Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
hier sprechen muss.«
Der starre Blick seiner geschlitzten Pupillen nahm Vader und den Imperator in sich auf. »Sie haben beide von den Narren gesprochen, die dem Imperium dienen, nützliche Narren, aber Narren nichtsdestoweniger. Sie glauben doch nicht, dass sich die Lage verbessern wird, vor allem jetzt, da die Rebellion jeden hofiert, der einen natürlichen Hang zur Unabhängigkeit besitzt?«
Aus Vaders Stimme sprach blanker Hohn. »Diese Leute besiegeln mit ihrem natürlichen Hang, wie Sie das nennen, nur ihr Schicksal. Die Rebellen werden zermalmt werden.«
»Ohne Zweifel«, nickte Xizor. »Aber es ist die Macht des Imperators selbst, die diesen Tag des Triumphs hinauszögert. Das mag wie ein Rätsel klingen, aber wie eines, das von jedem, der Augen hat, leicht gelöst werden kann.«
»Fahren Sie fort.« Der Imperator winkte Xizor. »Sie haben meine volle Aufmerksamkeit. Sorgen Sie dafür, dass Sie davon profitieren.«
Er hatte sich auf diesen Augenblick vorbereitet und sich die Worte zurechtgelegt. Er musste sie nur noch aussprechen und darauf warten, wie das Spiel für ihn ausgehen würde.
»Wie ich schon sagte, das Problem sind jene, die Ihnen dienen.« Xizor deutete auf die hohen Transparistahlfenster hinter dem Thron und den Ausblick auf unzählige Sterne. »Wer auch immer sich Ihnen auf all den von Ihnen beherrschten Welten Ihrer Gewalt widersetzen mag, wird der Vernichtung anheim fallen. Was das angeht, hat Lord Vader vollkommen Recht. Aber was bleibt Ihnen dann noch? Narren wie die imperialen Admirale, Narren, die nicht einmal die Existenz der Macht erkennen. Wenn sie nicht schon Narren waren, ehe sie in Ihren
Dienst eintraten, dann werden sie danach bestimmt welche werden. Wie könnte es auch anders sein? Ihre Macht bricht ihren Willen, ihre Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, ihre Fähigkeit, auf eigene Verantwortung zu handeln. Nicht jeder in der Galaxis besitzt einen so starken Willen wie ich oder Lord Vader.«
»Das ist wahr«, entgegnete Palpatine. »Und diese Tatsache ist mir durchaus nicht entgangen. Ich sehe jene, die zur Rebellion übergelaufen sind, und ich erkenne ihre Stärke. Es ist eine grausame Verschwendung, sie zu töten, wie unvermeidlich ihr Tod auch sein mag.« Seine Stimme wurde leise und nachdenklich. »Wie viel besser wäre es, wenn wir sie auf unsere Seite ziehen könnten...«
Xizor unterdrückte einen Anflug von Abscheu. So weit seine eigenen Ambitionen auch reichen mochten, verglichen mit denen Palpatines blieb von ihnen nur ein matter Abglanz. Es war etwas an dieser welken Gestalt, das die intelligenten Lebewesen der Galaxis nicht allein beherrschen, sondern auf die gleiche Weise verschlingen wollte, wie ein gieriger Hutt seine zappelnde, lebende Nahrung verschlang. Die Kleinen und Schwachen kommen zuerst, dachte Xizor. Aber eines Tages werden auch Vader und ich an der Reihe sein. Das wäre dann der Lohn für ihrer beider Loyalität: erst ganz zuletzt verschlungen zu werden.
Die Gründung der Schwarzen Sonne war ihm von seinem Willen zu überleben und seinem Ehrgeiz aufgenötigt worden. Die Rebellen waren tapfere Dummköpfe, die sich der Macht des Imperators offen entgegenstellten. Er selbst hatte sich längst entschieden, dass ein Dasein im Schatten, in der Dunkelheit, in die sich Verbrecher seit jeher gerne zurückzogen, der unersättlichen Gier des Imperators vorzuziehen war.
»Es gibt manche«, sagte Xizor, »die lieber sterben würden, als dem Imperium zu dienen.«
Palpatine deutete ein Achselzucken an. »So sei es.«
»Aber in der Zwischenzeit müssen Sie sich mit denen befassen, die Sie befehligen und von denen viele - lassen Sie uns in dieser Hinsicht realistisch sein - nicht gerade die besten Kräfte sind. Manche wurden bereits als Narren geboren, andere haben sich ihre Torheit erst durch eigene Anstrengungen erworben, den meisten jedoch sind ihr Geist und ihr Wille erst unter Ihrer Macht abhanden gekommen.« Xizor nahm die Arme von der Brust, um mit nach außen gekehrten Innenflächen die Hände zu spreizen. »Furcht ist eine wirkungsvolle Triebfeder, die jedoch rasch erlahmt. Sie übt auf die, die sich fürchten, eine gewisse Wirkung aus.«
»Gehören Sie zu den Furchtsamen, Xizor?«
Er schüttelte den Kopf. »Da ich mich nicht vor dem Tod fürchte, fürchte ich mich auch nicht vor dem, was mich töten könnte. Aber ich fürchte Ihre Missbilligung, Mylord.« Eine weitere glatte Lüge. »Falls Ihr Missfallen ein ausreichender Grund für meinen Tod
Weitere Kostenlose Bücher