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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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…«
    »Ihr habt ihn umgebracht!«, stieß sie hervor und dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und ihre Hand zuckte hoch und traf mich im Gesicht. Ich schlug zurück. Der Typ zwei Tische weiter sprang auf und hastete zur Tür. Ebenso wie der Junkie vor ihm ließ er Bier und Wechselgeld auf dem Tisch zurück.
    »Ich habe niemanden umgebracht. Versuch das nicht noch einmal.«
    Jetzt traten ihr Tränen in die Augen. »Wenn du ein Cop bist, hast du ihn umgebracht«, sagte sie. »So sieht’s für mich aus.«
    »Hat er’s getan, Charlotte? Hat er diese Frauen getötet?«
    »Ach Scheiße, Mann! Lass mich endlich in Frieden! Mein Alter ist tot, kapierst du das nicht? Für dich war er vielleicht bloß ein Stück Scheiße, aber mir hat er ’ne ganze Menge bedeutet.« Allmählich begann sie klarer zu reden.
    »Versuch’s einfach«, sagte ich.
    Aber sie sagte kein Wort.
    »Ich zahl dir einen Schuss.«
    »Du willst mich bloß reinlegen.«
    Ich zählte 70 Dollar ab und legte sie zwischen uns auf den Tisch. Sie wischte die Scheine auf den Boden, überlegte es sich dann aber anders und hob sie wieder auf. Ich wusste, dass ich am Ende gewinnen würde, wusste, dass Junkies immer verlieren.
    »Zwei Schuss«, sagte sie schließlich mit einem hämischen Grinsen.
    »Sorry«, sagte ich. »Geht nicht. Ich zahl das aus meiner eigenen Tasche. Ich will das ganz privat wissen, nicht als Cop.«
    »Weißt du was?«, fragte sie – und da wusste ich, dass ich sie hatte.
    »Hast du ihn je gefickt? John Lincoln Hardy?«
    Ihre Augen wurden ganz groß und glänzten jetzt wie Sterne. »Hab ich was?«, fragte sie mich ungläubig.
    »Ob du ihn je gefickt hast?«
    »Jetzt komm schon! Er war mein Alter.«
    »Auf der Straße heißt es, dass du für ihn angeschafft hast, deinen Arsch für ihn verhökert. Es heißt, er hätte dich ein- oder zweimal verprügelt, dich richtig verprügelt. In dem Gewerbe muss man den eigenen Zuhälter nicht bumsen, das weißt du genauso gut wie ich. Ich frag dich noch mal, Charlotte. Hast du ihn je gefickt?«
    »Yeah, ich hab ihn gefickt.«
    »Oft?«
    »Jede Nacht. Johnny war ein Mann.«
    »Ist er auch gekommen?«
    Ihre Stirn runzelte sich verwundert und dann machte sie mit einer Hand eine abwehrende Bewegung. »Bei mir kommt jeder«, sagte sie und stand auf. Sie bückte sich, hob das Geld auf dem Boden auf und stopfte es unter den Bund ihrer Jeans. Dann wandte sie sich zum Gehen, blieb noch einmal stehen und sagte:
    »Ich sag dir jetzt noch was, Bulle, und ich will nicht, dass du dich noch mal hier blicken lässt. Aber das jetzt sag ich dir gratis. Johnny war ein verdammt guter Mann und ein klasse Liebhaber. Er hat mich mit Stoff angefixt und mir den Stoff besorgt – und er war der einzige Typ in meinem Leben, bei dem ich je das Gefühl hatte, dass er mich wirklich gemocht hat. Begreifst du, was es bedeutet, wenn man es braucht, ich meine dieses Gefühl, dass einer einen wirklich mag. Du glaubst, ich war einfach bloß so ’n süßes, junges Ding, das bei McDonalds gearbeitet hat und das so ein schwarzer Hengst durchgefickt und dann grün und blau geschlagen hat.« Sie setzte sich wieder und beugte sich über den Tisch zu mir herüber. »Vielleicht habe ich’s nicht anders verdient. Einmal habe ich ihn bestohlen, weißt du, da hab ich Stoff gebraucht. Ich hab ihm etwas Wertvolles gestohlen. Seine hölzerne Maske. Also hat er mich geschlagen und geschlagen und wieder geschlagen. Aber ich hab den Typen geliebt und ihr habt ihn umgebracht. Und ich würde es morgen auf dieselbe Weise wieder tun.«
    »Warum hast du die Maske verkauft? Und nicht seine Polaroidkamera?«
    »Kamera? Dass ich nicht lache«, sagte Charlotte Clarke und wirkte dabei leicht verwirrt. »Was hätte Johnny denn mit einer Kamera angefangen? Er hat nie eine Kamera gehabt.« Dann stand sie auf und ging weg.
    Ich ließ sie gehen: Sie hatte mir das gesagt, was ich wissen wollte.
    Sie bekam einen Schuss und ich den Gegenwert von wenigstens 100 Schuss.
    Aber ich wusste auch, dass sie das, sobald der Stoff auf ihre Venen traf, ganz anders sehen würde.
    Und das war gut.
    Zumindest würde jemand glücklich sein.
    Ich fand sie im Coffee Shop des Gerichtsgebäudes. Als ich mich an den Tisch setzte, führten sie ein typisches Bullengespräch.
    »Dann hat sie mir gesagt, sie hätte das Feuerzeug gestohlen, weil sie so nervös war, wegen der anderen Sachen, die sie gestohlen hatte, und dass sie eine Zigarette gebraucht hätte. Aber sie hatte kein Feuer«, sagte

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