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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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explodierten Eisenkinds Vorderzähne und flogen aus seinem Mund. Sein Schmerzensschrei hallte die Rocky Mountains hinauf und hinunter. Dann packte Blake ihn an seinen Zöpfen und riss ihm den Kopf in die Höhe.
    Eisenkind wäre fast an den Fragmenten seiner Zähne erstickt, als der Mountie ihn anherrschte:
    »Herchmer sagt, ich würde zu Übertreibungen neigen, Junge, aber in meiner Akte wirst du keine einzige Beschwerde finden. Weil die Mounted Police mich mehr braucht als ich sie, mein Junge. Wenn es darum geht, einer Spur zu folgen, weißt du, wen die dann holen? Und wenn die mich letztes Jahr nicht nach diesem Schlamassel in Manitoba weggeschickt hätten, dann hätten sie jetzt Allmächtige Stimme, so wie sie dich kriegen werden.
    Junge, wenn ein Mann sich gegen die Unwägbarkeiten des Lebens durchsetzt, wird eine Legende geboren. Und ich bin derjenige, der alle die kriegt, die eigentlich entkommen müssten. Glaub’s mir, Cree. Das Vermächtnis der RCMP wird mein Vermächtnis sein!«
    Blake ließ das Haar des Indianers los und stieß ihn auf den Boden zurück. Dann hörte Eisenkind den Hahn klicken, als der Polizist den Enfield spannte. Er sah zu, wie Blake sich wieder aufrichtete und anfing seine Schläfe zu reiben. Er sah, wie die Waffe langsam nach oben wanderte, sah in das Loch der Mündung, sah, wie die Sonne sich im Metall des Laufs spiegelte.
    »Tot oder lebendig«, sagte Blake, »denen ist das egal. Aber glaub’s mir, Junge, mir ist’s nicht egal.«
    Dann zog Wilfred Blake den Abzug durch und schoss Eisenkind zwischen die Augen.
    Der Knall des Schusses hallte erst von der einen Seite des Tals und dann von der anderen wider.
    Blake lauschte. Dann hielt er sich die Mündung seiner Waffe an die Nase und sog den Pulverdampf in seine Lunge.
    Wumm … Wumm … Wumm … Tripp …: Geräusche, die dabei durch seinen Kopf gingen.
    Nach ein paar Minuten wandte Blake sich von der Leiche Eisenkinds ab und stapfte durch den Schnee zu dem Hundeschlitten hinüber. Er nahm herunter, was darauf verstaut war, ordnete neu, was er nicht brauchte, machte ein Feuer, füllte die Kanne mit Schnee und wartete, bis das Wasser kochte.
    Während die Schlittenhunde trockenes Elchfleisch fraßen, aß Blake Biskuits und Pemmikan. Nach einer Weile braute er sich Tee, heiß und stark, und stopfte sich Tabak in die Pfeife. Er setzte sich in den Schnee, inhalierte den Rauch tief in die Lunge und wartete darauf, dass das Pochen aufhörte.
    Wumm … Wumm … Wumm … Wumm … Wumm …
    Es wollte nicht aufhören.
    Am meisten störte ihn, dass die Nachwirkungen jedes Mal länger andauerten, wenn der Albtraum kam. Und er kam immer häufiger. Immer, wenn er allein war. Und immer auf der Jagd.
    Das beunruhigte ihn.
    Diesmal hätte es ihn das Leben kosten können, denn das Echo des Albtraums hatte ihn zu einem Zeitpunkt abgelenkt, als er alle seine Sinne gebraucht hatte. Fast ein Vierteljahrhundert lang hatte Blake mit gelegentlichen Malaria-Anfällen gelebt – aber das hier war anders. Das war viel ernster. Zuerst der Albtraum, immer der gleiche. Und dann das Dröhnen, immerzu das Dröhnen. Und dann, als Echo, der Tagtraum.
    Wenn nur das verdammte Echo käme. Weil dann das Dröhnen aufhören würde.
    Wumm … Wumm … Wumm …
    Er würde warten müssen, bis es aufhörte.
    Aber der Druck in seinem Schädel war heftig und wurde mit jeder Minute noch schlimmer. Eine drückende Last jagte Strahlen roten Schmerzes wirbelnd in seinem Schädel herum. Mit jedem Schlag seines Herzens wurden Pfeile der Qual wie Nägel in seine Schläfen gerammt. Bitte , dachte er leidend, bitte, lass das Echo kommen!
    Tripp … Tripp … Wumm … Tripp …
    Blake vergrub das Gesicht in den Händen … Wumm … Er schlug sich mit dem Handrücken gegen eine seiner Schläfen … Tripp … dann ballte er die Fäuste, warf den Kopf in den Nacken und stieß einen seine Eingeweide zerreißenden Schrei aus.
    Wumm … Wumm … Wumm … Tripp …
    Plötzlich sprang Blake auf. Der unkontrollierbare Zwang, sich zu bewegen, hatte ihn erfasst. Er trat wild ins Feuer, sodass Funken und brennende Äste über den Schnee schleuderten. Er trottete zum Schlitten und pfiff die Hunde heran. Aus allen Richtungen kamen sie durch die Schneewehen angerannt. Als er sie anspannte, sprangen die Huskies verspielt herum, brachten die Zügel durcheinander und verwickelten Leinen und Halsbänder in wirre Knoten. Spanker und Cerf-vola fingen an, um die Führung zu kämpfen.
    Blake ließ sie gewähren,

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