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Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi

Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi

Titel: Der Komet von Palling - Oberbayern-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Paul Niemann
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wissenschaftliche Integrität. Er würde
es begrüßen, wenn man sich außergerichtlich einigen könnte. Es war ja nie die Absicht,
die Institute aus Berlin und Hamburg zu brüskieren.«
    »Und wie soll das
gehen?«
    »Eigentlich ganz
einfach«, sagte Dr. Hasenpfeffer. »Indem man den beiden Instituten eine Zusammenarbeit
anbietet und sie an dem Meteoriten teilhaben und ebenfalls Untersuchungen
anstellen lässt, statt sie von vornherein auszubooten und der
Unwissenschaftlichkeit zu zeihen.«
    »Das ist aber unser
Meteorit!«, fuhr Monika Schwalbe auf. »Er ist hier gefunden worden, bei uns in
Bayern, und er bestätigt all unsere Theorien. Und ich sehe gar nicht ein, dass
wir uns das jetzt alles wieder kaputtreden lassen sollen – denn auf nichts
anderes wird eine sogenannte Zusammenarbeit doch hinauslaufen!«
    »Herrn Professor Driftel
scheint aber mehr daran gelegen zu sein, die Wogen zu glätten, als auf einem
alleinigen Forschungsrecht an dem Meteoriten zu bestehen«, gab Dr. Hasenpfeffer
mit ruhiger Stimme zu verstehen. »Wobei ich hinzufügen muss, dass solche Dinge
wie Alleinansprüche in Bezug auf Forschungsrechte, die ja im öffentlichen
Interesse liegen, grundsätzlich kaum durchzusetzen sind. Und nun kommen wir zum
Part von Herrn Birnbaum …«
    Birnbaum, der das
Gespräch gelassen verfolgt hatte, seit er wusste, dass die Klage sich nicht
gegen ihn richtete, horchte auf.
    »Die einzige
Möglichkeit, ein solches Vorrecht an der Forschung zu sichern, bestünde darin,
dass der Besitzer des zu erforschenden Objektes dieses Forschungsrecht
ausdrücklich nur an eine einzige Institution überträgt. Das könnte
beispielsweise dadurch geschehen, dass er dem betreffenden Institut das Objekt
als Schenkung überlässt oder als Erbe nach seinem Tode.«
    »Da wäre eine Schenkung
schon günstiger, nicht wahr?«, fragte die Schwalbe harmlos und schenkte Birnbaum
ein Lächeln.
    Xaver Birnbaum war gegen
ihren großäugigen Charme allerdings immun. »Kommt gar nicht in Frage, eine
Schenkung. Der Meteorit gehört mir, und so bleibt es auch, und damit basta!«
    Monika schmollte wieder,
Dr. Hasenpfeffer seufzte und Birnbaum begann insgeheim darüber nachzudenken, ob
es nicht vielleicht ganz gut wäre, den Meteoriten auch anderweitig anzubieten,
vielleicht sogar direkt bei diesen Professoren aus Hamburg und Berlin. Denn was
scherte es ihn letztendlich, welches Institut das blöde Ding erforschte, wenn
er nur endlich aus den gröbsten Problemen herauskäme.
    »Vielleicht überlegt der
Herr Birnbaum sich das noch einmal«, sagte Dr. Hasenpfeffer mit
unübertrefflicher Langmut und erhob sich. Die Audienz war beendet.

10
    An diesem Tag konnte der
Tobias bei einem Schulkameraden zur Sportstunde mitfahren. Der Xaver war mit
der Monika nach München abgedampft, und Maria überlegte, den Passat zu nehmen
und nach Traunstein zu fahren, um ein wenig zu bummeln und ein paar Sachen für
die kleine Linda zu besorgen, die sich nun schon regelmäßig durch Tritte und
Knüffe bemerkbar machte. Außerdem stand der Geburtstag von Tobias vor der Tür,
und er hatte sich ein Computerspiel gewünscht, das in Trostberg nicht
aufzutreiben war.
    Maria band sich den
seidenen Schal um, den sie zu Weihnachten bekommen hatte. Dann sah sie, dass
der Wagenschlüssel nicht an seinem Haken hing. Sie fand ihn auch sonst
nirgendwo, und es ging ihr auf, dass ihr Mann ihn wahrscheinlich in der
Hosentasche trug.
    »Was für ein Mist! Da habe
ich ein einziges Mal Zeit und dann so etwas!«
    Kurz entschlossen wählte
sie die Nummer ihrer Schwester.
    »Bist du noch zu Hause?«
    »Gerade noch«,
antwortete die Klara. »Aber gleich muss ich los.«
    »Und wohin fährst du
heute? Ich wollte nach Traunstein, ein bisschen einkaufen gehen. Und nun hat
der Xaver den Wagenschlüssel in der Tasche, und ich stehe dumm da.«
    »Und wo ist der Xaver?«
    »Nach München, mit der
Monika. Noch einmal zu diesem Anwalt. Und ich wollte die Zeit gern nutzen.«
    »Ich fahre aber nicht
nach Traunstein. Ich muss gleich nach Rosenheim, da sind zwei neue Kunden, die
an unseren Produkten interessiert sind.«
    »Rosenheim, umso besser!
Hauptsache, ich komme mal raus. Würdest du mich mitnehmen?«
    »Natürlich nehme ich
dich mit. Und während ich die Kunden besuche, kannst du einkaufen gehen. Dann
hast du sicher zwei Stunden Zeit.«
    »Kannst du mich abholen?
Ich komm dir entgegen. An der Landstraße warte ich auf dich.«
    Gut gelaunt legte Maria
auf. Traunstein oder Rosenheim, was machte

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