Der kosmische Computer
nach dem Krieg von der Regierung übernommen und dann vergessen worden war. Wir müssen natürlich die Bewaffnung entfernen lassen, und das wird etwas kosten.«
»Wieso?«
Fawzi sah ihn überrascht an. »Die würde nur Platz wegnehmen, und schwer ist sie auch. Wir brauchen doch einen Frachter, nicht wahr?«
»Darf ich mal Ihren Schirm benutzen?« fragte Conn.
Fawzi nickte, und er drückte die Zahlen des Betriebsbüros bei der Zehnten Armee und erreichte schließlich seinen Vater. Er erzählte ihm von dem Schiff.
»Hier heißt es, die Bewaffnung soll ausgebaut werden«, fügte er hinzu.
»Wirklich? Nun, ich werde Lester Dawes anrufen, bevor er damit anfängt. Ich glaube, ich fliege morgen nach Storisende und sehe es mir selbst an. Ich schaue mich auch nach Munition für die Waffen um.«
»Aber Rod«, schaltete sich Fawzi in das Gespräch ein, »wir wollen doch nicht in den Krieg ziehen!«
»Wir ziehen doch ins Ödland hinunter, nicht wahr?« sagte Rodney Maxwell. »Haben Sie schon mal etwas von Blackie Perales gehört?«
Fawzi nickte. Er hatte nichts mehr gegen die Bewaffnung. Er beklagte sich jetzt, wie teuer die Sanierung der Stadt werden würde.
»Das machen wir doch vor allem, um gute Arbeitskräfte heranzuziehen. Und wenn wir Merlin gefunden haben, gibt es sowieso keine Sorgen mehr.«
Kurz nach dem Gespräch kam Franz Veltrin herein, stellte seinen Videorecorder ab und machte es sich bequem. Dann warf er anklagende Blicke in die Runde. »Jemand muß geredet haben!« erklärte er. »Sämtliche Nachrichtenbüros auf dem Planeten sind heute auf meinem Bildschirm erschienen und wollten wissen, was hier vorgeht. Sie haben gehört, daß wir wissen, wo sich Merlin befindet, daß Conn Maxwell es auf Terra herausbekommen hat.«
»Die haben eben zwei und zwei zusammengezählt. Was haben Sie ihnen gesagt?«
»Ich habe alles abgestritten. Wir wissen überhaupt nichts über Merlin. Natürlich schenkte man mir keinen Glauben. Ein paar Presseleute kommen morgen her. Was sollen wir ihnen sagen? Wir müssen natürlich alle die gleiche Geschichte erzählen.«
»Warum bringen Sie sie nicht zu Wade Lucas?« fragte Conn. »Der kann alles am besten dementieren.«
Alle hielten das für einen glänzenden Einfall.
Als Flora von der Schule nach Hause kam, war sie recht freundlich. Sie hatte irgendwie herausbekommen, daß Conn die Renovierung der Stadt in Gang gebracht hatte. Einen Augenblick überlegte er, ob er ihr noch mehr sagen sollte, sie in den Maxwell-Plan einweihen sollte, entschied sich aber dagegen.
Rodney Maxwell flog früh am nächsten Morgen nach Storisende. Conn flog mit einem leeren Frachtkahn zum Hauptquartier der Zehnten Armee und stürzte sich in die Arbeit, die unterirdischen Bunker zu leeren. Klem Zareff hatte seine Melonen gekeltert und kam heraus. Er wählte die fünfzig besten Leute aus und fing an, sie zu Soldaten auszubilden, die den Schutz des nächsten Projekts übernehmen würden.
Eine Woche später kam das Schiff aus Storisende, fünfzig Meter lang, dreitausend Tonnen. Die Verzögerung war eingetreten, weil eine Mannschaft zusammengesucht werden mußte.
Kapitän und Erster Ingenieur waren arbeitslose Offiziere einer ehemaligen Schiffahrtsgesellschaft, der Kanonier ein ehemaliger Artillerieoffizier der Föderation, und die Mannschaft sah schlimmer aus als die wildesten Piraten.
Man taufte das Schiff Lester Dawes , weil er es gefunden hatte, und weil der Name der Gesellschaft ebenfalls mit einem L begann.
7.
Vor zweiundfünfzig Jahren waren sie auf den Tafelberg im Ödland gekommen und hatten auf der Hochfläche eine Grube ausgehoben, die über dreihundert Meter weit und fast zweihundert tief war, und dort hinein hatten sie das gesamte Hauptquartier der Dritten Flotte in zweiter Ausführung gebaut. Sie bauten einen dreißig Meter breiten Schacht wie einen Kamin an die Seite und führten aus einer Schlucht, die einen Kilometer entfernt war, einen Tunnel durch gewachsenen Fels zu dem Bauwerk. Dann gruben sie die ganze Anlage ein. Als der Krieg nach zwölf Jahren beendet war, versiegelten sie beide Eingänge und zogen fort und ließen alles an Ort und Stelle.
Die Hochfläche des Tafelbergs erwachte plötzlich zum Leben. Die Sonne schob sich eben über den östlichen Horizont. Conn, sein Vater und Anse kamen als erste in dem Aufklärer an, mit dem sie ein paar Tage früher das gesamte Gelände aus der Höhe photographiert hatten. Sie kreisten in dreihundert Metern Höhe,
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