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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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wirren Strähnen ineinander verklebt sind. Schau dir ihren Mund an, zum Schreien aufgerissen, und die angeschwollene Zunge. Schau, wie sich ihre Nasenlöcher geweitet haben, damit das Blut herausrinnen kann. Und schau doch, wie sich die Hautfetzen von ihrem Hals wie Schlangen um die Stange ringeln.
    Hey, warte mal. Das ist neu. Die Stange steckt in einem Eimer voll Sand. Die anderen Bilder hatten alle ein Stück unten an dem Stock geendet.
    Ja, jetzt kann ich sehen, was der Killer getan hat.
    Der Headhunter trägt seine Trophäe nach Hause und legt sie auf den Boden. Er schaufelt Sand in einen Eimer und trägt den Eimer und den Kopf in ein Zimmer. Dort stellt er den Eimer vor ein aufgespanntes Bettlaken. Eine Stange steckt im Sand, und der Kopf wird auf die Stange gerammt. Dann knipst er das Bild.
    Glaubst du, er hat versucht, sich zusätzlichen Polaroidfilm zu kaufen, dann gemerkt, dass man ihm eine Falle gestellt hat, und ist deshalb zum normalen Negativfilm übergewechselt?
    Was für ein Witz – seine Psychose und meine Neurose enden auf dieselbe Weise.
    Ist das alles, was dein Tod für meinen bewussten Verstand bedeutet, Vater: ein jämmerlicher, abgeschnittener Kopf in einem Eimer voll Sand?
    Und, Dad – dort, in diesem Eimer – was sind das für Blätter, die in den Sand gemischt sind? Herbstlaub.
    In den VanDusen Gardens an der 37th und Qak habe ich einen Botaniker gefunden, der dort arbeitet. Er hat dort bei Olga Jancics Skulptur Metamorphosis gegraben. Als ich ihm das Stück mit dem Eimer Sand und den Blättern zeigte, das ich aus der Vergrößerung herausgeschnitten hatte, fragte ich ihn: »Sind die von einem Ahornbaum?«
    Er setzte eine Brille auf, sah sich das Foto an und meinte dann: »Ja, doch, das sind Ahornblätter.«
    »Wie viele Ahornbäume, glauben Sie, gibt es draußen im Lower Mainland?«
    Er lächelte und zuckte die Achseln. »100.000, schätze ich.« Er sah sich das Foto noch einmal an und deutete auf zwei Blätter. »Die stammen von einem acer macrophyllum . Wir nennen diesen Baum den Großblätterigen Ahorn, eine Baumart, die in Europa und im Westen Nordamerikas beheimatet ist.«
    Ich nickte und bedankte mich bei ihm. Als ich mich dann zum Gehen wandte, fügte er hinzu: Diese anderen Blätter freilich werden Sie hier nicht finden. Die sind von einem Berghorn, einem acer pseudoplatanus. Diese Art von Baum ist in Europa und im westlichen Asien zu Hause
    »Wie bitte?«, sagte ich.
    »Diese Blätter hier in dem Eimer, die unter die anderen gemischt sind.« Er nahm mir das Foto weg. »Sehen Sie doch, die sind kleiner als der Großblattahorn, etwa halb bis drei viertel so groß? Sie haben auch keine so tiefen Einkerbungen. Die wachsen hier nicht.«
    Ich riss die Augen weit auf und das machte ihn wahrscheinlich nachdenklich.
    »Nun, jedenfalls nicht in dieser Gegend«, meinte er dann, »es sei denn, man hat welche hierher verpflanzt.«
    Ich klopfte an die Tür und wartete.
    Nach einer Weile hörte ich ein Geräusch, das so klang, als ob eine Maus auf dem Speicher herumhuscht. Dann öffnete sich die Tür einen Spalt weit, aber die Sperrkette blieb vorgehängt. Ich konnte nur etwa auf Gürtelhöhe ein schnell zwinkerndes Auge sehen. »Ja?«, fragte eine brüchig klingende Stimme.
    »Guten Morgen, Ma’am«, sagte ich. »Ich würde gern mit Mrs. Elvira Franklen sprechen.«
    » Miss Franklen, junger Mann. Und wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Al Flood, Ma’am«, sagte ich und zeigte ihr meine Dienstplakette.
    Plötzlich öffnete sich das blinzelnde Auge des Zwergs ganz weit (auf mich wirkte sie wenigstens zwergenhaft), und sie stieß hervor: »Sie sind wegen des Buches aus der Bücherei da, nicht wahr? Ich hab denen doch gesagt, dass ich es zurückbringen werde. So lange ist das noch gar nicht überfällig.«
    »Nein, Ma’am«, sagte ich. »Ich bin nicht hier wegen eines Buches aus der Bücherei. Man hat mir in den VanDusen Gardens gesagt, dass ich hier Mrs. Franklen finden würde …«
    » Miss Franklen«, korrigierte sie mich erneut.
    »Entschuldigung … Miss Franklen hier finden würde. Ich bin Detective im Dezernat für Kapitalverbrechen beim Vancouver Police Department.«
    »Ein Detective!«, rief die Frau erregt und überraschte mich dann damit, dass sie die Tür weit aufriss. »Oh, kommen Sie doch rein, Detective Flood. Bitte, kommen Sie rein!«
    Elvira Franklen erinnerte mich an dieses kleine Geschöpf in einem dieser Star-Wars-Filme. Sie war nicht einmal einen Meter fünfzig groß, eine

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