen. Ich war mit dem
Herrn Birnbaum fast den ganzen Tag in München beim Anwalt, und erst nachdem ich
ihn hier am Hof abgesetzt hatte, bin ich kurz rausgefahren zum Acker und habe
mit dem Patrick ein paar Worte gewechselt. Er war dran mit der Nachtwache. Ich
bin dann weiter nach Traunstein, wo ich bei einer Freundin übernachtet habe.«
    »Seit wann gab es diese
Nachtwachen?«
    »Seit ein paar Tagen
erst. Seit dieser Depp von der Zeitung den Fund breitgetreten hat, um genau zu
sein. Der Meteorit ist sehr wertvoll für unsere Forschungen. Es wäre dumm und
leichtsinnig gewesen, ihn ganz unbeaufsichtigt da draußen zu lassen.«
    »Und nur Sie und der
Herr Sperling haben die Wachen gehalten?«
    »Nein, ich nicht. Das
haben die Kollegen

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