Der kosmische Computer
ungesitteter zu.«
17.
Diesmal wurden sie bei ihrer Ankunft nicht mit Marschmusik und Ansprachen begrüßt. Eine Menge Antischwerkraftfahrzeuge umkreiste den Flughafen, und die Polizei ließ sie nicht näher als drei Kilometer an die Landeplätze heran. Ein paar Kanonenboote zogen über ihnen ebenfalls Kreise, und zwischen den Landeplätzen wimmelte es von Polizei.
Als sie die Luken öffneten, kam Rodney Maxwell auf die Brücke, und hinter ihm tauchten etwa zehn Privatpolizisten des Detektivbüros auf, die jeden Piraten oder Banditen an verwegenem Aussehen übertrafen. Rodney Maxwell trug unter seinem neuen Anzug an jeder Hüfte eine automatische Waffe. Conn sagte das mehr als alle Worte, was vorgefallen war, während er sich auf Koshchei aufgehalten hatte.
»Die Männer hier bewachen das Schiff«, teilte sein Vater Yves Jacquemont mit. »Die ganze Mannschaft kann das Schiff verlassen; die Wache wird sich um alles kümmern. Alle Leute begeben sich in den Truppentransporter da drüben. Alle werden im Gebäude, von dem aus unsere Gesellschaften verwaltet werden, Quartier beziehen. Die Hotels sind nicht mehr sicher, nicht einmal das Ritz-Gartner. Und sorgt dafür, daß alle bewaffnet sind, wenn sie das Schiff verlassen.«
Jacquemont nickte. »Ich kenne das. Ich bin in Port Oberth auf der Venus gewesen. Wir verschaffen uns unser Recht selbst.«
»Genau. Ich sehe Sie später im Interplanetarischen Gebäude. Conn, ich möchte, daß du mit mir kommst. Jemand möchte dich sprechen.«
Er fragte, ob seine Mutter oder Flora nach Storisende gekommen waren. Sie liefen eben über das Flugfeld, und sein Vater warf ihm einen kurzen, schmerzlichen Blick zu.
»Nein, die wollen mit uns nichts mehr … schnell, duck dich!«
Sein Vater hatte sich schon unter einen Stapler geworfen, der leer auf dem Flugfeld stand. Die Privatpolizei suchte nach Deckung, und ein Maschinengewehr ratterte los. Conn blickte rasch in die Richtung, aus der die Schüsse kamen und sah ein Luftauto, das den Ring der Polizeifahrzeuge durchbrochen hatte und in ihre Richtung sauste. Er warf sich neben seinen Vater. Er sah noch, wie ein Kanonenboot eine Rakete abfeuerte. Er legte die Arme über den Kopf.
Er spürte die Hitze und die Druckwelle der Explosion, und einen Augenblick später dröhnten ihm die Ohren. Als danach nichts Schreckliches geschah, zählte er bis fünfzehn, reckte den Kopf unter dem Fahrzeug hervor und blickte in die Höhe. Das Kanonenboot bemühte sich, wieder in eine waagrechte Lage zu kommen, und das Luftauto hatte sich in einem Feuerball aufgelöst. Sie krochen beide unter dem Stapler hervor. Sein Vater klopfte sich den Staub vom Anzug.
»Automatische Steuerung. Kann irgendwo in der Stadt gestartet sein. Ach, Mutter und Flora reden nicht mehr mit uns. Ist natürlich schade, aber ich bin froh, daß sie in Litchfield sind. Da geht es noch ein bißchen vernünftiger zu.«
Sie gingen zu dem schlanken Aufklärer, stiegen ein und zogen die Luken zu. Am Steuerknüppel saß Wade Lucas.
»Da haben Sie es!« fing er an, sobald er das Flugzeug in der Luft hatte. »Ich habe es Ihnen ja gesagt. Wir müssen das abstellen.«
»Conn, darf ich dir unseren neuen Partner vorstellen? Ich habe ihm alles erzählt, was du mir damals, als du von Terra zurückkamst, auf der Hauptstraße gesagt hast. Ich mußte es einfach tun. Das meiste hatte er sich selbst schon zusammengereimt. Ich konnte ihn nur noch in unseren Geheimbund aufnehmen und ihn den Eid schwören lassen.«
»Ich wußte nichts von General Travis, wußte nicht einmal, daß er noch am Leben ist«, sagte Lucas. »Der Rest der Geschichte war ziemlich offenkundig, sobald ich nicht mehr voreilige Schlüsse zog und ein wenig nachdachte. Ihr wißt ja, seit ich hier bin, predige ich, die Suche nach Merlin aufzugeben. Conn, du warst klüger als ich. Anstatt dich gegen die Leute zu stellen, hast du die Führung übernommen.«
»Hast du es Flora gesagt?«
Lucas schüttelte den Kopf. »Ich wollte ihr erklären, was du machst, aber sie wollte nichts hören. Sie sagte nur, ich sei jetzt ebenso ein Betrüger wie ihr beide.« Das Flugzeug war auf zwanzigtausend Meter gestiegen und kreiste jetzt über der Stadt. »Rod, wir müssen die Sache zu Ende bringen. Diesmal haben Sie einfach Glück gehabt. Irgendwann kann man sich nicht mehr nur auf das Glück verlassen.«
»Wie können wir überhaupt aufhören?« wollte Conn wissen. »Sollen wir ihnen die Wahrheit sagen? Man würde uns lynchen und
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